96. Print-LUST, Herbst 08
 
Was (nicht nur) die „toleranten“ Heten an uns stört:
Die schlimmen Schwulen
Wenn man aber nun nicht mehr generell ein Schwulenfeind ist, findet sich doch immer etwas, was man gerade diesem einen offenen Schwulen zur Last legen kann, um den es jeweils geht. Und der ist meistens einer, der nicht nur offen dazu steht, dass er schwul ist, sondern auch einer, der engagiert schwulenbewegt ist, schwule Interessen vertritt.
Besondere Gründe
Dieser Beitrag hat eine Schwulendominanz. Das liegt in der Natur der Sache. Die Schwulenszene ist eine Szene von Kontaktsuchenden. Und das verbindet die Schwulen mit dem Mann an sich, auch den verheirateten heterosexuellen Mann, der ebenfalls ständig auf Kontaktlauer ist.

Die Lesbenszene ist dies in dieser Form nicht. Frauen geht es eher um ihre Rolle in den Beziehungen und Cliquen. Insofern spielen sich die Auseinandersetzungen zwischen Lesben eher in der Lesbenszene und zwischen Lesben ab und tangieren die Heten weniger.
 
 Lesben sind unsichtbar
Während Schwule zunehmend wieder regelrecht Aggressionsobjekte werden, ist dies für Lesben nicht durchgängig der Fall.
Ein Mann muss ein „richtiger Mann“ sein. Wer nicht genügend „Männlichkeit“ zur Schau trägt, wird für schwul gehalten und hat es nicht leicht. Männer und Frauen sowie altersgleiche Jugendliche lassen ihm spüren, dass das so gar nicht geht. Es ist halt ein Versager, er ist schwul, und ein Schwuler ist das letzte.
Frauen, die nicht „weiblich genug“ sind, gelten nicht im gleichen Maße negativ als Versagerinnen, als Lesbe, weil kraftvolle Frauen heutzutage eher bewundert werden. Lesbischsein steht im übrigen nicht so sehr in der Öffentlichkeit, weil es die Ordnung der Geschlechter offensichtlich nicht derart infage stellt.
Was schwule Männer im Bett machen, wird als „ekelerregend“ dargestellt, was Frauen zusammen im Bett machen, gilt als animierend und erotisierend, zumindest aus Sicht von He-tenmännern aber auch von Frauen.
Obwohl der politische Wille aus der Lesbenbewegung zu erkennen ist, das Lesbischsein sichtbar zu machen, ist unter Lesben das Selbst-Outing-Verhalten nicht so weit verbreitet wie bei Schwulen, die gerade als Schwule Anerkennung wollen. Als Grund wird lesbischerseits genannt, dass es unausgesprochene Vorteile im Arbeitsleben und in der Gesellschaft gibt, wenn frau sich hier nicht festlegt. Und auf „weibliche Möglichkeiten“ möchte frau dann doch nicht verzichten.
Während sich in Nordeuropa traditionell staatlicherseits die Verfolgung Homosexueller auf Männer beschränkt(e), gibt es auch (muslimische) Staaten, in denen auch weiblich Homosexualität bestraft wird.
Lesbeische Frauen bekommen dann so richtig ärger, wenn sie in ihrem Coming-out die Beziehung mit ihren männlichen Lebenspartnern beenden, oft sind auch Kinder da.

Anders ist das mit den Schwulen. Egal, was sich zwischen Schwulen oder zwischen Heten und Schwulen abspielt, es tangiert die Heten grundsätzlich, glauben sie. Und das stört die Heten.
 
Sie brauchen uns außerdem für ihre männliche Identitätsbildung. Ihre Hetenidentität zeichnet sich nämlich dadurch aus, nicht schwul zu sein, was immer das in ihren Augen auch sein könnte. Und da unter Heten inzwischen auch schon bekannt ist, dass schwul nicht mit offensichtlich „weibisch“ übereinstimmt, muss es noch anderes geben, was als Beleg herhalten kann: Ich bin dankbar, dass ich nicht so bin wie dieser da!
 
