Hallo, die 71. LUST, Sommer `02 ist da.
Die 72. LUST, die Herbst-LUST 02 ist in Arbeit, Anfang September war sie da.
Die Beiträge der 71. LUST kannst Du hier im Internet lesen. Du kannst sie aber auch als Print-Medium lesen. Wenn Du nur an dieser 71. Ausgabe interessiert bist, dann kannst Du sie mit diesem Formblatt bestellen. Mit Sicherheit bekommst Du immer die neueste Ausgabe der Zeitschrift LUST, wenn Du sie bei uns abonnierst. Über ein Abonnement von Dir würden wir uns sehr freuen. Es ermöglicht uns auch, die Auflage der LUST besser zu planen.
 
In dieser 71. LUST:
Briefe, Mails an die LUST S. 3
Es gerät völlig in Vergessenheit, dass wir ja auch unser Kreuz mit der Kirche haben, wenn wir entsetzt auf die Menschenverachtung schauen, die von Islamisten ausgeht. Das kommt sicher daher, dass sich die Kirchen damit abgefunden haben, das Gewaltmonopol an den Staat abgetreten zu haben und dass der Staat auch andere Religionen sowie die Religionsfreiheit zulässt. So erscheint uns das Christentum nicht mehr so erdrückend und vereinnahmend. Das ist aber nicht Verdienst der Kirche, sondern Verdienst des demokratischen Staates.
Editorial S. 6
Wir haben bei der Bundestagswahl, die vor uns liegt, offensichtlich die Wahl zwischen "schlecht" und "noch viel schlechter". Die Rechten und Rechtsradikalen geben sich in vielen europäischen Ländern wirtschaftsliberal, das heißt, dass sie alle Formen staatlicher sozialer Fürsorge abbauen. Das heißt aber nicht, dass die wenigen Regierungen mit sozialdemokratischem Anteil darauf verzichten.
Antisemitismus S. 7
Da sagte doch jemand bei Biolek, ich weiß nicht mehr in welcher Sendung, dass man bei einem Alkoholiker mit einer einzigen alkoholhaltigen Praline den Rückfall in den Alkoholismus auslösen kann. Und so sei das mit den Deutschen und den antisemitischen Äußerungen.
Denunziation S. 8
Die Häufigkeit des Tätigwerdens aufgrund von Hinweisen durch Denunzianten wurde auf über 1/3 geschätzt. Die Denunziationen werden begangen, so lange man Vorteile davon hat, auf der Seite der Sieger steht, sie straflos begehen kann. In Faschismus wurde das höchste Ausmaß der Denunziationen 1941 erreicht, um dann rapide zu sinken.
Fischerfarbbeutelprozess S.11
"Es lag in der Verantwortung eines jeden einzelnen Menschen, alles dafür zu tun, dass dieser Krieg sofort beendet wird, und gegebenenfalls auch die Kriegstreiber Fischer, aber auch Schröder und Scharping und wie sie alle heißen, aktiv in ihrem Tun zu stoppen."
Frauen und Lusterfüllung S.12
Da hat frau doch mal jemanden kennen gelernt. Tada!!! Einfach miteinander ins Bett gehen ist nicht. Wir durchschreiten sämtliche Rituale der Liebesbeteuerungen und erst mit der Zusicherung, um Himmels Willen keine andere Frau mehr anzusehen, kann es losgehen. Ein einfaches "Ich hab' Lust drauf" hätte es auch getan. Und was passiert? Sie räkelt sich auf dem Laken und die ach so verhassten Worte dringen an mein Ohr: "Du wirst schon wissen, was mir Spaß macht." Bin ich Hellseherin?
LesbenLebenKongress S.12
"Was Lesben bewegen, was Lesben bewegt - Zum Verhältnis von Feminismus und Queer"
Jugend und Homosexuelle S.13
Dieses Ergebnis spiegelt wider, dass nach wie vor tradierte Wertvorstellungen darüber herrsche, wie man sich als Mann oder Frau zu verhalten hat
Rechtstrend überall S.14
Der "Aufstand der Anständigen" von Schröder seinerseits gegen rechts ausgerufen, scheint versickert zu sein.
Tanzbuche S.15
Das können wir nur, wenn sich unsere Gäste bei uns wohl fühlen. Leider wird das nicht so sein, wenn Ihre Gruppe bei uns ist. Es würde sich herum sprechen und die anderen Gäste hätten wohl auch in der Zukunft Angst, zu uns zu kommen.
Gewalt S.16
Er hatte den gesellschaftlichen Stärkzeichen angehangen, die angeblich den Wert eines Menschen ausmachen: liebte Heldentum und Reichtum, erkannte wahrscheinlich, dass dies für ihn unerreichbar war.
