- 83. LUST, Sommer 05 (Juni/Juli/August)
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- Kniffe und Tricks in der Rhetorik von
Menschen, die Ihr Geld damit verdienen, dass sie von uns gewählt
werden (wollen).
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- Was Politiker anstellen, um bei uns den
Eindruck zu erwecken, was sie tun, würde in unserem Sinne
sein. Das machen sie aber nicht alleine, dazu brauchen sie die
Medien. Und irgendwer stellt auch die politischen Weichen.
Das Thema, das wir hier behandeln besteht somit, genauer betrachtet,
aus 3 Themen, nämlich 1. der Medienwelt, 2. dem Berufsbild
eines Politikers und 3. der Politik.
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- 1. Die Medienwelt
Um mich orientieren zu können benötige ich den Einblick
in die Zusammenhänge. Damit ich in meinem Leben sinnvolle
und keine lächerlichen Entscheidungen fälle, muss ich
mich auf mein Wissen über die Zusammenhänge verlassen
können. Mir müssen auch die Konsequenzen meiner Entscheidungen
klar sein. Je mehr ich mich von unzutreffenden Informationen
leiten lasse, um so weniger können meine Entscheidungen
erfolgreich sein.
Wenn ich zum Beispiel erkranke, verlasse ich mich auf die Ratschläge
der Ärztin meines Vertrauens und nicht auf einen Menschen,
der zu allem seine Meinung blubbert, um sich wichtig zu machen.
Auch die Ärztin meines Vertrauens kann sich irren, aber
ich unterstelle ihr, dass sie sich bemüht, das für
mich Richtige zu tun. Wenn ich mich in einem finanziellen oder
sozialen Konflikt befinde, ist das schon schwieriger. Alle wollen
mein Geld, aber wenn ich keines mehr habe, wollen sie nichts
mehr von mir. Ich habe, um den Einblick und den Überblick
zu erhalten, drei Wege: Ratschläge, eigene Erfahrungen und
Infos über die Medien.
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- 1.1. Ratschläge
Kein Mensch kann alles wissen. Jeder Mensch muss ständig
Entscheidungen fällen. Man muss einen für sich gangbaren
Weg in vielen Fragen des Lebens finden. Nun hat man ja auch seine
eigenen Interessen und andere Menschen haben sie auch.
Also sind solche Ratgeber am wenigsten vertrauenswürdig,
die Objektivität vorgeben. Solche, die für jeden und
alles einen Rat haben, suchen nach Anerkennung. Dennoch, auch
diese alle können den einen oder anderen Ratschlag erteilen,
der gut sein kann. Wichtig ist, dass man seinen gesunden Menschenverstand
benutzt und nicht vertraut. Wer Vertrauen verlangt,
kann kein guter Ratgeber sein.
Wir haben die Wahl, wir können uns Ratgeber aussuchen, die
uns mit ihrem Fachwissen, über das wir nicht verfügen,
helfen, selber die Entscheidung zu fällen. Wer uns aber
unsere Entscheidung abnehmen möchte, ist in Wirklichkeit
kein Ratgeber, sondern versucht, uns zu manipulieren. Das macht
aber nichts, weil wir als Ratsuchende wissen, dass wir selber
entscheiden wollen und werden.
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- 1.2. Erfahrungen
Was wir selber wissen, ist eine gute Grundlage für unsere
Entscheidungen. Also ist möglichst gute Ausbildung und Bildung
eine gute Voraussetzung zur Mündigkeit. Es ist aber nicht
gesagt, dass Menschen mit einer umfassenderen Bildung vernünftiger
entscheiden. Sie haben potentiell bessere Voraussetzungen dazu.
Oft ist es aber so, dass wir das Gelernte nicht ausreichend zielführend
einsetzen können. Wenn wir aber schon einmal oder mehrfach
erlebt haben, wie sich Fakten in Zusammenhänge entwickelt
haben, dann können wir diese Erfahrungen besser verwerten.
Dabei ist aber zu untersuchen, ob sich die Zusammenhänge
entsprechen, denn Erfahrungen, die wir in anderen Zusammenhängen
gemacht haben, sind nicht unbedingt überall anwendbar. Dies
ist die eigentlich intelligente Leistung im Entscheidungs-prozess,
nämlich zu überprüfen, was und wo von dem Erfahrenen
auf diesen konkreten Fall anwendbar ist.
Wir können natürlich nicht immer wissen, ob diese Erfahrungen
wirklich von uns selbst erfahren wurden, oder ob sich aus den
Medien stammende Inszenierungen mit darunter mischen und unseren
Erfahrungsschatz verfälschen, zuweilen wohl auch unbrauchbar
machen.
Seltsam ist es schon, wie die Soziologen feststellen, dass es
immer mehr Menschen gibt, die Medienmanipulationen für glaubwürdiger
halten als die eigenen Erfahrungen.
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- 1.3. Medien
Medien beeinflussen unser Leben in einem bisher nicht bekannten
Ausmaß, sie sind ideologische Manipulationsinstrumente,
mit dem Ziel, uns hilflos zu machen und an dieser Hilflosigkeit
gut zu verdienen.
Die in den USA produzierten Serien und Filme, die weltweit über
die Fernsehgeräte verbrietet werden, werden auch Softpower
der USA genannt, im Gegensatz zur Hardpower der USA, nämlich
die Truppen. In diesen Filmen und Serien werden ganz bestimmte
Werte vermittelt.
In der sogenannten Kaiserzeit waren es die Zeitungen, mit denen
man die Bevölkerung zu manipulieren wusste. Das Radio wurde
besonders in der Nazi-Zeit zu einem wirkungsvollen Propagan-dainstrument
ausgebaut, ohne dass die Zeitungen und die Filme an ihrer Wirksamkeit
verloren. Heute ist es im wesentlichen das Fernsehen, das im
Verbund mit den Printmedien, also den Zeitungen und Zeitschriften
ihre Wirkung entfalten, die Bevölkerung anleitet, dort besonders
die privaten Medien.
Die öffentlich-rechtlichen Medien können nicht ganz
so unverblümt parteilich sein, was dazu
führte,
dass schon die Regierung Adenauer ein Privatfernsehen einführen
und die öffentlich-rechtlichen Medien abschaffen wollte.
Kohl wollte das ARD abschaffen und in der Regierung Kohl wurden
die privaten Medien zugelassen und ausgebaut. Aber auch die öffentlich-rechtlichen
Medien verhalten sich selbstverständliche entsprechend ihrer
politischen Nutzanwendungen.
Wie Medien funktionieren, dazu hat Theodor W. Adorno zahlreiche
Untersuchungen bzw. Analysen durchgeführt und Aussagen getroffen.
Dieter Prokop hat Das neue Lexikon der Kulturindustrie
mit dem Titel Gegen Medien-Lügen geschrieben
und der VSA-Verlag hat es 2004 in Hamburg veröffentlicht.
528 Seiten zu 39,80 Euro, ISBN 3-89965-080-0. In diesem Buch
nimmt Prokop die Aussagen von Adorno als Grundlage seiner Arbeit
und bestätigt oder modifiziert sie, gelegentlich widerspricht
er ihnen auch. Dieses Lexikon ist absolut informativ und hilfreich,
die Medienmanipulation zu verstehen.
