- 71. Ausgabe, Sommer-LUST, Juni/Juli/August
02
- Der anachronistische Zug
- Pfingsten 2002 fand auf der Zitadelle
in Mainz das 28. Open Ohr Festival statt und wir waren selbstverständlich
wieder dabei.
Wir? Das waren Renate, Thomas, Tom, Jens, Manfred und Joachim
mit dem Infostand der Rosa Lüste. Die Veranstalter haben
als Motto den Titel dieses Artikels gewählt, der gleichzeitig
die zweite Zeile des Titels des Gedichtes von Brecht Der
anachronistische Zug darstellt. In diesem Gedicht beschreibt
Brecht den Einzug der Democracy ins Nachkriegsdeutschland
z.B.
Dann in Kutten schritten zwei
Trugen ne Monstranz vorbei.
Wurd die Kutte hochgerafft
Sah hervor ein Stiefelschaft.
Doch dem Kreuz dort auf dem Laken
Fehlen heute ein paar Haken
Da man mit den Zeiten lebt
Sind die Haken überklebt.
Oder auch:
- Gleichen Tritts marschiern die Lehrer
Machtverehrer, Hirnverheerer
Für das Recht, die deutsche Jugend
Zu erziehn zur Schlächtertugend ...
Drei Gelehrte, ernst und haber
Planer der Vergasungslager
Fordern auch für die Chemie
Freiheit und Democracy.
-
- Die Veranstalter wählten also die Überschrift
dieses Gedichtes aus, weil sie offensichtlich befürchten,
dass Demokratie zu Democracy mutieren könnte. Sie begründen
es so:
-
- Freiheit & Democracy
In der posttraumatischen Gemengelage von Globalisierung, Terrorismus,
alten Machtverhältnissen und neuen Sicherheitsbedürfnissen
stellt das Open Ohr Festival die Frage, welches Demokratieverständnis
der Weltbefriedung und der innenpolitischen Aushebelung von Bürgerrechten
zugrunde liegt. Zeitenwende. Einigkeit herrschte in der freiheitlich
demokratischen Welt: Erst mit den Ereignissen des 11. Septembers
2001 hat das neue Jahrtausend politisch begonnen. Die Welt sei
nunmehr eine andere, das Ende der Sicherheit in Freiheit der
demokratischen Welt eingeläutet, so der Tenor der Feuilletons
großer deutscher Zeitungen. Vorbei die Zeiten der Sicherheit
im Geiste der europäisch-amerikanischen Werteordnung. Zeitenende
einer sicheren, friedvollen Welt? Wann aber hatte es eine solche
gegeben, wann hatte jenes Jahrhundert globaler demokratischer
Freiheit begonnen, das nun zu Grabe getragen wurde?

Der amerikanische Freiheitskrieg
Die Erschütterung über und durch die Anschläge
bestimmte die Diskussion, die notwendige Gegenwehr der zivilisierten
Völker wurde von Politikern vollmundig verkündet.
Unter Schock sprach George W. Bush gar von einem Kreuzzug
gegen das Böse, der nun zu unternehmen sei. Vorbild
Amerika? Zunächst war auch in Deutschland in uneingeschränkter
Solidarität kaum Platz für kritische Haltungen gegenüber
amerikanischen Positionen.
-
- Eine Zerreißprobe nicht nur der Grünen
Partei: Die erste Beteiligung der Bundeswehr an einem Kriegseinsatz,
der zur Sicherung der Freiheit beitragen soll, zur Verteidigung
westlicher Werte gegen terroristische Anschläge. Spiegelt
der aktuelle Kampf gegen den Weltterrorismus den Zynismus einer
geostrategischen Politik, die im globalen Ringen um Stabilität,
Einfluss und Ressourcen mitunter eben jene totalitären Regime
stützt, gegen deren terroristische Aktivitäten späterhin
zu Felde gezogen wird? Weltallianzen, die auf Macht und Ölfelder
gegründet sind, die strategisch bis auf Widerruf geknüpft
werden, lassen wenig begründete Hoffnung auf eine Freiheit
jenseits von Kriegen.
