- 76. LUST, Herbst 03
- Der amerikanische Präsident und die
Sünde
- Präsident George W Bush, mit der Mehrheit
der Stimmen des us-amerikanischen Obersten Gerichtshofs ins Amt
gewählt, hat sich jetzt doch zum Thema geäußert.
Er sagte auf seiner Pressekonferenz im Rose Garden unmittelbar
vor seinem Sommerurlaub:
- Ich weiß, dass wir alle Sünder
sind. Und ich warne alle, die einen Splitter aus dem Auge ihres
Nachbarn entfernen wollen, während sie selbst einen Balken
im Auge haben. Ich denke, dass es für unsere Gesellschaft
sehr wichtig ist, jeden einzelnen zu respektieren, alle jene
mit einem guten Herzen willkommen zu heißen, ein willkommenheißendes
Land zu sein.
Nach dieser wunderschönen, Jesus Bergpredigt zitierenden
Einleitung kommt Busch auf den Punkt:
Auf der anderen Seite heißt das nicht, dass so
jemand wie ich in einer solchen Frage wie der Ehe Kompromisse
eingehen müsste. Und darauf läuft diese Frage hier
in Washington wirklich hinaus, auf die Definition von Ehe. Ich
glaube, dass die Ehe zwischen Mann und Frau besteht, und das
sollten wir auf die eine oder andere Art kodifizieren. Wir haben
Juristen, die sich damit beschäftigen, wie wir das am Besten
tun können.
Das bedeutet im Klartext, dass Bush die Forderung der fundamentalistischen
Rechten propagiert, die gleichgeschlechtliche Ehen per Verfassungsänderung
zu verbieten, ohne es direkt auszusprechen.
Diese Forderung geht noch einen Schritt weiter, als das bereits
1996 vom Kongress verabschiedete und von Bushs demokratischem
Vorgänger (das demokratisch bezieht sich auf die Parteizugehörigkeit)
unterzeichnete Gesetz, was die Anerkennung gleichgeschlechtlicher
Ehen auf Bundesebene verbietet.
Es ist dort wie hier: Verlässt man/frau sich auf bürgerliche
Parteien, ist man/frau verlassen.
- (Quelle: Bill Berkowitz Axis of intolerance
. www.workingforchange.com)
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