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- 1.3.1. Die Medien-Lügen
Es ist verlogen, wenn behauptet wird, dass der Markt sich
nach den Konsumentenwünschen richtet, dass die Meinungsforschung
die Meinung der Bevölkerung wiedergebe, dass die Einschaltquote
die Bedürfnisse des Publikums spiegele, dass das Angebot
heutiger Medienkonzerne vielfältig sei, dass die Konsumenten
im Warenangebot alle Mittel fänden, um darin eine vielfältige
Identität auszubilden, dass die Menschen heute individualisiert
seien, dass Werbung und Wahlkampagnen die Menschen raffiniert
bis ins Kauf- und Wahlverhalten beeinflussen könnten, dass
Medienpolitik vor allem die Medienkompetenz in den Familien fördern
müsse und dass das wichtiger sei, als die Macht der Medienkonzerne
zu kontrollieren. Die Medienwissenschaft ist verlogen, weil sie
nicht neugierig genug ist. Sie blickt zu wenig hinter die Kulissen.
Dort, im Hintergrund, befindet sich der kulturindustrielle Machtkomplex.
Es besteht ein gemeinsames Interesse von werbungstreibenden Unternehmen
und Parteien,
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- Medienkonzernen, Markt- und Meinungsforschung,
Werbeagenturen und Politikberatern, nur die Gefühle der
Bevölkerung an die Öffentlichkeit gelangen zu lassen
und den Verstand der Leute auszuschließen. Das kann man
als mündiger Bürger und kritischer Wissenschaftler
nicht mitmachen!, das schreibt der Verlag über dieses
wichtige Lexikon.
In der Einleitung zum Stichwort Machtkomplex, kulturindustrieller
heiß es über den unter dem Abschnitt 1. als Einleitung:
Kommerzielle Medien, Werbung, Wahlkämpfe tun so, als
hätten Konsumenten und Wähler eine gewaltige Bedeutung.
In Wirklichkeit geht es um dasselbe wie bei der lauten Beschallung
in Restaurants, Hotels, Kaufhäusern, Bahnhöfen: Nicht
die Kundschaft zählt, sondern das Management und dessen
Wille zur Marktstrategie. (S. 288). Natürlich geht
es um den Gewinn und nicht um den Willen der Arbeitnehmer oder
Kunden in der Marktwirtschaft. Der 2. Abschnitt wird wie folgt
eingeleitet: Die Medien. Die Öffentlichkeit, die Politik
werden beherrscht und geprägt vom kulturindustriellen Machtkomplex.
Die Beteiligten haben das gleiche Interesse: die Repräsentanz
ihrer Kapitalkraft und Macht. Das impliziert das Interesse, die
öffentliche Präsenz zwar laut und deutlich zeigen,
sie jedoch zugleich auf der Ebene von Gefühlen und Stimmungen
zu halten. Es gibt das gemeinsame Interesse, die Rationalität
und Vernunft der Bevölkerung auf der Öffentlichkeit
fernzuhalten. (S. 290). Danach wird hier erklärt,
was alles zum Machtkomplex gehört, von A bis F, und unter
F geht es um die Politiker-Rackets, siehe weiter
unten. Überall ist zu erkennen, dass es nicht um Aufklärung
und Inhalte geht, sondern als Ablenkung davon, um Stimmungen
und Gefühl. Statt um Tatsachen geht es um Action und Spannung.
Das alles geschieht, um den Interessen der großen Konzerne
zu nutzen.
Die Medien, die uns die Kultur und die Politik vermitteln, stellen
eine marktwirtschaftlich-politische Macht dar, die globalisiert
arbeitet. Globalisierung ist kein Naturgesetz, sondern
eine bewusste neoliberale Politik der globalen Gegenreform. Es
sind konservative Politiker und Manager, die bewusst eine Einschränkung
der Macht der Gewerkschaften betreiben, die Abschaffung der Subventionen
für bedrohte Industrien (...) und die Privatisierung staatlicher
Betriebe (...), ob das den Menschen nützt oder nicht. Natürlich
nützt es ihnen nicht, außer reichen Menschen.
(S. 170). Globalisierung bedeutet, dass nicht demokratisch
konstituierte supranationale Konzerne den demokratisch konstituierten
Nationalstaaten gleichgestellt werden.
Es geht also nicht um die Realisierung demokratischer Selbstbestimmung,
sondern um die Funktionalisierung zugunsten der marktwirtschaftlichen
Machtinteressen: alles in der Gesellschaft hat dazu zu dienen,
dass den wirtschaftlichen Nutznießern dieser Wirtschaftsordnung
ständig die Werte zufließen, die ihnen, wie sie meinen,
zustehen. Die gesamte Gesellschaft stellt eine Weide dar, auf
(in) der die nützlichen Menschen leben, die dem Nutzen nachgehen,
der eben der wirtschaftlichen Obrigkeit nutzt. Wer diesen Nutzen
nicht zu bringen vermag, steht am Rande dieser Gesellschaft und
soll nach der neoliberalen Ideologie mit dem Abbau der Sozialsysteme
den Gewinnzuwächsen dieser Obrigkeiten nicht im Wege stehen.
Man liest hier u.a. unter dem Stichwort Kulturindustrie: Horkheimer
und Adorno kritisierten die amerikanische Medienindustrie: die
darin vermittelte Kultur sei standardisiert, von Warencharakter
geprägt: Die gesamte Praxis der Kulturindustrie überträgt
das Profitmotiv blank auf geistiges Gebilde´. Standardisierte
Medienprodukte entstehen aufgrund kapitalistischer Interessenslage:
Die Abhängigkeit der mächtigen Sendeanstalten
von der Elektroindustrie, oder die des Filmes von den Banken,
charakterisiert die ganze Sphäre, deren einzelne Branchen
wiederum untereinander ökonomisch verfilzt sind´.
Sowohl die hohe Kunst als auch die Volkskultur würden Abgeschliffen,
nivelliert. Adorno schrieb: Kulturindustrie zwingt auch
die jahrtausendelang getrennten Bereiche hoher und niederer Kunst
zusammen. Zu ihrer beiden Schaden. Die Hohe wird durch die Spekulation
auf den Effekt um ihren Ernst gebracht; die Niedrige durch ihre
zivilisatorische Bändigung um das ungebärdig Widerstehende,
das ihr innewohnte, solange die gesellschaftliche Kontrolle nicht
total war´. (S. 273)
Was die Politiker im Zusammenhang der Medien betrifft, liest
man hier: Die Politiker-Rackets: Rackets nennt man die
Politiker-Machtcliquen, die in den Parteizentralen die Strategien
entwickeln. Auch für deren Zwecke ist eine Stimmungsforschung
das Abfragen irrational gehaltener Meinungen
hinreichend, denn sie behaupten ebenfalls, es käme
nicht auf den Verstand der Bürger an, sondern auf ihre Stimmungen.
Oft ist die Politik selbst Opfer dieses Systems, wenn ständig
Wahlkampfberater und an den tagesaktuellen Stimmungen orientierten
Kommerz-Journalisten ihre Tages-Performance, ihr Auftreten, ihr
Aussehen für wichtiger halten als die Sachfragen, mit denen
sie sich trotz der Mediatisierung von Politik weiter befassen.
