Hardliner. Kompromisslos verschärfte der 49-jährige CDU-Politiker in den beiden vergangenen Jahren die Vollzugsbedingungen in Hamburger Gefängnissen. Auch sein Umgang mit Mitarbeitern ist umstritten. Im Kontrast dazu steht sein stets freundliches und verbindliches Auftreten. In der Behörde brachte ihm das den Spitznamen lächelnde Guillotine ein. Kusch ist Volljurist, arbeitete unter anderem als Leiter des Referats Innere Sicherheit im Bundeskanzleramt und wurde zum ersten Oktober 2000 zum Oberstaatsanwalt am Bundesgerichtshof berufen. Kurz darauf holte Ole von Beust (CDU) - damals noch Oppositionsführer - seinen Studienfreund als Fraktionsmitarbeiter an die Elbe, um im Wahlkampf dem Populisten Ronald Schill Paroli zu bieten. Ein Jahr später wurde Beust Bürgermeister und machte Schill zum Innen- und Kusch zum Justizsenator. Das Verhältnis zwischen den beiden blieb gespannt. Von Mai 2003 an nahm ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss (PUA) der Bürgerschaft - von der Opposition PUA Schwarzer Filz getauft - Kuschs Personalpolitik unter die Lupe. In seinem am Mittwoch verabschiedeten Schlussbericht bescheinigen die Senatsparteien ihm eine reine Weste, die Opposition hat dagegen in einem Fall sogar ein rechtswidriges Verhalten bei Kusch ausgemacht. Über die Grenzen Hamburgs hinaus wurde Kusch im Zusammenhang
mit dem Rausschmiss Schills als Innensenator durch Beust im August
vergangenen Jahres bekannt. Auslöser war Schills Behauptung,
Beust habe ein homosexuelles Liebesverhältnis mit Kusch.
Beust und Kusch wiesen die Vorwürfe entschieden zurück.
Der Bürgermeister will im Fall eines Wahlsiegs in zwei Wochen
Kusch wieder in den Senat holen. |
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