Unser Anlass
Aktivisten von Schwulengruppen treffen sich bei diversen Tagungen. Und bezüglich unseres Themas, scheint in allen Städten das gleiche Bild vorzuliegen: offen schwule Gruppenvertreter müssen sich mit lästigen persönlichen Angriffen beschäftigen, die geeignet sind, ihre politische Handlungsfähigkeit und ihr unbehelligtes schwules Leben zu beschädigen. Diese Angriffe kommen in heterosexuellen politischen Bündnissen vor, aber eben auch in unserer Szene.

Wir haben mit solchen homosexuellen Männern gesprochen, die in der Schwulenszene und in der sogenannten linken Szene als selbstbewusste Sprecher solcher Schwulengruppen auftreten, die einen emanzipatorischen Ansruch haben und die nicht nur Event-Manager sind.

An ihnen reiben sich alle, die gewisse Vorbehalte gegenüber Schwulen haben. Diese Bewegungsschwulen sind da und erheben politische Ansprüche. Und diese Ansprüche sind lästig, weil sie geeignet sein könnten, das selbsverständliche Hetenleben als normales Leben infrage zu stellen.

Oft sehen heterosexuelle Männer auch Schwule nicht als ebenbürtig an, sondern eben doch als minderwertiger, auch wenn sie sich das nicht eingestehen und schon gar nicht uns eingestehen.

Mit der Verächtlichmachung dieser schwulenbewegten „Frontmänner“ werden auch ihre politische Ansprüche bekämpft.
Unter den sogenannten Linken geht das so: ich habe nichts gegen die Schwulen, aber der eine dort ...
 
Heten-Homophobie
Heterosexuelle Menschen (nicht alle) sehen das, was homosexuelle Menschen machen, völlig anders als die Verhaltensweisen ihrer heterosexuellen Mitmenschen und mit anderen Augen, als homosexuelle Menschen die heterosexuellen sehen.

Das Wort „Arschficker“ bei Primitivlingen unter den Heten beschimpft eigentlich nicht den Arschficker, sondern der Arsch-Gefickten. Aber um dieses Thema werden wir uns ein anderes Mal ausführlicher kümmern.

Als die größte Gefahr durch homosexuelle Männer wird die Möglichkeit der Verführung zur Homosexualität angesehen. Sie glauben, dass alle verführt werden könnten. Da Homosexualität ihnen als etwas Schlimmes und Verächtlichmachendes erscheint, gibt es eine gewisse Angst vor der angeblichen Möglichkeit, dass jemand Nahestehendes homosexuell „gemacht“ wurde oder wird.

Besonders Kinder und Jugendliche müssen vor der „homosexuellen Ideologie“, der homosexuellen Verführungskunst oder ähnliches geschützt werden. Jedenfalls wurden lange die Strafgesetze gegen homosexuelle Männer auf diese Weise begründet.

Der eigene Sohn oder Schüler oder Freund kann unmöglich selber homosexuelle Neigungen entwickeln, es muss einen gewissenlosen homosexuellen Verführer gegeben haben.

Homosexuelle Männer werden immer heimlich oder offen belauert, besonders dann, wenn sie mal mit jüngeren Männern oder männlichen Jugendlichen ins Gespräch kommen. Und weil man Misstrauen besonders gegen den einen offenen schwulen Mann hat, entdeckt man viel an ihm, was man zwar auch bei Heterosexuellen entdecken könnte, doch da ist das dann nicht das gleiche. Damit rückt man dann, wenn man es braucht, die schwulen Männer sogar bis in die Nähe der Kinder-Porno- und Kindersex-Liebhaber. Und das entlastet die Heten.

Als aus der Frauenbewegung das Thema „Kindersex“ berechtigt ans Tageslicht gezerrt wurde, war ziemlich klar, dass die wesentlichen Schauplätze dieser verbrecherischen Handlungen die „Heilige Familie“ darstellen, dieser Ort der Erwachsenenwillkür über die Kinder. Das entlastete vorübergehend die Schwulen, weil solche Übergriffe dann nicht mehr den Männern angelastet wurden, die ohnehin als „Andere“ unter ihrer Marginalisierung zu leiden haben, sondern es geschah offensichtlich durch „ganz normale Familienväter“. Diese Auffassung hielt sich aber nicht lange. Zuerst wurde behauptet, zu den Folgen des „sexuellen Missbrauchs von Kindern“ gehöre, dass diese Kinder dann homosexuell würden. Dann plötzlich wurden die „Homosexuellen Päderasten“ als die eigentlichen Straftäter erkannt, und schon war es wieder so, dass man den schwulen Männer auch so ziemlich alles zutraute.

