- 92. Print-Ausgabe, Herbst 07
- 5 kleine Artikel zu Fragen des Streikrechts, der zu
adelnden CDU-Funktionsträger, der "inneren Sicherheit",
der Religion im Kampf gegen Wissenschft.
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- Das erzeugt einen nicht hinnehmbaren
wirtschaftlichen Schaden
Wenn ein Streik von Gerichten mit der
o.a. Begründung verboten wird, entsteht der Eindruck, dass
die Gewinnerwartungen der Wirtschaft zum staatlichen Schutzgut
erhoben werden, nicht aber das Streikrecht.
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- Man muss nicht unbedingt auf der Seite von
spezienn Einzelgewerkschaften sein, wenn man das Vorgehen von
Gerichten gegen einen bundsweiten Warnstreik für sehr bedenklich
hält.
Der Sinn eines Streiks ist es nämlich, wirtschaftlichen
Schaden anzurichten. Hätten nämlich die ArbeitnehmerInnen
kein Streikrecht, so wären sie als Kostenfaktor in der Wirtschaft
nämlich völlig hilflos den Entscheidungen der Spitzenmanagern
ausgeliefert.
Deren Aufgabe ist es nämlich, als Angestellte der Aktionäre,
für die Aktionäre möglichst hohe Gewinne zu realisieren.
Oft sich Manager auch gleichzeitig noch selber Aktionäre.
Gewinne entstehen aber nicht nur duch guten Verkauf, sondern
auch durch Einsparungen bei den Produktionskosten. Und am besten
lässt sich einsparen, wenn man die Kosten senkt. Und das
geht am besten bei den Gehältern der ArbeitnehmerInnen,
denn bei höherer Arbeitlosigkeit usw. lassen sich Arbeitszeiten
gut erhöhen und Gehälter gut senken.
Man senkt Gehlter auch, wenn man sie ein Zeitlang nicht mehr
erhöht oder bei einer Erhöhung auch die Arbeitszeit
erhöht, so dass bei steigenden Lebenshaltungskosten und
Preisen für viele Bereiche in der Wirtschaft der Wert des
Lohnes sinkt.
So hat man es auch mit den Renten gemacht, die jahrelang nicht
erhöht wurden und dann zum ewrsten Mal in diesem Jahr um
0,5%, also weit unter den Kostensteigerungen.
Das einzige Mittel gegen die systematische und gewollte abqualifizierung
des Faktors Arbeit in der Produktion ist der Strek, der dann
legal ist, wenn er von einer Gewerkschaft geführt wird.
Durch den möglichen Verdienstausfall und die Gewinn-Verluste
sollen die Arbeitgeber veranlasst werden, den Lohn den gestiegenen
Kosten anzupassen, und wenn satte Gewinne in den Renditenausschüttungen
verteilt werden, denen auch einen Teil davon zukommen zu lassen,
die durch ihre Arbeit die geschaffenen und gesteigerten Werte
erst hergestellt haben.
Klar ist es ärgerlich für Aktionäre und Manager,
wenn man den Arbeitnehmern überhaupt etwas zahlen muss.
Viel besser wäre es ja, sie würden für ein VergeltsGott
arbeiten. Insofern erzeugen die ArbeitnehmerInnen ja schon alleine
durch ihre Existensz einen ständigen wirtschaftlichen Schaden,
nämlich Gewinneinbußen. Schafft doch die Arbeitnehmer
überhaupt ab, dann gehört Euch absolut alles.
Naja, die Arbeit muss ja auch gemacht werden. Und wenn früher
im Kontor eine Schreibkraft 20 Briefe am Tag schreiben konnte,
erledigt das jetzt eine Schreibkrakft am Rechner in einer Stunde.
Die Steigerung der Produktivität in der Wirtschaft führt
zwar dazu, dass man auf einen Teil der Arbeitnehmer verzichten
kann, die übrigen jedoch haben deutlich mehr zu tun, nicht
mehr nur im Sinne von Muskelkraft, aber im Sinne von körperlichen
Verschleiß und Stress.
Klar, Deutschland ist Export-Nation, das heißt, wenn die
Kaufkraft von inländischen ArbeitnehmerInnen wegbricht,
kann man das Zeug ja auch im Ausland verkaufen. Noch.