Das Zeitalter des kulturindustiellen Machtkomplexes begann in
Deutschland endgültig, als sich beim Wahlkampf 2002 die
Kanzlerkandidaten Kanzler Schröder und Ministerpräsident
Stoiber - erstmals, wie in den USA, jener finalen Fernsehdebatte
stellten, nach welcher kommerzielle Meinungsforschungsinstitute
penibel nachfragten, wie die Kandidaten gewirkt hätten:
ob die Krawatte gefallen haben und ob die Redeweise energisch
oder zögerlich gewesen sei.
Andererseits nützt den Politikern dieser Trend, denn sie
können mittels der Tagesaktuellen Stimmungs-Musikbeschallung
ihre knallharte Politik des Sozialabbaus und der Kriegs- und
Rüstungspolitik aus dem öffentlichen Bewusstsein ausblenden.
(S. 293)
Der Kern der Aussage dieses Buches scheint also zu sein, dass
die kommerziellen Medien, und in ihrem Schlepptau die öffentlich-rechtlichen
auch, ganz bewusst von Inhalten ablenken und auf Gefühle
und Action setzen, denn das hilft ihnen, Gewinne zu machen und
die Bevölkerung in einem Sinne zu beeinflussen, der dem
Gewinnstreben nutzt. Partner sind ihnen dabei im wesentlichen
die konservativen Parteien, während andere nur widerstrebend,
vielleicht sogar viel Nachhaltiger, in diesem Sinne wirksam werden.
Nachhaltigkeit ist übrigens ein Propagandawort
der rotgrünen Bundesregierung.
Es meint, dass die Reformen nachhaltig, also nicht rückgängig
zu machend, die Gesellschaft verändern sollen. Das Propaganda-Schlagwort
von schwarzgelb heißt Deregulierung. Es meint,
dass Reglungen und Gesetze, die ArbeitnehmerInnen einige Rechte
am Arbeitsplatz geben, zum Beispiel das Arbeitsrecht, sowie Reglungen
und Gesetze, die einen gewissen sozialen Standart garantieren
können (wie z.B. die Sozialversicherungen), abgeschafft
werden sollen. Der Sinn beider Vorgänge, die durch die Schlagworte
verschleiert werden, sei es, Arbeitsplätze zu schaffen.
Arbeitsplätze sind aber gar nicht das Ziel der Wirtschaft,
sondern Gewinn. Und Arbeitnehmer werden nur widerwillig eingestellt
und bezahlt, weil dies den Gewinn schmälert.
1.3.2 Medien und Marktwirtschaft
Die Medien sind Teil der Marktwirtschaft, was bedeutet, dass
die Information eine Ware ist. Was die Information erhält,
muss sich teuer verkaufen lassen und muss nicht unbedingt wahr
sein, wie das ja auch mit allen anderen Waren der Fall ist, beispielsweise
mit den Lebensmitteln und der Arbeitskraft, die (hier einmal)
die Arbeitnehmer auf dem Markt anbieten, was übrigens die
einzige Ware ist, die Arbeitnehmer auf dem Markt anbieten (können).
Die Nachricht ist eine Ware, die Käufer sind aber nicht
die Fernsehzuschauer, sondern die Medienkonzerne, die wie alle
Konzerne ihre wirtschaftlichen Interessen haben. Aber es geht
nicht nur um den Warencharakter der Informationen, es geht im
wesentlichen um das System des Warenwertes als einzigen Wert
an sich. Der Warenwert, also der Tauschwert (Spekulationswert)
der Ware Nachricht darf und kann nicht ignoriert werden, denn
die Käufer von Medien sind längst daran gewöhnt,
dass sie Meinungen statt Fakten, Stimmungen statt Inhalte und
Spannung statt Aufklärung geliefert bekommen. Wer es anders
machen würde, könnte marktwirtschaftlich nicht überleben,
weil er weder Werbeeinnahmen hätte, die nahezu die gesamten
Einnahmen eines Medienkonzerns darstellen, noch Käufer des
Produktes, denn die finden es nicht so spannend, interessant
usw., es sei denn, sie würden zu der Minderheit der Menschen
gehören, die lustvoll analytisch denken. Was also in den
Medien letztlich gebracht wird, hat dem Prinzip des Marktes nicht
zu widersprechen und somit den Nutznießern der Marktwirtschaft
zu nutzen.
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- 1.3.3 Medien und Politik
Ohne Medien ist der Politiker ein Nichts. Ein Mensch, der sich
auf dem großen Markt der Möglichkeiten als Politiker
anbietet, der von der Partei seiner Wahl als Kandidat für
irgendein Amt aufgestellt werden will, muss von den Medien getragen
werden. Was muss er dabei berücksichtigen? Der folgende
Text, der 1971 geschrieben wurde, deutet dies an:
Pressefreiheit und Macht Eine Zeitung lebt nicht nur von
dem Verkaufserlös, sondern mehr noch von den Anzeigeneinnahmen.
Manche Zeitungen müssen sich deswegen sehr in acht nehmen,
weder wichtige Anzeigenkunden noch größere Lesergruppen
zu verärgern.
Weil sie geschrieben hatte, in der näheren Umgebung könne
man billiger einkaufen, erhielt beispielsweise eine Lokalzeitung
so lange keine Anzeigen vom örtlichen Einzelhandel, bis
sie wochenlang den vorteilhaften Einkauf in ihrer Stadt lobte.
Die Freiheit, das zu schreiben, was wichtig ist, wird aber nicht
nur von außen bedroht. Manchmal schreibt der Verleger einer
Zeitung, also der Eigentümer, seinen Journalisten vor, welche
Meinung sie zu vertreten haben. Paul Sethe sagt dazu, die Pressefreiheit
sei die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung
zu vertreten. Besitzt ein solcher Verleger alle Zeitungen eines
Ortes oder viele Zeitungen eines Landes, so kann er zu einer
Gefahr für die Demokratie werden. Ein solcher Verleger ist
mächtig. Er hat die Macht über das Denken vieler Bürger.
Politiker wissen das natürlich und sind in der Gefahr, sich
einer solchen Macht zu beugen. Aus H. Meyn: Massenmedien
in der Bundesrepublik Deutschland, Berlin 1971
Man hat gegenseitig die Hand in der Tasche. Über die Partei
wird der Politiker gefördert oder eben nicht gefördert,
und die Partei fördert dieses Medium oder nicht. Das Medium
hat dies zu berücksichtigen und fördert diese Partei
oder diesen Politiker.
-
- 2. Der Beruf: Politiker
Es ist dies ein Beruf wie jeder andere, und er hat nichts mit
Gesinnung zu tun, es sei denn die Gesinnung, dass man die Aufgabe
hat, zum wirtschaftlichen Erfolg der wirtschaftlichen Obrigkeit
nach Kräften beizutragen. Aber das ist ja die Aufgabe jedes
Arbeitnehmers gegenüber seiner wirtschaftlichen Obrigkeit.