Jugend und Homosexuelle S.17
Ein so ausgeglichener, liebenswürdiger Mensch, wie ich es dann wäre, hätte vermutlich auch nicht so viele Probleme, sich die Traumfrau an Land zu ziehen. Für Geld sind auch die großen Träume erfüllbar!
Bücher S. 18
In einem Vorwort erklärt Rocco, dass in der Antike die Philosophen ihren Schülern das Wissen durch die hintere Leibesöffnung einzutrichtern versprachen. Also sei der Text als eine Warnung zu verstehen. (...) Rocco beginnt seinen Text mit einer blumenreichen Schilderung der Schönheit des Schülers Alkibiades. "Von solch mädchenhafter Schönheit muss wohl auch Ganymed gewesen sein". Handeln, Denken und Fühlen seien im Einklang gewesen.
LUST-Interview S. 20
mit Thomas Niederbühl:
Das ist mir ja von Schwulen- und Lesben-Seite ja völlig unverständlich, dass man auf so eine Idee kommen kann. (lacht) Gerade wir in Bayern wissen, was CSU-Politik heißt. Was ein von Bayern expandierter Stoiber für die Bundesrepublik hieße. Auf dieses Kreide fressen, auf das fallen wir nicht so leicht rein. Ein Stoiber kann schlecht sagen, ich werde vom Lebenspartnerschaftsgesetz nichts zurücknehmen und gleichzeitig läuft die Verfassungsklage von Bayern weiter. Da glaube ich erst mal an die Verfassungsklage und nicht an den Kreide fressenden Herrn Stoiber.
Der 175er S. 23
Also: ein Hundertfünfundsiebziger musste jemand sein, der am 17. Mai Geburtstag hat und nicht verheiratet ist.
Coming-out S. 24
Das Wort Behinderung sagt aus, dass dieser jeweilige Mensch einige Fähigkeiten, die von uns erwartet werden, nicht haben. Das heißt aber nicht, dass man mit anderen Fähigkeiten nicht dennoch angemessen mit der Umwelt gesellschaftlich verkehren kann. Dies ist nun nicht pauschal zu beschreiben, denn die unterschiedlichen Behinderungen setzen uns eben auch unterschiedliche Grenzen.
Tipps aus Dotzheim S. 25
Sommerzeit ist CSD-Zeit. Ich wünsche euch viel Spaß auf den jeweiligen Festchen und Paraden.
Freiheit & Democracy S. 26
Wenn schon Kapitalismus, dann in einem funktionsfähigen Ordnungsrahmen. Ansonsten ist es Manchesterkapitalismus. Die Staaten in Südamerika zeigen, dass der Fahrstuhleffekt nicht eintritt, wenn die Bedingungen von IWF und Weltbank eingehalten werden. Das IWF gibt dann Rettungskredite und der Mittelstand verarmt mehr und mehr.
Lyrik S. 30/31
Berlin Berlin meine Liebe S. 31
Er trug eine enganliegende, ursprünglich blaufarbene Jeanshose, die mit Entfärbemitteln bearbeitet worden war, so dass weiße Flecken unterschiedlicher Form und Größe entstanden waren. Seine Füße steckten in sehr robusten Halbschuhen, deren Farbe sich aus ineinander verlaufendem Weinrot und Schwarz ergab. Ihre Schnürsenkel waren wohl einmal strahlend weiß gewesen, mittlerweile aber vergilbt. Seinen Schädel zierten gleichmäßig kurze Stoppelhaare. Wir standen vor derselben Ausgangstür. Ich sagte: "Deine Haare sind schon etwas zu lang!" Er stutzte. Ich griff ihm zwischen die Schenkel.
News S. 32
Berlin.
Die deutsche Abteilung von Amnesty International (AI) hat der ägyptischen Reiseindustrie wegen der Homosexuellenverfolgung in ihrem Land auf den Zahn gefühlt. Sie verteilte Flugblätter während einer Gala in Berlin, die von Egypt Air und dem Ägyptischen Fremdenverkehrsamt organisiert worden war, in denen über unberechtigte Festnahmen und Folterungen berichtet wurde. "On every face a smile", ist der neue Slogan der ägyptischen Touristenorganisationen. Dieser Titel wird auch auf den Flugblättern verwendet, das Foto zeigt jedoch die angstvollen Augen eines jungen Mannes hinter den Gittern eines Käfigs im Gericht von Kairo. Ein Sprecher von Egypt Air sagte zu den JournalistInnen: "Wir wollen keinen schwulen Tourismus in Ägypten, wir sind sehr froh, wenn die Schwulen nicht kommen."
Musik-CDs S. 34
Robert Milla & Marion Maerz. Milla, dessen Musik wir schon desöfteren unseren LeserInnen vorstellen durften ("Das Leben ist schön"), auf neuen Wegen. Hier in einem Duett mit Marion Maerz, einem romantisch-melancholischen Lied ...
Kontakte S. 34