Wenn das einzige Druckmittel, das ArbeitnehmerInnen haben, gerichtlich
verboten wird, dann ist der soziale Frieden in diesem Lande ernsthaft
gefährdet. Denn es ist schon jetzt erstaunlich, wie die
Bevölkerung noch ruhig gehalten werden kann, trotz des rapiden
sozialen Abstiegs ganzer Schichten der Bevölkerung.
Das müsste doch auch der gesetzgebenden Versammlung klar
sein, dass das Streikrecht nicht angetastet werden darf. Wenn
es keinen legalen Widerstand mehr gibt, ist dann alles ruhig?
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- Das heißt: der Herr Bundespräsident
So glaubte der hessische Ministerpräsident Koch einen anderen
Talkshow-teilnehmer maßregeln zu müssen, der Herr
Köhler gesagt hatte.
- Nun leben wir ja nicht mehr in einer Monarchie,
denn der Name eines Menschen ist uns wichtiger als seine Funktion
oder gar sein Titel. Bundespräsident ist aber genau so wenig
ein Titel wie zum Beispiel Ministerpräsident. Er ist die
vorübergehende Funktion, in die solche Leute vom Volk, vermittelt
durch die Volksvertreter, berufen wurden. Ein Winkeladvokat zum
Beispiel, der über winklige Tricks Ministerpräsident
oder gar Bundeskanzler wird, wird durch diesen Posten nicht geadelt.
Sein Name ist wichtig, weil es wichtig ist, wer auf diesem Posten
sitzt.
Und nun besteht Herr Koch darauf, dass die Leute, die unsere
Interessen wahrzunehmen haben, also die Interessen des Volkes,
in diesem Sinne nicht als Leute zu sehen sind, sondern als irgendetwas
Höherstehendes als ein, obwohl interessensgebun-dener Funktionsträger,
Mensch mit einer Aufgabe. Wieso sollen Menschen nicht mehr von
gleich zu gleich gesehen werden?
Wieso sollen wir ihn ehrerbietig anreden, als wäre er etwas
Unantastbares, etwas über anderen Menschen Stehendes? Zwischen
einem Obrigkeitsstaat und einer Demokratie besteht eigentlich
schon ein großer Unterschied, oder sollte es.
Aber in der unionsgeführten Behandlung von Funktionsträgern,
die nicht der CDU/CSU angehören, kann man sehr deutlich
erkennen, dass sie das auch nur bei ihren Leuten so gesehen haben
wollen und nicht bei den anderen. Da ist überhaupt kein
Respekt vor dem Amt zu bemerken, und von den unionsnahen MedienvertreterInnen
auch nicht. Vor Kohl und Merkel machen sie hingegen beinahe einen
Hofknicks.
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- Innere Sicherheit
In den Medien ist derzeit viel vor der Inneren Sicherheit
die Rede. Das macht mich aber misstrauisch.
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- Ich weiß, dass der Staat
in unserem Lande das Gewaltmonopol hat. Dafür schützt
er auch mich einfachen kleinen Bürger dann auch, wenn ich
in Gefahr gerate.
Gefahr droht mir derzeit wohl, wo der Staat homosexuelle Menschen
nicht mehr verfolgt, von Nazis und von Religionsfanatikern.
Nun lese ich in den Medien, dass Nazis und von Nazis inspirierte
Unmenschen auf der Straße Jagd gegen Menschen machen, von
denen sie beschlossen haben, dass man sie nicht leiden können
soll.
- Und einig Leute halten sich wohl daran, beteiligen
sich an der Jagd, was sehr dumm und darüber hinaus auch
unangenehm ist. Wenn zum Beispiel Schauspieler krankenhausreif
geschlagen werden, weil sie wie Punks verkleidet sind, werden
die Täter nicht verhaftet, nur die Namen der stadtbekannten
Rechtsradikalen werden notiert. Später werden sie mit der
Begründung nicht verurteilt, dass man ihre Schuld nicht
nachweisen könne, sie seien ja nicht auf frischer Tat verhaftet
worden.
Als in Mügeln eine Gruppe von Indern durch die Stadt gejagt
wurden, wurde bekannt gegeben, dass die Polizei auch gegen die
Opfer ermittelt, weil bei dem Handgemenge im Festzelt eines der
Opfer mit einer abgeschlagenen Flasche um sich gestochen haben
soll.