Der eine, der bewegte homosexuelle Mann also, den der heterosexuelle Mann oder die heterosexuelle Frau mit Argwohn begegnen, dieser homosexuelle Mann ist nicht deshalb so schlimm, weil er homosexuell ist, sondern weil er „sich an Jugendliche heranmacht“, also angeblich auffallend oft mit Jugendlichen redet oder so ähnlich.

Solche Dinge werden dem schwulen Mann aber nicht direkt gesagt, sondern hinter seinem Rücken verbreitet. Er kann sich lange nicht erklären, warum ihn plötzlich zunehmend alle schneiden.

Ich will damit nicht behaupten, dass homosexuelle Männer kein Interesse an Männern mit dem Charme der unebkümmerten Jugend hätten, wie dies bei heterosexuelle Männern gegenüber jungen Frauen auch zu beobachten ist. Dies wäre auch ein untersuchenswertes Thema: die erotische Sehnsucht nach jugendlicher Unbekümmertheit und jugendlichem Charme.

Doch in diesem Artikel geht es im wesentlichen um ein zündendes Argument gegen den einen schwulen Mann, der alle ärgert und den ein beliebiger heterosexueller Mensch mit Misstrauen sieht. Das Argument mit der Jugend ist das wichtigste und vor allem besonders unter Heten (aber nicht nur dort) wirkungsvollste Argument gegen den bewegten schwulen Mann.
 
Versteckte Schwule unter den Heten
Eine geschlossene schwule Szene wurde auch in Verfolgungszeiten gesellschaftlich geduldet, weil man sich das Unbehelligtsein der Heterosexuellen versprach und weil man hier auch eine gewisse Kontrolle ausüben konnte. Dies ging von der irrigen Auffassung aus, dass Heterosexuelle vor Schwulen geschützt werden müssen. Doch zweierlei passierte: die Vereinzelung der Schwulen wurde von einem gewissen Korpsgeist abgelöst. Die schwule Szene wurde erreichbar für emanzipatorische Gay-Medien und später kommerzielle Medien sowie für die Safer-Sex-Appelle.

In den heterosexuellen Zusammenhängen müssen sich Schwule ständig zurücknehmen. Vielen gefällt das und sie arrangieren sich mit dieser Situation. „Schwule wollen nicht schwul sein“, heißt es in dem gesprochenem Text im Film: „Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation, in der er lebt.“ Nicht jeder Schwule schafft es im Laufe der Zeit, sich mit seinem schwulen Leben gänzlich zu identifizieren.

Daraus kann ein Anpassungsverhal-ten entstehen, das in vielen Zusammenhängen selbstzerstörerischen Charakter hat: selbstzerstörerisch in Hinblick auf die eigene Person und ihre Entfaltungsmöglichkeiten sowie auch selbstzerstörerisch gegenüber den emanzipatorischen Fortschritten von uns gesamt.

Viele Schwule zum Beispiel, besonders die, die vorrangig Kontakt mit Jugendlichen und jungen Männern im Coming-out suchen, werden in der eigenen Szene kaum fündig und wenn, dann sind dort auch viele andere, die ähnliche Ambitionen haben. Auch hat die Gründung von staatlich unterstützten Gay-Jugendgruppen zu einer verstärkten Generationstren-nung geführt, die älteren Schwulen, die Jugendliche suchen, in der Szene kaum eine Chance lassen.

Solche schwulen Männern suchen nun im heterosexuellen Umfeld, in Vereinen, Gruppen, Initiativen nach jungen Partnern. Versteckte Schwule sehen die Schwulenbewegung und besonders deren öffentlich auftretende Sprecher als Gefahr für ihre eigenen heimlichen Interessen an.