Die beglückende Globalisierungslüge
Gefragt sind Gesinnungsfreunde und Waffenbrüder, nicht Antworten
auf neue drängende Fragen: Ist der Anschlag das Ende uneingeschränkter
wirtschaftlicher Globalisierung mit all ihren Negativauswirkungen
und weltpolitischen Schieflagen und der Anfang oder zumindest
die Chance, die Welt politisch zu globalisieren?
Die kollabierenden Twin Towers haben ein neues Diskussionsfeld
um Auswirkungen und Konsequenzen unregulierter Globalisierung
aufgeworfen.
Die demokratische Sicherheitsfalle
Nationale Politikentscheidungen werden maßgeblich von internationalen
oder europäischen Entscheidungen beeinflusst und gerade
in der neuen, solidarischen Weltgemeinschaft der zivilisierten
Völker spielt diese Verflechtung eine größere
Rolle denn je. Der Angst vor Terroranschlägen entspringt
ein akutes Sicherheitsbedürfnis und der Wunsch nach einem
starken Staat. Konzepte zur Terrorismusabwehr dienen nicht allein
dem Schutz der Bürger, mit ihnen werden enorme Restriktionen
leichter durch die Gesetzgebung gebracht, durch sie werden Grenzen
wieder dichter, Freiheiten abgebaut und der Dämonisierung
des kulturell Anderen ist wieder Tür und Tor geöffnet.
Wie ist es bestellt um unsere Werteordnung, unsere Demokratie
und unsere Freiheit, wenn im Zuge grassierender Terrorhysterie
patriotischer Journalismus quasi verordnet, Verfassungsrecht
ausgehebelt, die Gesamtheit der Bundesbürger unter Generalverdacht
gestellt wird und dies noch dazu im Wahljahr 2002 ?
Fragen, die auf dem Open Ohr Festival für aktuellen Diskussionsstoff
sorgen werden und denen das Festival zündenden Diskussionsraum
bieten wird.
-
- Das Open Ohr Festival ist ein Ereignis
von bundesweiter Bedeutung
- Und so trafen sich hier Punks aus Berlin,
Kabarettisten aus Hamburg, Camper aus Köln, Touristen aus
München mit Lesben und Schwulen aus Wiesbaden.
Das Programm selbst beinhaltete Musik, Theater und Kabarett,
Filmvorführungen, Workshops und Projekte, ein Kinderprogramm
und nicht zuletzt die Foren. Foren sind Diskussionsveranstaltungen
zu aktuellen politischen Themen. Die waren uns am wichtigsten.
Da man nicht gleichzeitig überall hingehen kann und da wir
Musik in einer Zeitung schlecht wiedergeben können, haben
wir einige Foren ausgesucht, die uns wichtig erschienen und deren
Inhalt wir euch hier vorstellen möchten. Die meisten Notizen
zu den Foren machte Joachim.
- Wessen Geld regiert die Welt
Globalisierung lautet das Wort der Stunde und während die
einen in der Öffnung und Deregulierung der Märkte eine
heilsbringende Verheißung sehen, befürchten die anderen,
dass ein Großteil der Weltbevölkerung verarmen muss.
Befinden wir uns tatsächlich immer noch in einem Teufelskreis,
der den Wohlstand der einen nur aus der Armut der anderen schaffen
kann? Setzt sich das kapitalistische Machtspiel der Profitmaximierung
lediglich fort, nur diesmal mit anderen Mitteln?
Es diskutierten: (von links nach rechts) der Physiker und Volkswirtschaftler
Dr. Harald Klimenta von Attac Deutschland, der Philosoph Dr.
Lino Veljak von der Universität Zagreb, der Moderator und
dann der leitende Angestellte von BASF und FDP-Abgeordnete Jürgen
Creuzmann. Die Moderation hatte Kalle Schlieker von der Wirtschaftsredaktion
des Wiesbadener Kurier.