Da lese ich, dass statistisch gesehen, jeden Tag in Deutschland
Rechtsradikale in 3 Städten zuschlagen. 18.000 rechte Straftaten
und beinahe 1.100 politisch rechts motivierte Gewalttaten
haben die Sicherheitsbehörden alleine im Jahr 2006 registriert,
Tendenz steigend. Ihre Opfer: Migrantinnen und Migranten, Flüchtlinge,
Punks, Afrodeutsche, alternative und nicht-rechte Jugendliche,
Behinderte, Homosexuelle, Sinti und Roma. Tatsächlich dürften
die Zahlen der Sicherheitsbehörden nur einen winzigen Ausschnitt
der Realität darstellen.
Fünfzehn Jahre dauert der Vormarsch der Nazis in die Mitte
der Gesellschaft nun schon. Effektiver Widerstand ist nicht in
Sicht. In manchen Regionen bestimmen Rechtsradikale das Kulturleben
in den Gemeinden. In den Discotheken tanzt man auf Rechtsrock.
Die Strategie der Nazis: Köpfe, Straße, Parlament
scheint aufzugehen, und Nazis sind nicht nur zuschlagende Glatzköpfe.
Man kommt auch angezogen wie linke Jugendliche oder im Anzug.
Dies ist eine wirkliche und zunehmende Gefahr, und offensichtlich
ist der Staat gar nicht daran interessiert, diese Gefahr abzuwehren
oder ihr entschlossen entgegen zu treten.
Die Opfer rechtsradikaler Übergriffe und Zeugen des zögerlichen
Einschreitens der Behörden können wohl kaum den Eindruck
haben, dass der Staat auf dem Gewaltmonopol besteht und den Bürger
schützt.
Und nun reden die Minister Jung und Schäuble von der inneren
Sicherheit und verlangen den Einsatz der Bundeswehr im Inneren,
angeblich gegen islamische Terroristen. Journalisten befragen
die Abgeordneten des Bundestages, die nur zögernd nachgeben,
mit Sätzen, wie: Und wenn Terroristen ein Verkehrsflugzeug
kapern und in ein Atomkraftwerk steuern ... Plötzlich
ist nun nicht mehr die Rede davon, dass deutsche Atomkraftwerke
sogar gegenüber den Flugzeugabstürze sicher seien.
Die Art der Befragung erinnert mich doch sehr an die Befragungen
von Kriegsdienstverweigerern vor dem Untersuchungsausschuss:
Plötzlich kommt ne Horde Russen, um ihre Freundin
zu vergewaltigen, was machen sie? Na da war doch klar,
dass man gegen Russland in den Krieg ziehen muss.
Warum nur wird seit einiger Zeit besonders von der CDU immer
wieder der Einsatz der Bundeswehr im Inneren gefordert? Warum
will man die Komputer untersuchen und so ziemlich uns alle kontrollieren
oder überwachen? Kann mir doch keiner erklären, dass
dies nur vielleicht einmal in 5 Jahren passiert und nur bei einem
begründeten Verdacht, wie in der Öffentlichkeit behauptet
wird. Damit will man uns wohl nur beruhigen.
Auf was bereitet dieser Staat sich da eigentlich vor? Und wie
respektlos gehen sogar Bundesminister in aller Offenheit mit
einem Urteilsspruch des Bundsverfassungsgerichtes um? Und das
nur, um den Einsatz der Tornados gegen Verkehrsflugzeuge zu rechtfertigen?
Auf jeden Fall machen die das nicht deshalb, um zum Beispiel
Menschen wie Du und ich vor rechtsradikalen Übergriffen
zu schützen. Tja wenn er gegen hohe Politiker gehen würde.
Man kann zunehmend Angst bekommen, und zwar vor dem eigenen Staat,
je genauer man da hinschaut. Die Augen zu verschließen
hilft da eher auch nicht. (js)
- Hessen auf dem Weg ins Mittelalter
Der hessische Ministerpräsident verkündete nach einer
Amerikareise, dass Deutschland sich an Wisconsin ein Beispiel
nehmen müsse. Seine Stellvertreterin, die Kultusministerin
Wolf, will nach US-Beispiel die Wissenschaft durch die Religion
infrage stellen bzw. ergänzen.
Koch wollte die Anzahl der Sozialhilfeempfänger halbieren,
was aber, wie wir in der 76. Ausgabe der LUST (Herbst 03) nachgewiesen
haben, in Deutschland nicht möglich ist, weil mehr als die
Hälfte der Sozialhilfeempfänger neben ihrer kärglichen
Rente und neben ihrem sehr niedrigen Lohn Sozialhilfe beziehen,
beziehungsweise unter 15 Jahre alt sind, oder aus krankheits-
oder Behinderungsgründen nicht arbeiten können.