Wer anderes vor hat, wer den Nutznießern des Abbaus der
Sozialsysteme in den Arm fallen will, kann kaum mit einer positiven
Medienöffentlichkeit rechnen. Meist werden die potentiellen
Störer der Gewinnsteigerung der Konzernherren einfach verschwiegen,
und wenn sie benannt werden, dann in solchen Zusammenhängen,
von denen angenommen wird, dass ihm das nicht zuträglich
ist.
Als zum Beispiel in ihrer ersten Wahlperiode die Regierung Schröder/Lafontaine/Fischer
Gesetze zugunsten von ArbeitnehmerInnen erließ, gab es
keine 100-Tage-Schonfrist, sondern vielfältige Angriffe
der Medien und der bürgerlichen Opposition auf die Politik
und die Personen, und die Unions-Angriffe hatten auch durchweg
eine gute Presse. Die Union ist ja per se schon gut, also auf
der Seite dieser Konzerne, wie natürlich auch die FDP.
Diese beiden Parteien sind sozusagen unverdächtig. Anders
scheint das teilweise mit SPD und Grünen zu sein, die angeblich
immer noch aus ideologischen Gründen an ihre WählerInnen
denken statt an ihre Aufgaben gegenüber der Wirtschaft.
Deshalb muss man sie hart rannehmen, damit die Politik auch den
richtigen Nutzen hat. So gab es ständige persönliche
Angriffe (4 Ehen, teure Garderobe, andere Familienmitglieder,
angeblich gefärbten Haare und daher nicht vertrauenswürdig,
Angst aufgrund des damaligen Anschlages) und politische Angriffe,
die besonders auf Lafontaine, die ihn schon nach einige Wochen
zum bestgehassten Menschen des Landes machten, mit allen Begleiterscheinungen
wie persönlichen Diffamierungen und Morddrohungen durch
irgendwelche gestörten Menschen.
Die Folge dieser Kampagne war eine nichtendende Serie von verlorenen
Landtagswahlen. Und deshalb geben sich rotgrün nun auch
so große Mühe, es den Konzernen und der Union nahtlos
recht zu machen. Obwohl die Regierung dann zunehmend alles tat,
was den Konzernen gefiel und was die Parteibasis beider Regierungsparteien
für unerträglich hielt, sah es schlecht aus für
die Widerwahl.
Eigentlich war es Ströbele, der in einem kleinen Wahlkreis
in Berlin als Direktkandidat die Bundestagswahl entschied, denn
die PDS erhielt zu seinen Gunsten in diesem Wahlkreis kein 3.
Direktmandat und konnte daher nicht mit all ihren Sitzen einziehen.
Und daher reichte es knapp für rotgrün. Sonst hätten
wir ein große Koalition unter Stoiber gehabt, möglicherweise
unter Schröder. Wäre das für die SPD besser gewesen?
Die gegenwärtige Regierung tat weiterhin alles, was von
ihr erwartet wurde, und in den Medien kam sie trotzdem kaum aus
dem Schwitzkasten raus. Immerhin, Medien sind zumeist auch Konzerne,
die darüber hinaus noch von Werbung leben, also vom Wohlwollen
anderer Konzerne.
So wurde Deutschland trotz des grünen Pazifismus Kriegsteilnehmer
in einem Angriffskrieg, nimmt an verschiedenen militärischen
Aktionen auf der Welt teil. Der Sozialstaat wurde schrittweise
abgebaut, Arbeitszeiten werden ausgeweitet, Löhne gesenkt.
Wer mit großem persönlichen Einsatz eine Berufsausbildung
gemacht hat, Jahrzehntelang zum wirtschaftlichen Erfolg seiner
Konzernherren beigetragen und in die Sozialkassen gezahlt hat,
wird nun für diesen Gewinn nicht mehr gebraucht, weil man
nun in einer globalisierten Welt auch in Indien oder China Geld
machen kann. Dann bekommt man Sozialhilfe (Arbeitslosengeld 2),
ca. 350 Euro, und das war es. Wie viel Spielraum hat eine Regierung?
Wie viel Spielraum hat ein einzelner Politiker? Die Aufgabe eines
Politikers, für die er gewisse wirtschaftliche Privilegien
hat, sind es nicht, irgendwelchen Visionen nachzulaufen (Wer
Visionen hat, soll zum Arzt gehen, ex - Bundeskanzler Helmut
Schmidt). Ihre Aufgabe ist, der Bevölkerung zu vermitteln,
dass das, was die Politiker im Auftrag der Konzerne machen, zu
ihren Besten ist. Erklären sie es gut, werden sie gewählt.
Die ArbeitnehmerInnen sehen keinen Sinn mehr, diese beiden rotgrünen
Parteien zu wählen, und die Welt kommt, wie
es die Bürgerlichen sehen, wieder in Ordnung:
Union und FDP werden ab 2006 mit einer beispiellosen Machtfülle
regieren, vielleicht auch die Union mit absoluter Mehrheit der
abgegebenen Stimmen alleine. Wenn es für die Union sehr
schlecht kommt, gibt es eine große Koalition unter Führung
der Union.
Politiker machen ihre Arbeit gut oder weniger gut. Manche ArbeitnehmerInnen
freuen sich, wenn sie den Papst sehen, wenn die Nationalhymne
gespielt wird oder ähnlich. In gewisser Weise ziehen sie
einen kläglichen Genuss daraus und sie sind umso bereiter,
die ablenkende Sentimentalität, die Spannung der Medien
zu erleben. Spiele und Brot.
-
- 3. Die Rhetorik in der Politik
Wenn wir Politikern begegnen, dann mit Distanz. Nicht nur mit
innerer Distanz, sondern auch, weil wir ihnen nicht von Mensch
zu Mensch begegnen, sondern durch die Medien vermittelt. Und
die jeweiligen Medien haben ein Eigeninteresse, was ihre Behandlung
des jeweiligen Politikers beeinflusst. Aber nicht nur die Medien
an sich, sondern auch die in ihnen arbeitenden Journalisten haben
Interessen, denn die müssen ja an ihre eigene Karriere denken.
Politiker wissen das und müssen diese Zusammenhänge
in Rechnung stellen. Sie müssen sich in Medienauftritten
zu wichtigen, intelligenten und sachkundigen Menschen aufbauen,
witzig und schlagfertig, die verstehen, worum es den ZuschauerInnen
geht. Sie müssen außerdem den Rivalen um diesen gut
bezahlten Karriereposten als Trottel hinstellen, der keine Ahnung
hat, was den kleinen Menschen bewegt und was der Wirtschaft nutzt.
Sie sind selber die cleveren und der jeweils andere ist der Plapperer.
Andererseits dürfen sie mit dem Rivalen kein Mitgefühl
aufkommen lassen, keine Sympathie, denn der gewissenlose Plapperer
muss außerdem noch als gefährlicher Demagoge wirken,
der nur sich selber bereichern will.
Das muss so rüberkommen, dass es glaubhaft wirkt. Der Gegner
soll nicht glaubhaft wirken. Interessant ist, dass die Sympathiebildung
mit einem Politiker so weit gehen kann, dass man ihm offene Lügen
verzeiht, während man dem Gegner schon einen Versprecher
als Lüge auszulegen gewillt ist.