Klimenta, Attac: Was die Menschen unter Globalisierung
beklagen, sind nichts anderes als die realen Auswirkungen von
ökonomischer Macht. Die Staaten konkurrieren um Unternehmensansiedlungen
und unterbieten sich bei den Standortbestimmungen. So ist die
rot-grüne Steuerreform ein Geschenk zugunsten größerer
Unternehmen und Konzerne. Mit steigender ökonomischer Macht
steigt auch deren politische Macht. Es geht dann um Preisdumping,
um die Beeinflussung von Marktpreisen, Kontrolle um den Marktzugang,
um z.B. heimische Konkurrenten draußen zu halten und um
die Verschleierung der Gewinne. Vertragswerke zwischen den Konzernen
schaffen den Wettbewerb ab. Dies alles ist keine schicksalhafte
Entwicklung, sondern geprägt von politischen Entscheidungen,
z.B. die Deregulierung der Märkte, auch der Finanzmärkte.
Zwar werden die Warenmärkte weltweit geöffnet, im Gegensatz
zu den Kapitalmärkten. Für die Menschen in den betroffenen
Gebieten entsteht die Situation, dass es ihnen dann vergleichsweise
besser geht, wenn sie ökonomisch am ineffektivsten handeln.
Creuzmann, FDP: Wir benötigen die Einführung
einer Abgeltungssteuer. Die soziale Marktwirtschaft muss für
Wirtschaftlichkeit sorgen. Wir benötigen außerdem
ein weltweites Kartellrecht. Die Aufgabe des Staates ist Oligopole
zu verhindern.
Veljak, Zagreb: Wir haben nicht nur in Kroatien, sondern
in allen Staaten des ehemaligen Jugoslawiens die Transmission
von einer staatlich kontrollierten Wirtschaft zum freien Markt
in der Globalisierung erlebt. Kroatien hat heute mehr als 430.000
Arbeitslose. Die Länder können ohne internationale
Investitionen nicht überleben. Man braucht internationales
Kapital. Die Investoren, z.B. die Weltbank, diktieren die Rahmenbedingungen
für Investititionen.
Klimenta, Attac: Die Bedingungen für Investitionen
lauten: Sparsamkeit des Staates hinsichtlich der Sozialpolitik
und hinsichtlich des öffentlichen Dienstes sowie der Kultur
und kaum gegenüber Polizei und Militär. Der Markt soll
die sozialen Bereiche lösen. Das ist Wirtschaft im Sinne
des 19. Jahrhunderts und nicht soziale Marktwirtschaft.
Veljak, Zagreb: Zu den Bedingungen gehört auch die
Begrenzung von Arbeitnehmerrechten. Die neuen Regierungen führen
trotz des sozialdemokratischen Elements in ihnen stärkere
Restriktionen durch als Tutchman und Milosevic. Der sozialdemokratische
stellvertretende Ministerpräsident unterschrieb z.B. den
Abbau der Arbeitnehmerrechte und demonstrierte am nächsten
Tag, dem 1. Mai dagegen. Gibt es Wege einer demokratischen Kontrolle
des Weltkapitals. Ohne diese Kontrolle wird die Ohnmacht zunehmen.
Davon hängt die Zukunft der Menschheit ab.
Creuzmann, FDP: Die das meiste Geld geben, haben auch
mehr Stimmen bei der Weltbank. Übrigens, der Mittelstand
kämpft überall gegen die Restriktionen in diesen Ländern
an.
Klimenta, Attac: Es wird uns gesagt, das A und O der Marktwirtschaft
ist der Wettbewerb. Wenn schon Kapitalismus, dann in einem funktionsfähigen
Ordnungsrahmen. Ansonsten ist es Manchesterkapitalismus. Die
Staaten in Südamerika zeigen, dass der Fahrstuhleffekt nicht
eintritt wenn die Bedingungen von IWF und Weltbank eingehalten
werden. Das IWF gibt dann Rettungskredite und der Mittelstand
verarmt mehr und mehr.