Immerhin verdanken wir dieser Querverbindung zwischen Hessen
und Wisconsin, dass die LUST dort von einer Uni abonniert wird.
In den USA nun sind die Evangelikalen auf dem Vormarsch, und
mit ihrer Pseudowissenschaft, dem Kreationismus, wollen sie die
Lehre von der biologischen Entwicklung der Arten, für die
Darwin den Grundstein gelegt hat, durch den religiösen Schöpfungs-Mythos
ersetzen.
Zuerst wollen sie den christlich-muslimischen Schöpfungs-Mythos
als Wissenschaft anerkannt bekommen.
Da es dafür aber überhaupt keinen einzigen wissenschaftlichen
Nachweis gibt, als eben die Behauptungen der Religionsverkünder,
wäre das Etablieren des Schöpfungs-Mythos in einem
wissenschaftlichen Fach schon der Sieg religiösen Glaubens
über das wissenschaftliche Zweifeln.
Der Schöpfungs-Mythos kann keine wissenschaftliche Alternative
sein, weil es für ihn überhaupt keine wissenschaftlich
überprüfbare Belege gibt, nur eben den religiösen
Glauben, dass es einen Schöpfer geben müsse.
Es könne sich nichts von unten nach oben entwickelt haben,
es bedürfe immer der Gebote von oben. Wenn es nun einen
Gott geben würde, wer oder was wäre denn
dann sein Schöpfer?
Naturwissenschaften sind für religiöse Menschen sicherlich
schwierig zu verstehen, weil sie keine Erklärung für
alles liefern, sondern jeweils nur einen Teil des Ganzen ein
stückweit aufdecken.
Das wissenschafliche Denken, alles überprüfen und hinterfragen
zu wollen und nicht auf eine weise Führung von oben zu vertrauen,
ist für manche politischen Parteien offensichtlich zu demokratisch,
besonders für die christlichen.
Nun überraschte Frau Wolf die protestierenden Wissenschaftler
und Lehrerverbände mit ihrem Outing in der BILD-Zeitung,
was ihre pseudowissenschaftlichen Peinlicheiten ein wenig aus
den Schlagzeilen schob.
Das macht ihren fundamentalreligiösen Ansatz jedoch nicht
besser, bestenfalls vielleicht unerklärlicher.
Ist ihr denn nicht klar, dass zu den Hauptfeindbildern der Evangelikalen
die selbstbewusten Homosexuellen gehören?
-
- Religion gegen Wissenschaft
Die Wissenschaft könne nicht wirklich erklären, wie
die Welt und der Mensch entstanden sei. Sie verkünde z.B.
"die unhaltbare Urknall-Theorie" sowie "die fragwürdiege
Evolutions-Theorie". Daher benötige der Mensch eine
plausible Erklärung über die Schöpfung als Alternative
dazu im Biologierunterricht.
- Solche und ähnliche Erklärungen
hört man in der Szene von CDU-nahen Lesben und Schwulen,
wenn sie die Machenschaften der hessischen Kultusministerin Wolf
rechtfertigen wollen, die einen obskuren Mythos, die sogenannte
Schöpfungsgeschichte, nicht etwa im Religionsunterricht,
sondern im naturwissenschaftlichen Fach Biologie als Alternative
zur Evolutions-Theorie lehren lassen will.
Das Vordringen der Religion, getarnt als Wissenschaft, im ureigenem
Bereich der Naturwissenschaft, das ist letztlich der Sieg der
Religion über die Wissenschaft, und das im 21. Jahrhundert.
Die biologische Lehre über die Entwicklung der Arten,
von Religiösen als Evolutions-Theorie diffamiert,
ist durch die Genetik bestätigt. Sie ist die theoretische
Grundlage von vielerlei Züchtungen im Pflanzen- und im Tierreich.
-
- Was ist eigentlich der Unterschied zwischen
einer Religion und einer Wissenschaft?
Religionen haben einen Wahrheitsanspruch, sie bauen damit auf
den Glauben auf. In diesem Glauben, oftmals aus der Deutung von
Umweltbeobachtungen entstanden, erheben sie von ihren freiwilligen
oder gezwungenen AnhängerInnen den Anspruch, dass man an
ihre Stell-vertreterschaft eines Überwesens glauben soll,
um nicht bestraft zu werden. Man soll auch nach den religiösen
Regeln leben. Hier sind die Geisteswissenschaften eine Alternative
zu den Glaubens- und Verhaltensregeln der Religionen.