Politiker appellieren bei Wahlkämpfen an Meinungsführer,
die ihrerseits in ihrem jeweiligen Umfeld Aussagen und angebliche
Programme verbreiten, die er selber so nie von sich gegeben hat,
die ihm aber nutzen können.
Ein guter politischer Demagoge nutzt die vorgefundenen Kommunikationsformen
der Menschen aus, zu seiner Selbstdarstellung. Ziel ist, von
möglichst vielen gewählt zu werden.
Die nachfolgende Gliederung und die Kernaussagen ist der Fernsehserie
von SWF und ORF Reden und reden lassen, rhetorische Kommunikation
entnommen und dem dazugehörigen gleichnamigen Buch, erschienen
bei DVA, Stuttgart 1975.
-
- 3.1. Gespräch und Unterhaltung
Menschen unterhalten sich gerne. Es ist ein Lebensbedürfnis
des Menschen, dass er sich in seinem Gesprächspartner widerspiegeln
kann. Durch die Reaktion seiner Mitmenschen versteht er, wer
er ist, zumindest für sie. Erhält ein Mensch in Kommunikationszusammenhängen
plötzlich wenig positive Resonanz, und das sogar von vielen
oder allen Mitmenschen, dann wird sein Selbstbild zerstört,
was ein Mensch ohne psychische Erkrankung kaum aushalten kann.
Bei Gespräch und Unterhaltungen gibt es 1. den gesellschaftlichen
Kontext, denn in einer Gesellschaft haben sich gewohnte Regeln
und Formen des miteinander Redens herausgebildet. Bei uns vielleicht
nach den Konventionen wie Begrüßen usw. die Phase
Präsentation of self, ,also jeder der Gesprächspartner
versucht, sich im besten Licht zu zeigen. Man versucht, sein
Selbstbild bestätigt zu bekommen. Dann versucht natürlich
jeder seine Interessen, die er am Gespräch hat, im Gespräch
zu verwirklichen. Auch hinter selbstlosen Verhalten kann sich
eine Interessenswahrnehmung verbergen, vielleicht auch nur die,
diese Gesprächskultur zu fördern.
Und es gibt 2. die geschichtlich-kulturelle Variabilität,
denn andere Menschen haben zu anderen Zeiten anders gesprochen
und das nicht nur, weil man es mit anderen Gegenständen
zu tun hatte, sondern weil die Verhältnis zwischen den Menschen
anders waren, denn die gesellschaftlichen Regeln haben viel mit
dem Oben und Unten zu tun. In anderen Kulturen haben sich andere
Regeln entwickelt und andere Problem beschäftigen infolgedessen
die Menschen, obwohl Sehnsucht, Liebe, Hunger, Angst, Hass ihnen
allen gemeinsam ist. Kommunikation ist nur dann möglich,
wenn sich Kulturkreise in zumindest einem Bereich überschneiden.
Man kann die zwischenmenschliche Kommunikation in zwei Gruppen
unterteilen: die zielführende inhaltliche Kommunikation,
die man auch als Gedankeaustausch bezeichnen kann, und die Versuche
zur zwischenmenschlichen Beziehungspflege mit sprachlichen Mitteln,
also die Konversation.
Politiker versuchen sich diese Zusammenhänge recht unterschiedlich
zunutze zu machen. Zu den billigsten Tricks gehört es, das
Publikum zu loben. Es kann weniger billig wirken, wenn man das
Lob verkleidet, nämlich die Arbeitsleistungen des Volkes
oder ähnliches. Man erfährt dann, wie man als Teil
des Volkes sein sollte. Ein Politiker kann auch das Volk tadeln,
wenn dort Neid oder Hass vorhanden ist. Man nutzt dann diesen
Neid, Hass, die Doppelmoral aus, indem man zum Beispiel die Faulheit
kritisiert, die der anderen Menschen natürlich, da man ja
selber fleißig ist.
Wer die Bevölkerung offen belehren will, stellt sich nicht
auf die gleiche Stufe, sondern über die Gesprächpartner.
Auch diese Rolle kann erfolgreich aufgebaut werden. Mancher Politiker
versucht, sich mit etwas Dialekt mit den Zuhörern zu verbrüdern,
die Belehrungen sind dann brüderliche oder väterliche
Ratschläge. Nette humorvolle Anekdoten, wenn man ihn reden
lässt. Denn es gehört ebenso zur politischen Auseinandersetzung,
den Gesprächsaufbau des Gegners zu stören. Das geht,
indem man ihn kurz vor der Pointe unterbricht.
Das volkstümlich Geplauder funktioniert aber dann nicht
mehr, wenn es einem anderen Politiker gelingt, eine Stimmung
von großem Ernst herzustellen, in der Anekdoten, Humor
und Geplauder verfehlt wirken.
-
- 3.2. Gefühle äußern
In allen Kommunikationssituationen haben die Kommunizierenden
auch Gefühle, die die Art der Kommunikation zwar beeinflussen,
aber die nicht unbedingt geäußert werden. Nun weiß
es ja jeder Mensch, das es Situationen gibt, in denen es hilfreich
ist, seine Gefühle zu äußern, und dass es Situationen
gibt, wo man vielleicht besser seine Gefühle zu zügeln
versucht.
Unterdrückte Gefühle in der Arbeitswelt führen
gelegentlich zu Gefühlsausbrüchen in der Freizeit.
Herabsetzende Verhaltensweisen in Beziehung und Freundschaft
können sich schrittweise unbemerkt einschleichen, dazu führen,
dass dem Verursacher dieser Herabsetzung nicht klar wird, was
er da tut. Er hat sich an diese Verhaltensweisen gewöhnt.
Er hat zudem oft noch die LacherInnen auf seiner Seite. Erst
durch das gekonnte Feed back des Herabgesetzten kann den Lachenden
und dem unbedachten Herabsetzer klar werden, was er da tut.
Frauen sieht man positive und negative Gefühlsausbrüche
eher nach als Männern, die mit unkontrollierten Gefühlsausbrüchen
leicht einen ungünstigen Eindruck machen. Frauen werden
in der Gesellschaft ganz generell dazu ermutigt, gefühlsvoll
zu sein, und Männer, sich nichts anmerken zu lassen.
Durch die reine Sachlichkeit der Arbeitswelt halten es viele
Menschen für angebracht, in ihrer Freizeit ein Sesitivity-Training
zu machen oder in eine Selbsterfahrungsgruppe zu gehen, um mit
ihrem Gefühlshaushalt und ihrer Sachlichkeit zurecht zu
kommen. Die ROSA LÜSTE führt übrigens unregelmäßig
bei Bedarf eine Selbsterfahrungsgruppe durch, Teamer ist der
Joachim.
