Lesben sind unsichtbar Während Schwule zunehmend wieder regelrecht Aggressionsobjekte werden, ist dies für Lesben nicht durchgängig der Fall. Ein Mann muss ein richtiger Mann sein. Wer nicht genügend Männlichkeit zur Schau trägt, wird für schwul gehalten und hat es nicht leicht. Männer und Frauen sowie altersgleiche Jugendliche lassen ihm spüren, dass das so gar nicht geht. Es ist halt ein Versager, er ist schwul, und ein Schwuler ist das letzte. Frauen, die nicht weiblich genug sind, gelten nicht im gleichen Maße negativ als Versagerinnen, als Lesbe, weil kraftvolle Frauen heutzutage eher bewundert werden. Lesbischsein steht im übrigen nicht so sehr in der Öffentlichkeit, weil es die Ordnung der Geschlechter offensichtlich nicht derart infage stellt. Was schwule Männer im Bett machen, wird als ekelerregend dargestellt, was Frauen zusammen im Bett machen, gilt als animierend und erotisierend, zumindest aus Sicht von He-tenmännern aber auch von Frauen. Obwohl der politische Wille aus der Lesbenbewegung zu erkennen ist, das Lesbischsein sichtbar zu machen, ist unter Lesben das Selbst-Outing-Verhalten nicht so weit verbreitet wie bei Schwulen, die gerade als Schwule Anerkennung wollen. Als Grund wird lesbischerseits genannt, dass es unausgesprochene Vorteile im Arbeitsleben und in der Gesellschaft gibt, wenn frau sich hier nicht festlegt. Und auf weibliche Möglichkeiten möchte frau dann doch nicht verzichten. Während sich in Nordeuropa traditionell staatlicherseits die Verfolgung Homosexueller auf Männer beschränkt(e), gibt es auch (muslimische) Staaten, in denen auch weiblich Homosexualität bestraft wird. Lesbeische Frauen bekommen dann so richtig ärger, wenn sie in ihrem Coming-out die Beziehung mit ihren männlichen Lebenspartnern beenden, oft sind auch Kinder da. |
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