Da die alten Texte der Religionen auf Überlieferungen beruhen,
sind dort in den Regeln die Gesellschaftsverhältnisse früherer
Zeiten abgebildet. Alle Religionen haben etwas Totalitäres,
da sie nur ihre Darstellung der Welt gelten lassen wollen.
Und daher werden von ihnen besonders die Naturwissenschaften
als Gegner empfunden, weil durch die naturwissenschaftliche Forschung
und die aus ihr stammenden Erkenntnisse viele religiöse
Deutungen als überholt bzw. nicht mehr haltbar erkannt werden.
Wissenschaften arbeiten mit dem Zweifel. Sie stellen keinen Gegenglauben
auf. Alles muss hinterfragt, untersucht und erforscht werden,
und die daraus folgenden Erkenntnisse von gestern werden heute
aufgrund modernerer Forschungsinstrumente immer wieder infrage
gestellt.
Besonders die Naturwissenschaften wollen herausfinden, wie es
sich entsprechend der Forschungsergebnisse verhält. Was
Wissenschaften neu herausfinden ist näher an der Wahrheit
als das, was früher darüber gedacht wurde.
Insofern sind die Behauptungen über die wissenschaftlichen
Thesen in der Einleitung dieses Artikels Behauptungen aus religiöser
Sicht, sonst nichts.
Es ist wissenschaftlich erwiesen ..., dieser Satz
erhebt keinen Anspruch auf einen korrekten wissenschaftlich Beweis,
weil im wissenschaftlichen Denken nur immer etwas vorläufig
erwiesen sein kann. Alles, was erkannt ist, widerlegt frühere
Annahmen. Alles kann daher durch verbesserte Methoden und modernere
Geräte wissenschaftlich wieder widerlegt werden.
Früher glaubten z.B. viele Menschen, dass Licht aus Strahlen
besteht, weil das im Wald so aussieht, wenn die Sonne zwischen
den Blättern der Bäumen scheint.
Doch die Physiker früherer Zeiten fanden heraus, dass Licht
offenbar ein Gewicht hat. Etwa ein Tausendstel Gramm wird auf
einer Wage durch ca. 1 Quadratmeter Spiegelfläche angehoben,
wenn die Sonne darauf scheint. Dies war mit der Strah-lentheorie
nicht zu erklären.
Man benötigte eine neue Arbeitsgrundlage, mit der sich die
alten und die neuen Beobachtungen erklären ließen.
Man erfand die Korpuskeltheorie, also die Theorie
der kleinen fließenden Energieteilchen. Damit konnte man
lange arbeiten bis man im Prisma erkannte, dass im weißen
Licht alle Farben vorhanden sind. Daher kam man darauf, dass
Licht Wellen sind und die unterschiedlichen Farben unterschiedliche
Frequenzen haben. Mit dieser Arbeitshypothese ließ sich
zum Beispiel der Laser erfinden.
Vielleicht wird von Menschen nichts Neues darüber entdeckt,
weil es so ist, vielleicht auch deshalb, weil wir vorher aussterben.
Was konservative beziehungsweise religiöse Lesben und Schwule
betrifft: sie tragen durch ihre konservative bzw. religiöse
Propaganda und ihr politisches Handeln dazu bei, dass die Grundlagen
unserer Freizügigkeit in Gefahr geraten.
Wenn Religionen bestimmen, was gedacht und veröffentlicht
werden darf, ist es um unsere Freiheiten schlimm bestellt, das
wissen wir doch aus der Geschichte des europäischen Mittelalters
und aus heutigen religiösen Staaten.
Unsere Freizügigkeit ist die Folge der Aufklärung,
ein Kind der Geisteswissenschaften, die im Kampf gegen die vorherrschende
Religion erreicht werden konnte.
Es wird Zeit, dass die denkenden statt nur die glaubenden Menschen
sich öffentlich äußern. (js)
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- Aufruf an alle Menschen, die für
die Trennung zwischen Staat und Kirche/Religion eintreten, und
für die Trennung zwischen der wissenschaftlichen Lehre und
Forschung und der religiösen Verkündung. Ihr könnt
im Internet daran teilnehmen:
http://www.rosalueste.de/aufruf1.html
Es geht nicht ohne Mobiliserung. Helft Ihr uns?
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