Ein Politiker in einer Fernsehdebatte hat gar nicht seinen politischen
Gegner als Ansprechpartner, sondern das Publikum, was er positiv
für sich beeindrucken will. Die anderen mit ihm konkurrierenden
PolitikerInnen möchte er am liebsten als Hilfskräfte
benutzen, über die er sich präsentieren kann. Deshalb
gehört die Herabsetzung des politischen Gegners zu den Strategien
der Selbstinszenierung. Selbstverständlich hat er auch Gefühle,
wenn er da sitzt und in die Kamera schaut. Auch der Gegner hat
Gefühle dabei. Aber welche Gefühle Politiker gegenüber
dem Publikum erkennen lassen, sind ebenfalls ihre Inszenierungen,
die ihnen Erfolg bringen sollen. Einen Politiker derart zu demütigen,
dass er aufgibt, das wird sicherlich nicht direkt vor den Medien
passieren. Cool, also gefühllos, das ist seltsamer Weise
in der Jugendkultur ein positives Wort.
-
- 3.3. Rat suchen und beraten
Da ein Mensch nicht alles wissen kann, benötigt er in vielen
Lebenssituationen Rat. Rat suchen hat nichts Negatives oder Anrüchiges.
Voraussetzung ist dabei jedoch, dass man die Entscheidungen selber
fällt, nachdem man sich die dazu nötigen Informationen
von einem Menschen mit der entsprechenden Sachkompetenz holt.
Der Ratgeber hat sich auf den Standpunkt des Ratsuchenden stellen.
Er hat den Ratsuchenden zu dessen Vorteil zu beraten und nicht
zum eigenen. Er hat nur das vorzuschlagen, das in dieser Situation
hilfreich ist und nicht, was ihm sonst so alles einfällt.
Selbst gut dazustehen ist nicht wesentlich. Der Ratgeber hat
den Ratsuchenden reden lassen, hat ihm gute Fragen zu stellen.
Er hat sich auch nicht als Allwissend darzustellen. Er ist der
Helfer des Ratsuchenden, seine Entscheidung selber treffen zu
können.
Anders ist es bei Politikern in den Medien. Von ihnen Informationen
zu erwarten, die unsere eigenen Entscheidungen erleichtern können,
ist naiv. Im Gegenteil. Wir bekommen von ihnen eigentlich nur
Entscheidungsmanipulationen und keine wirklichen Informationen.
Ihnen geht es darum, uns an sie zu binden und den Verstand auszuschalten.
Wir sollen sie nicht nur wählen, sondern Lust daran haben,
uns für sie bei unseren Freunden, Kollegen, Bekannten einzusetzen.
Am blödesten (weil unsachlichsten) sind die Inszenierungen,
die uns anders beeinflussen sollen, wie Musik, Erotik, Romantik
und Pathos.
-
- 3.4. Klären und Streiten
In Gruppen oder Beziehungen sind Streit- und Klärungsgespräche
zu führen, in fachlichen Zusammenhängen ist ein konstruktiver
Streit zu führen. Klärungs- und Streitgespräche
sind nichts Negatives, da am Ende die intelligente Entscheidung
stehen soll. Was dann hier entsteht, hätte im idealen Fall
keiner von den Beteiligten alleine geschafft. Damit eine Sachauseinandersetzung
zum Zweck der gemeinsamen bestmöglichen Lösung auch
gelingt, ist das Einhalten gewisser Standarts notwendig: Keine
persönlichen Angriffe, denn es geht ja hier nicht um Sieg
oder Niederlage (oder sollte es nicht gehen). Es geht nicht gegen
einen oder mehrere Menschen und ihre persönliche Interessen,
sondern um die Lösung einer Sachfrage, also etwas Konstruktives,
etwas Gemeinsames. Daher darf es keine andere Autorität
als die der Sachkompetenz und der besseren Lösung geben.
Menschen leben in Rollen: Männer- und Frauenrolle, Eltern-
und Kinderrolle, homosexueller Mensch im heterodominierten Umfeld
sowie im lesbisch-schwulen Umfeld, junger oder alter Schwuler
in der Umwelt der Jugendkultur, Mensch mit religiösen Auffassungen
oder Bindungen, Kirchenmitglied oder Mensch ohne religiöse
Bindung, interessant erscheinender Mitmensch oder graues Mäuschen.
Nicht immer kann man alle Rollen gut spielen. Manche Rollen lassen
sich nicht miteinander vereinbaren: Es kommt zu Konflikten. Konfliktfähig
ist man durch bewusstes Distanzieren gegenüber jeweils störende
Rollen, was ein Erkennen der Rollen voraussetzt, um die nun wichtige
Rolle gut spielen zu können.
Diese Rollen sind auch Sprechrollen, denn aus der Art, wie Menschen
miteinander reden, kann man die sozialen Verhältnisse zwischen
ihnen erkennen. Daher muss die Gesprächsstruktur so gestaltet
werden, dass all diese hierarchischen und sozialen Störungen
eines sachlichen Klärungsgespräches nicht zum Zuge
kommen können. Ein gewählter Gesprächsleiter kann
helfen, das Sachgespräch auf Spur zu halten. Er nimmt nicht
am Gespräch teil und regelt, dass alle gleichberechtigt
ihr Wissen beitragen können. Der Teilnehmer sieht den anderen
nicht als Gegner, sondern als Partner, der Überdenkenswertes
zu sagen hat. Dann kann dadurch etwas Gemeinsames gelingen.
Bei einem politischen Streit in den Medien vor den Wahlen geht
es nicht um eine gemeinsame Lösung, sondern um die möglichst
wirkungsvolle eigene Präsentation und die möglichst
nachhaltige Schädigung des Gegners. Dabei verfügen
die unterschiedlichen Parteien nicht über gleiche Mittel,
weil sie andere Teile der Bevölkerung ansprechen. So können
die SPD und die Grünen nicht so offen bürgerliche Politiker
über moralische Fragen angreifen, wie das besonders die
Union mit den rotgrünen Politikern machen kann.
Interessant ist, dass die Mitglieder konservativer Parteien diese
Mittel neuerdings auch in eigenen reihen anwenden, was früher
nicht der Fall war. Homosexuelle wichtige CDU-Mitglieder wurden
in der CDU/CSU nicht damit diffamiert. Als in Baden-Württemberg
ein neuer Unions-Ministerpräsident oder eine Präsidentin
gesucht wurde, kam das Gerücht über Homosexualität
der weiblichen Kandidatin auf, die sich entrüstet wehrte,
aber das Gerücht und die Form ihres Wehrens reichten aus,
dass sie dann auf die Kandidatur verzichtete.
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- 3.5. Lehren und lernen
Menschen, die den Wunsch haben, ihr Wissen mitzuteilen und über
die Erkenntnis verfügen, dass die Transport- bzw. Kommunikationsmittel
ebenso wichtig sind wie das Wissen selbst, solche Menschen sind
Lehrer. Lehren heißt: verstanden werden. Das verstanden
Werden setzt Kommunikation voraus, also müssen Lehrer und
Lernende zu kommunizieren lernen. Besonders muss der Lehrer zu
kommunizieren lernen. Das tut er, indem er den Lernenden zuhört
und die Sprache ihrer Kommunikation sowie die Verhältnisse,
in der sie leben, versteht. Er muss die Lernenden dazu bringen,
Fragen zu stellen, die er beantwortet.
Es muss der Wille der Lernenden da sein, die Qualifikation bzw.
Fähigkeit zu erlernen, über die der Lehrer verfügt
und die sie nicht haben. Das Vorwissen der Schüler wie ihre
persönliche Interessenslage soll einbezogen werden.