Creuzmann, FDP: Manchester ist vorbei. Man kann nicht
alles dem Markt überlassen. Ein Ordnungsrahmen? Wer kann
denn den Ordnungsrahmen darstellen?
Redebeitrag aus dem Publikum: Das ist keine Globalisierung,
sondern das Durchsetzen der amerikanischen Ideologie, die beinahe
als gottgegeben hingenommen wird. Volkswirtschaftliches Denken
ist durch betriebswirtschaftliches Denken verdrängt worden.
Klimenta, Attac: Die Globalisierung ist nicht aufzuhalten.
Es gibt aber auch eine kulturelle und eine ökologische Globalisierung
und beinahe hätte es in den USA einen Präsidenten gegeben,
der sich die ökologische Globalisierung zum Ziel gemacht
hat. Was wir hier wirklich kritisieren, das ist die neoliberale
Globalisierung.
Veljak, Zagreb: Die USA ist wohl der letzte noch souveräne
Nationalstaat auf der Welt. Aber nicht die USA herrscht über
die Welt, sondern es sind anonyme wirtschaftspolitische Zentren,
die auch über die USA herrschen. Es geht um die Vernetzung
des internationalen Kapitals. Die Herrschenden haben kein reales
Gesicht.
Klimenta, Attac: Diese Zentren sind die privaten und Fondgesellschaften.
Es handelt sich um das ganz normale Ablaufen des Kapitalismus
wie er das eben tut und das ist überhaupt nicht anonym.
Die Notwendigkeit zur Umorientierung ergibt sich daraus, die
durchaus nicht friedlich vor sich gehen wird.
Redebeitrag aus dem Publikum: Lässt sich der Sozialabbau
und der Abbau der Arbeitnehmerrechte in Deutschland aufhalten?
Creuzmann, FDP: Das ist die Frage, ob wir in der Lage
sind, einen sozialen Rahmen zu erhalten. Wir haben in der Bundesrepublik
einen geordneten Rahmen und die Wirtschaft selbst setzt sich
hier Selbstbeschränkungen die ihr auch selbst nutzen, was
aber in vielen Entwicklungsländern nicht funktioniert.
Redebeitrag aus dem Publikum: Ein Ordnungsrahmen existiert
auch, wenn streikende Arbeiter zusammengeschossen werden. Sie
von der FDP sind doch auch für Steuerdumping, wenn sie die
Steuereinnahmen des Staates abbauen wollen.
Creuzmann, FDP: Ein Denkfehler ist es, dass höhere
Steuern auch zu höheren Einnahmen führen würden.
Niedrige Steuern bedeuten mehr Steuereinnahmen für den Staat.
Aber das muss man richtig machen und nicht wie die rot-grüne
Bundesregierung. Ein Wettlauf, die Steuern zu senken, das ist
natürlich ein Fehler.
Redebeitrag aus dem Publikum: Die Gewinnbesteuerung hat
sich halbiert und die indirekte Besteuerung hat sich erhöht.
Ich würde gerne etwas über die Alternativen hierzu
hören.
Klimenta, Attac: Wir schlagen die Tobin-Steuer vor, um
die Kapitalspekulation zu beeinflussen. Auch der Devisenumtausch
muss besteuert werden. Wir brauchen das Kooperieren der Staaten
in diesen Fragen, damit sie ihrer sozialen Verantwortung gerecht
werden können und nicht das gegenseitige Ausspielen der
Staaten. Was die Sozialversicherungen betrifft, besonders in
Fragen der Gesundheitspolitik, ist die Bundestagswahl eine absolut
unwichtige Wahl, da in dieser Frage von beiden Seiten keine Unterschiede
existieren.