Von versteckten Schwulen geht meistens eine Verstärkung der Vorurteile Heterosexueller aus, dass die Schwulen und/oder besonders dieser eine bewegte Schwule sich ständig nur an die harmlosen heterosexuellen Jugendlichen ranmachen würde. Ihnen geht es um die Absicherung ihrer eigenen Möglichkeiten und sie verstärken somit bestehende Vorurteile. Ihre Aggressionsobjekte sind die offen auftretenden Schwulen.

Gegen diese werden hinter deren Rücken die entsprechenden Gerüchte verbreitet. Überall wo man auch Jugendliche Antrifft, finden sich die „duften Typen“, die mit ihnen gemeinsam über die Schwulen oder den einen Schwulen hetzen.

Ein Gedicht von Brecht, das in einem ganz anderen Zusammenhang steht, hilft uns, hier klarer zu sehen. Es heißt da in einem Lobestext:
„ ... Die Dummköpfe nennen ihn dumm, und die Schmutzigen nennen ihn schmutzig. Er ist gegen den Schmutz und gegen die Dummheit.
Die Ausbeuter nennen ihn ein Verbrechen, Aber wir wissen: Er ist das Ende der Verbrechen. ...“

Aus unserer Sicht gibt es immer konkrete eigene Interessen, die hinter einem eifernden Verhalten stehen. Wir glauben, das trifft für jegliches eiferndes Verhalten zu und dahinter liegen immer konkrete Gründe, sich derart zu verhalten. Diese Gründe haben mit den eigenen Neigungen zu tun, denn: Das Sein prägt das Bewusstsein.

Auf jeden Fall muss es ein Bestreben der Schwulenbewegung sein, zu erreichen, dass Schwule zu sich selbst stehen können, indem der eigene Lebensstil ganz selbstverständlich gelebt werden kann, ohne diverse Bevormundungs- oder Moralisierungsversuche.
 
Homophobie bei den schwulen Männern
Wer in unsere Szene kommt, macht dies eigentlich in der Regel nicht deshalb, um solidarisch mit all den Ausprägungen von Neigungen zu sein, die in der Szene so vorkommen. Im Gegenteil bringen viele doch eher Vorstellungen mit, die dem entsprechen, was die heterosexuelle Mehrheit der Gesellschaft an moralischen Wertungen mit sich herumträgt und was Heten über Homosexuelle so denken.

Die Aufgabe von Vertretern unserer schwulen Bewegung ist es daher, nicht diese moralischen Vorbehalte noch zu verstärken, sondern eher gegen Moralisten vorzugehen. Denn zuerst einmal hat jeder Mensch das Recht, das zu tun, was ihm angenehm ist und wofür er einvernehmliche Partner findet.

Es gibt Gründe, die mit dem Leben in der Gesellschaft zusammenhängen, dass verschiedene Ausprägungen sexuellen Verlangens existieren. Gegen sie spricht oft nichts anderes als gewohnte Moralvorstellungen.

Um Missvesrständnissen vorzubeugen: Sex zwischen Erwachsenen und Kindern - § 176 StGB unter 14 Jahre - ist von uns allerdings als grundsätzlich „nicht einvernehmlich“ anzusehen.

In der Szene gibt es natürlich zum Teil gleiche Verhaltensweisen gegenüber den Bewegungschwulen, wie ich sie unter den Schwulen beschrieben habe, die unter Heterosexuellen ihre Sexpartner suchen.
 
Damit sind nicht die Schwulen gemeint, die einen jüngeren Partner haben oder suchen und daher in der Szene eher scherzhaft „Pädo“ genannt werden. Sondern die, die sich in der Szene mit Themen wie Solidarität oder Emanzipation unbeliebt machen und daher das Hinterfragen der Verhaltensweisen in der Szene von einem homosexualitätsakzeptierenden Standpunkt aus betreiben. Gegen diese läuft auch mit den gleichen Anschuldigungen wie gegenüber dem einen „störenden“ Schwulen unter den Heten eine entsprechende gerne weitergegebene Gerüchtekampagne. Er stört ja in der Szene, weil er die angreift, die mit Heten-Vorurteilen in der Szene selber Profil gewinnen wollen.

