- NGOs, Gewerkschaften, attac, Sozialverbände,
Hilfsorganisationen, im Sozialbereich Tätige u.a. auch Religionsgemeinschaften,
Interessensvertreter unterschiedlicher Minderheiten, das alles
ist in den Sozialforen vernetzt.
- In vielen Städten haben sich die entsprechenden
Verbände und Organisationen in Netzwerke zusammengeschlossen,
um auch im lokalen Bereich zusammen tätig zu werden, wie
zum Beispiel das das Sozialforum Wiesbaden. Wir sind als lokale
Lesben- und Schwulengruppe auchin diesem Netzwerk tätig.
Im Sozialforum Wiesbaden sind viele der angegebenen Organisationen
vetreten. Monatlich findet ein Plenum der Einzelpersonen und
Gruppen statt, auf dem neue Aktionen gegen die privatisierung
öffentlicher Aufgaben in Wiesbaden besprochen werden, oder
gegen den Sozial- und Kulturabbau. Sicher, es könnten mehr
Leute/Gruppen anwesend sein, sicher, wir könnten noch mehr
unternehmen und in Erscheinung treten.
Andererseits, die Gruppen, die hier im Sozialforum miteinander
vernetzt sind, haben ja ihre regelmäßigen Arbeiten
weiterhin zu leisten, und das ist ja oft recht viel, was es zu
tun gibt.
Ist es für die lokalen Lesben- und Schwulengruppen sinnvoll,
an den lokalen Sozialforen teilzunehmen? Ich meine: ja.
Abgesehen davon, das wir uns für konstruktive Beiträge
und ein konstruktives Verhalten nicht nur mit den Organisationen,
sondern auch mit den Personen in diesen Organisationen verzahnen
und bekannt machen.
Diese Leute werden auch mit uns und unseren Fragestellungen bekannt.
Und das ist wichtig, damit sie zum Beispiel in größeren
Foren mit uns zusammen gegen Menschen und Organisationen Front
machen, die das Menschenrecht der individuellen Freiheit in der
Partner- und Beziehungswahl in Frage stellen wollen.
Es ist auch für uns wichtig, zu erfahren, wie sich in vielen
Bereichen des Lebens Entscheidungsprozesse, Proteste und Machtkämpfe
entwickeln. Wir können hier erfahren, welche sozialen Probleme
auf welche Weise wo in der Welt mit unsere Form des Lebens zusammenhängen.
Es ist gut, dass bei der Abschluss-erklärung darauf hingewiesen
wurde, dass auch Gruppen anwesend waren, die u.a. frauendiskriminie-rend
antischwul auftraten:
Wir sind auch tief betroffen von der Präsenz
von Organisationen, die gegen die Rechte der Frauen, der marginalisierten
Menschen und gegen sexuelle Rechte und Verschiedenartigkeit arbeiten,
im Widerspruch zur Charta der WSF-Prinzipien.
Diese Organisationen, die dort kritisiert wurden, werden wohl
religiös sein. Es ist gut, dass in der mehrheitlich abgestimmten
Abschluss-erklärung diese kritische Formulierung gewählt
wurde. Es gibt zwischen den Sozialforen der hessischen Städte
ein hessisches Sozialforum, und so owird es auch in anderen Bundesländren
sein.
Es gibt außerdem ein deutsches Sozialforum. Es gibt das
Treffen des europäischen Sozialforums und, wie hier zu sehen
das Weltsozialforum, das in diesem jahr in Nairobi getagt hat
und ein Jahr vorher in Porto Alegre in Brasilien.
Obwohl die Sozialforen nichtstaatlich sind, kommt es vor, dass
sie von einzelnen Regierungen unterstütz werden, ohne dass
diese Regierung auf die verschiedenen Teilnehmer Druck ausübt.
Das war offensichtlich in Porto Alegre durch die Regierung von
Lula das Silva so, die ja ohnehin die UNO-Menschenrechtstagung
dadurch verblüffte, dass Lula das Recht auf homosexuelle
Partnerschaften als ein Menschenrecht anerkannt haben wollte,
kritisiert vom Vatikan und muslimische Staaten. (js)
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