Creuzmann, FDP: Einführung der Tobin-Steuer? Das
ist doch illusorisch, da können sie die Börsen doch
gleich zumachen. Wir brauchen stattdessen erstens einen Ordnungsrahmen,
aber auf höherem Niveau, zweitens IWF und Weltbank müssen
die Kulturen und Strukturen in den einzelnen Ländern mehr
berücksichtigen, drittens die Abschottung der Märkte
der EU und der USA muss beendet werden.
Veljak, Zagreb: Wir benötigen die Verbesserung der
Rahmenbedingungen für finanzielle Transaktionen zu Gunsten
elementarer Menschheitsbedürfnisse. Der entscheidende Kampf
dazu muss gerade in den entwickelten Ländern geleistet werden.
(js)
-
- Die Diskussion regte uns an, uns näher
mit Attac zu beschäftigen. Es handelte sich hier um eine
internationale außerparlamentarische Bewegung, die Arbeitsgruppen
in vielen Städten hat. Mitglied von Attac sind auch kirchliche
Organisationen und Gewerkschaften. Die Mainzer Attac-Gruppe hatte
einen Infostand und stellte sich auch in einer Veranstaltung,
die im Anschluss der obigen Diskussion stattfand, vor:
- Präsentation der Attac-Gruppe Mainz
Jede/Jeder kann bei Attac mitmachen, der die Ziele unterstützt.
Weitergehende als die formulierten Ziele können nicht berücksichtigt
werden, weil dadurch Widersprüche zwischen den beteiligten
Organisationen auftreten würden, über Inhalte, die
mit den Attac-Zielen nichts zu tun haben. Die Ziele sind:
1. Regulierung der internationalen Finanzmärkte,
2. Schuldenerlass für Entwicklungsländer,
3. Austrocknung von Steueroasen,
4. Förderung der internationalen Arbeitsorganisationen und
weltweites Recht auf gewerkschaftliche Organisation,
5. soziale Sicherungssysteme sollen nicht privatwirtschaftlich
organisiert sein.
Bei der Präsentation erklärte ein Mainzer Attac-Sprecher,
dass eine kapitalgedeckte Rente eine Täuschung sei, denn
die Gelder würden investiert und wenn keine Erträge
erwirtschaftet würden, dann wärs auch nichts
mit der kapitalgedeckten Rente. Zum Beispiel in Chile wurde aufgrund
des IWF die kapitalgedeckte Rente erzwungen und dann war das
Geld nicht da. (js)
- Nicht nur die wirtschaftliche Entwicklung
wurde auf diesem Festival diskutiert, sondern auch die kriegerischen
Ereignisse in mehreren Diskussionsrunden. Aus Zeitgründen
konnten wir uns zu diesem Thema folgendes Forum aussuchen:
-
- Wenn man vom Krieg spricht ...
... so muss man ihn auch führen. Inwieweit hat sich die
Präsenz von Krieg und seiner Vokabel im alltäglichen
Sprachgebrauch und damit im Bewusstsein der Menschen festgesetzt.
Es fällt schwer, den auf allen Kanälen des Lebens sprachlich
gezeichneten
Kriegsszenarien zu
widersprechen und nicht in die gleiche Hysterie zu verfallen.
Eine gewisse Neutralität und eine sachliche Berichterstattung
bleibt zu wünschen frei von Propaganda und Kriegsmetaphern.
Doch wie lässt sich das in einer derartigen, noch dazu medial
von Amerika beeinflussten Nachrichtenwelt realisieren.
Es diskutieren (von links nach rechts) die Wiener Telepolis-Korrespondentin
Brigitte Zarzer, das Vorstandmitglied der Gesellschaft für
deutsche Sprache in Magdeburg Prof. Dr. Armin Burkhard, der Moderator
und dann die Münchner Propaganda-Analytikerin aus der Werbebranche
Mira Behaus und der Mitherausgeber der Berliner Tageszeitung
Junge Welt Dr. Arnold Schöbel.