Im Bereich der Medienpropaganda durch Politiker tauchen auch
sogenannte weise politische Lehrer auf. Aber dieser Politikertyp
scheint zunehmend aus der Moder gekommen zu sein, weil es nicht
mehr so sehr um politische Inhalte sondern mehr um Personalities
geht.
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- 3.6. Fragen
Eine Frage übt einen Zwang zur Antwort aus. Jede sprachliche
oder nichtsprachliche Äußerung wird als Antwort gewertet
und ist somit eine Antwort. Wer eine Frage stellt, hat Verantwortung
für die Lage, in die er den Befragten bringt. Wer nicht
lügen möchte, andererseits aber weder wahr antworten
noch die Antwort verweigern will oder kann, ist in ein Dilemma
gebracht worden.
Versuche, sich einer unangenehmen Befragung zu entziehen, geschehen
durch Gegenfragen, Ausweichen, Unterspielen, Ablenken, Metakommunikation.
Bei der Metakommunikation wird die Situation des/der Befragten
zum Gesprächsgegenstand und das Dilemma unter Umständen
dadurch aufgelöst.
Bei Podiums- und Fernsehdiskussionen gehört es zu den politischen
Tricks, durch ultimative Fragen und der Forderung: ja oder
nein! den Mitbewerber oder Kontrahenten in Verlegenheit
zu bringen. Denn der Frager bestimmt ja, wann der Zeitpunkt für
die Frage gekommen ist, und der ist immer dann gekommen, wenn
es ungünstig für den Befragten ist. Es gehört
ebenso zu den rhetorischen Tricks, Fragen nicht direkt zu beantworten,
sondern von den Fragen abzulenken. Hier und da bedienen sich
auch Politiker der Metakommunikation.
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- 3.7. Bewerten
Jeder Mensch bewertet das Verhalten anderer Menschen, wie er
es auf Grund seines Wissens und seiner Erfahrungen kann. Die
Bewertung, die ein Mensch vornimmt, ist abhängig von seiner
Stellung in der Gesellschaft und anderen Faktoren, zum Beispiel
dem unkritischen Umgehen mit der eigenen Meinung. Um zutreffen
zu bewerten, ist die prä- und postkommunikative Phase zu
berücksichtigen, also was vor diesem Gespräch war und
was nach diesem Gespräch sein wird. Am besten ist es, die
jeweilige Situation als Durchgangstation zu verstehen. Bewertungsmaßstäbe
sind immer auch sozial bedingt.
Was ist ein guter Politiker? Ist der ein guter Politiker, den
die Parteimitglieder für den besten halten oder den wahrscheinlich
die Wähler für den besten halten werden, weil ihn die
Medien aus anderen Gründen aufgebaut haben?
Die Zuschauer bekommt nun von den Medien den Politiker präsentiert
und beurteilen ihn danach, wie er auf sie wirkt. Dabei bedient
sich der Politiker zumeist des im Publikum vorhandener Standarts,
das ist am sichersten und bestätigt die vorhandenen Urteile
und Vorurteile der Bevölkerung.
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- 3.8. Entscheiden
Letztlich haben wir am Ende unterschiedlicher Kommunikationsprozesse
Entscheidungen zu fällen. Überall wo Gruppen Entscheidungen
treffen, besteht die Gefahr, dass die Teilnehmer nicht unterscheiden
zwischen den Fragen: will ich eine Entscheidung treffen oder
will ich eine Person angreifen.
Der sachliche Gehalt einer Meinung steht nie isoliert davon,
wer sie äußert. Wenn ein unbeliebter Teilnehmer
noch so gute Argumente hat. Er kann sich auf den Kopf stellen
aber niemanden überzeugen. Umgekehrt kann das Protektionskind
einer Gruppe so ziemlich alles durchbekommen. Das ist zwar nicht
so sinnvoll und zielführend aber eben doch menschlich.
Man kann bei Gruppenprozessen wenig tun zwischen Persönlichem
und Sachlichem. Jede Gruppe entwickelt ihre eigene Dynamik, weil
sie sich eben aus diesen Menschen zusammensetzt und keinen anderen.
Jeder sollte sich eben die Frage stellen: leuchtet mir das ein,
weil ich das für richtig halte oder weil ich die Person
mag.
Die Entscheidung, die ein Politiker von uns haben will, ist,
dass wir ihn einen gutbezahlten Arbeitsplatz beschaffen, indem
wir ihn wählen. Er selbst kann nicht so viele Entscheidungen
fällen. Die wichtigen politischen Entscheidungen sind längst
gefällt worden, wenn die Sache im Parlament vorgestellt
wird. Bei der Abstimmung sollen die Politiker nur noch ihrer
Fraktion zustimmen. Zwar gibt es dort gelegentlich Abstimmungsüberrasch-ungen,
doch hat dies wohl selten mit dem Gewissen und oft mit Bezahlungen
zu tun.
Als die Union im Zusammenhang der Ostverträge Kanzler Brand
mit einem Misstrauensvotum stürzen wollte, waren wohl einige
SPD-Abgeornete von der Union oder ihr nahestehenden Gruppen gekauft
worden. Dennoch wurde zur großen Überraschung der
Union die SPD-FDP-Regierung nicht gestürzt. Wie sich später
herausstellte, hatte die DDR gleichzeitig zwei CDU-Abgeordnete
zugunsten der Brand-Regierung gekauft.
Um wirkliche Entscheidungen geht es nur bei der Wählerbeeinflussung.
Und hier wissen die politischen Führer, dass es mehr darauf
ankommt, einen Menschen als Sympathieträger aufzubauen und
den Gegner unsympathisch wirken zu lassen statt wirklich die
jeweilige Sachpolitik erkennen zu lassen. Das geht ja mit allen
Tricks. Der sogenannte Charisma-Glaube vieler Wähler kann
in diesem Zusammenhang von den Medien gefördert und genutzt
werden.
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- 3.9. Manipulation
Was ist Manipulation? Handhabung eines Menschen, der vorausberechenbar
reagiert. Der andere wird gezielt beeinflusst, es geht ausschließlich
um fremde Interessen. Der andere darf nicht bemerken, dass er
zugunsten fremder Interessen gezielt beeinflusst wird und auf
welche Weise das geschieht.
Wer Manipulieren will, darf sich nicht von der Stimmung des anderen
anstecken lassen. Man darf, wenn man etwas von ihm will, nicht
als Bittsteller kommen, denn das verkörpert Unsicherheit
und Schwäche, sondern als Gebender.
Man zielt als Manipulator auf das Selbstbild des zu manipulierenden.
Dieses Selbstbild, das jeder hat, ist ein Wunschbild. Es wird
vom Manipulator bestätigt und absichtlich verstärkt.
Der Inhalt von Fragen ist unwichtig, es kommt auf die Beziehung
an, die mit der Frage ausgedrückt wird: der Manipulierte
wird als bedeutend dargestellt. Wenn man das Unbedeutende des
Menschen als Drohung einsetzen möchte, dann muss man eher
mit Körpersprache arbeiten, weil dies in Worte gefasst zu
deutlich wäre. Der Manipulierte müsste schon die ihm
angebotene angenehme Rolle aufgeben, die seinem Wunsch-Selbstbild
entspricht, wenn er sich der Manipulation entziehen möchte.