Hinzu kommen noch andere Unterstellungen: der Betreffende verbreite AIDS, weil er nie Kondomen benutzen würde. Auch hier geht es um Mobbing, um dessen Kontakte in der Szene zu verunmöglichen. Gerade ein solcher Vorwurf ist besonders blöde, denn zum Sex gehören ja mindestens Zwei. Und wenn der eine „ohne“ bumsen will oder sich bumsen lassen will, muss es der andere ja nicht zulassen.
Gerade bei der HIV-Prävention kann es keinen einseitig Schuldigen geben. Und der, der Angst hat, sich bei jemand anderes anzustecken, will wohl selber keinen störenden Virenschutz verwenden.

Auch hier kommt dann, wenn man auf diesen Umstand hinweist, wieder das Argument der „Beschützer der Armen“ zu hören, er könnte ja auch Jugendliche dazu verführen.

Sogenannte „Beschützer der Armen“ machen dies nicht, um Arme zu beschützen, sondern um ihre eigenen Ziele zu verfolgen und dies populär zu begründen.

Die Tatsache, dass man sich als Mensch mit homosexuellen Neigungen erkennt, führt nicht dazu, dass man grundsätzlich zur Homosexualität stehen kann und daher eben auch nicht zu den engagierten Männern unserer Bewegung.

Wenn man bedenkt, wer so alles sein eigenes Süppchen kocht und was so alles gegen uns ins Feld geführt wird, muss man sich wundern, dass wir trotz solcher Zusammenhänge das eine oder andere hinbekommen. Warum klappt so manches trotzdem? Weil viele Leute doch nicht so blöde sind, wie es manche gerne wollen?
 
Was die Gefahr ist und was zu tun ist
Sehr schlimm sind nicht die Menschen, die einen solchen Tratsch verursachen. Sie sehen die Zusammenhänge nicht richtig oder drehen sich die Zusammenhänge so, wie das eben unemanzipierte Menschen tun.

Das ist ärgerlich, aber aus der Lage dieser unemanzipierten Menschen in gewisser Weise erklärlich, wenn auch nicht zu entschuldigen.
Wenn wir dagegen etwas tun wollen, müssen wir noch verstärkter aufklären, wie wir dies mit diesem Artikel hier versuchen. Allerdings, wenn es um skrupellose Interessensver-tretung solcher Leute geht, kann man es nicht so einfach dulden.

Das Verletzende und Enttäuschende sind die politischen Partner oder auch Bewegungsfreunde, die ihr Gehirn ausschalten und auf solche schädigende Argumentationsketten einsteigen.

Sie denken nicht: „Die größten Kritiker der Elche sind meistens selber welche“. Sondern die Vorbehalte der heterosexuellen Bündnispartner-/Innen gegenüber ihren langjährigen schwulen Bündnispartnerinnen sind so groß, dass sie offensichtlich alles, was sich so vorstellen lässt, für möglich halten.

Daher: Aufklärung ist lebenswichtig, obwohl sich viele nicht aufklären lassen wollen. Brecht: „Am schwierigsten zu überzeugen sind solche, auf die wir zornig sind. Aber die brauchen es am meisten.“

Leider gibt es Menschen, die nicht daran interessiert sind, sich in die Materie tiefer hineinzudenken. Sie hängen an ihren Urteilen, weil sie sich und ihre Handlungen dadurch vor sich selber rechtfertigen.
 
Selbstgerechtes Auftreten
Wir sollten daher folgende Gedanken im Kopf behalten, um in unserer Szene und im Umgang mit BündnispartnerInnen klarer denken zu können:

- Wer andere beschuldigt, kein Safer Sex zu praktizieren, bräuchte nicht beunruhigt zu sein, wenn er selber Safer Sex praktizieren würde.
- Wer beunruhigt ist, dass ein schwuler Mann sich häufiger gut mit jungen Männern unterhält, würde sich selber gerne mit ihnen unterhalten.
- Wer jungen Männern unterstellt, dass sie durch homosexuelle Männer manipuliert und beeinflusst werden, ist selber am Manipulieren und Beeinflussen interessiert.
- Wer ständig Misstrauen gegen offen schwule Männer zu verbreiten versucht, hat eigene Gründe, mit einem seiner Finger auf diese zu zeigen und seine anderen Finger in der eigenen Hand zu verstecken. (RoLü)
 
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