Es versteht sich von selbst, dass Politiker alle Tricks der Manipulation
erlernen und anwenden, um ihr Bild in den Medien möglichst
sympathisch wirken zu lassen.
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- 3.10. Argumentieren
Wie kann ich die Meinung eines anderen Menschen ändern?
Das geht nicht. Er kann nur seine Meinung selber ändern.
Dazu kann er ermutigt werden, wenn ich ihm dazu gute Argumente
liefere. Das Bemühen, die Motivation der Mitmenschen für
zukünftiges Handelns im Sinne eines entworfenen Handlungskonzeptes
mit sprachlichen Mitteln zu verändern, das nennt man Argumentieren.
Man kann das Argumentieren nicht lehren, sondern dem Sprecher
Hilfen und Ratschläge geben, bewusster zu seinem Ziel zu
gelangen. Das Argumentieren lässt sich von der Manipulation
oder dem Überreden dadurch abgrenzen, dass hier das bewusste
Verschweigen von Nachteilen, die dem Einzelnen aus der Annahme
der Vorschläge des Sprechers erwachsen, üblich ist.
Argumentieren ist nur dort möglich, wo keine Befehlsgewalt
herrscht.
Wenn der Sprecher erfolgreich argumentieren will, muss er überprüfen,
ob überhaupt die Möglichkeit bzw. Situation zum argumentativen
Darstellen von Meinungen besteht. Dazu ist der gemeinsame Wunsch
nötig, zu handeln. Dem Hörer müssen andere Handlungsmöglichkeiten
als die des vom Sprecher vorgeschlagen bewusst sein. Der Sprecher
hat keine Befehlsgewalt über die Zuhörer. Die Interessen
und Einstellungen der Zuhörer müssen überprüft
werden. Wenn das Vorhaben des Sprechers den Interessen der Zuhörer
zuwiderläuft, kann man sein Ziel nicht mit Argumentieren
erreichen. Der Sprecher hat zu überprüfen, ob seine
Zielsetzung mit den Interessen der Zuhörer zu vereinbaren
sind. Dann sind die sprachlichen Mittel zu finden und der Wissensstand
der Zuhörer zu berücksichtigen. Schließlich sind
Argumente zu finden, die bei den Zuhörern ziehen.
Politiker argumentieren nicht, sondern sie manipulieren, denn
ihr Ziel ist ja nicht die faire Aufklärung. Politiker sind
nicht am Überreden interessiert, weil das Überreden
nicht nachhaltig genug wird. Und was durch Manipulation erreicht
wird, hat ja für die Politiker den Vorteil, dass es mit
dem jeweiligen Selbstbild des Menschen verknüpft ist.
Bei normalen Menschen ist das ja so, dass man gegen etwas ist,
wenn man es kritisiert, und dass man es anders machen würde,
wenn man die Möglichkeit dazu hätte.
Aber ein Politiker vor der Fernsehkamera und in einer Diskussionsrunde
ist kein normaler Mensch. Wenn ein Politiker zum Beispiel die
Verarmung kritisiert, die durch die gegenwärtige Regierung
stattfindet, glaubt vielleicht ein normaler ehrlicher Zuschauer,
dass er die Verarmung abschaffen will. Dies ist aber ein Irrtum.
Das Ansprechen der behaupteten vielleicht auch tatsächlich
stattfindende Verarmung dient nur dazu, dass der Zuhörer
das Gefühl hat: der spricht mir aus der Seele. Das heißt
jedoch nicht, dass dieser Politiker, wenn er nun selbst diesen
Posten hätte, diese Verarmung bekämpfen würde.
Sein Spielraum gibt das auch gar nicht her.
3.11. Schweigen
Schweigen ist eine Form des Sprachlichen und vom Verstummen abzugrenzen.
Schweigen ist nicht sprechen wollen im Gegensatz
zum nicht sprechen dürfen oder können.
Schweigen schließt nonverbale Kommunikation nicht aus.
Und so gibt es eine Unmenge von Formen des beredten Schweigens.
Dass ein Politiker mit Schweigen in den Medien kommuniziert,
ist kaum anzunehmen. Daher können wir diesen Bereich hier
vernachlässigen. Immerhin wissen wir, dass gerade einmal
schweigende Politiker gerne sprechende Politiker dadurch abwerten
wollen, dass sie durch Kopfschütteln, Grimassen Schneiden,
durch erstauntes Schauen, verächtliches Lachen das Publikum
vom Zuhören ablenken und es gegen den Redner beeinflussen
wollen.
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- 3.12. Kommunikation und Gesellschaft
Zwar gibt es heutzutage moderne weltweite Kommunikationsmittel,
doch die direkte zwischenmenschliche Kommunikation scheint immer
weniger zu funktionieren. Wenn man das nur aus den Regeln der
Kommunikation heraus betrachtet, könnte man annehmen: die
direkte Kommunikation funktioniert deshalb immer weniger, weil
es zu wenig gut funktionierende Kleinstrukturen gibt (Gruppen,
Freundeskreise, Beziehungen). Wenn man gut kommunizieren will,
muss man Gruppen und Kreise aufsuchen, die das zwischenmenschliche
Kommunizieren für einen Wert halten.
In den modernen Großstrukturen der Gesellschaft ist Kommunikation
zwischen den Menschen sehr erschwert. Die Menschen kommunizieren
vielmehr mit Geräten (Fernseher), die ja nicht wirklich
auf sie eingehen.
Politiker sind die (über Steuergelder) bezahlten Sachwalter
der vorherrschenden Ordnung und haben die Aufgabe, alles das,
was der wirtschaftlichen Obrigkeit nutzt, so umzudeuten, dass
wir uns einbilden, es nutzt irgendwie auch uns.
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- 4. Wer soll denn die notwendigen politischen
Entscheidungen treffen?
Aber wenn wir auch kritisch mit dem Berufsstand des Politikers
umgehen, kann man nicht generell sagen, man könne auf sie
alle verzichten.
Wer entscheidet denn bei uns, was politisch geschieht, und wer
sollte entscheiden? Wenn wir nicht nach dem Faustrecht beherrscht
werden wollen, wenn wir nicht von nationalistischen oder religiösen
Demagogen bevormundet und beherrscht werden wollen, wenn auch
nicht die wirtschaftlich Stärksten mit der Macht ihres Geldes
willkürlich über uns herrschen können sollen,
benötigen wir Sachwalter unseres Willens. Was interessieren
uns demokratische Umgangsformen innerhalb einer Elite? Wir benötigen
auch eine ernsthafte und wirkungsvolle Vertretung der Menschen.
Damit diese Vertreter unserer Interessen aber auch den Willen
der Menschen im Genick haben, die sie da reingewählt haben,
wäre nicht nur eine andere Organisationsform politischer
Entscheidungen notwendig, sondern eben auch eine andere Verteilung
der erarbeiteten materiellen Werte. Aber das ist ja alles noch
weiter entfernt als die verlogenen Medien, die Unterhaltung statt
Aufklärung bieten und die trickreiche Rhetorik der PoliterInnen
mit uns. (js)
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