Durch die Moderation (Michael Schwarz, freier TV-Journalist)
wurde gefragt, ob die Kriegsrhetorik überall auf gleiche
Weise zu bemerken sei.
Zarzer, Wien: Es gab in Deutschland in allen Medien die
gleiche Sichtweise, in dem einfach die Kriegsrhetorik der Amerikaner
übernommen wurde. Dieses Bild zeigte sich nicht ganz so
geschlossen in Österreich.
Schöbel, Berlin: Die Verteufelung des Gegners in
der Kriegspropaganda sowie die Spaßgesellschaft mit Krieg
zu kombinieren, ist in Deutschland geschafft worden.
Behaus, München: Kriegspropaganda heißt heute,
richtige Infos zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort zu platzieren.
Dies geschieht durch Agenturen statt durch das Propagandaministerium.
Ich erinnere an die Brutkastenstory (zu Beginn des Golfkriegs)
sowie die Gleichsetzung der Serben mit Nazis.
Burkhard, Magdeburg: Propaganda ist abhängig von
der Denkweise der Leute, die man beeinflussen will. Kolateralschäden,
Aktionen, Missionen, Waffen sind Geräte und Systeme. Der
Mensch kommt nicht mehr vor, weder als Opfer noch als Verursacher
oder Soldat.
Zarzer, Wien: Schwammig Begriffe können dann für
ganz andere Zusammenhänge benutzt werden. Wie z.B. Scharon
führt einen Krieg gegen den Terror.
Behaus, München: Der Manipulierte darf nicht merken,
dass er manipuliert wird. Das Bild von den bekannten drei Feuerwehrleuten,
die die US-Flagge hissen, war ein Fake und hatte ein Original,
ein inszeniertes Foto im Zweiten Weltkrieg.
Zarzer, Wien: Bilder sind manipulativer als Texte. Oft liegt
dem Journalisten nur ein Bild vor und er schreibt dazu einen
einigermaßen passenden Text. Die Medien manipulieren nicht
nur, sie werden auch selbst manipuliert.
Schöbel, Berlin: Können Journalisten dem gegensteuern?
Die meisten haben davor Angst. Es war bekannt, dass in den USA
längst Kriegsvorbereitungen für die zweite Hälfte
des Jahres 01 getroffen wurden, vor dem Anschlag am 11.
September. Die Warnungen der Geheimdienste lagen vor. Der investigative
Journalismus hat jedes Haar bei der Lewinsky gezählt aber
berichtete darüber nicht.
Burkhard, Magdeburg: Lügen in der Kriegsberichterstattung
sind nicht ungewöhnlich. Die Journalisten können Wahrheit
und Fake nicht mehr unterscheiden. Bilder halten Distanz, sprachlich
wird beschönigt.
Behaus, München: Das Verdrängen ist ein wichtiger
Aspekt bei den Konsumenten. Verschweigen ist aber auch ein Propagandainstrument.
1,2 Millionen Iraker sind an den Sanktionen bisher gestorben.
Über diesen Völkermord wird in den Medien nicht berichtet.
Schöbel, Berlin: Der nächste Krieg ist ja schon
angekündigt.
Redebeitrag aus dem Publikum: Die Toten werden sicher
zu gegebenem Zeitpunkt als Instrument gegen den Irak benutzt.
Zarzer, Wien: Im Gegensatz zu den Printmedien wird im
Internet mehr diskutiert. Hier findet noch eine politische Öffentlichkeit
statt.
Redebeitrag aus dem Publikum: Unabhängige Nachrichten
bekommt man bei www.indimedia.org und bei www.telepolis.de, Agenturmeldungen
sind bei den Agenturen zu finden. Außerdem gibt es noch
aktuelle Nachrichten bei http://de.news.yahoo.com sowie www.zmag.de.
Dies sind kritische Nachrichten aus den USA.
Burkhard, Magdeburg: Die Verwendung etabliert und kritisch
als Gegensatzpaar ist problematisch. Kritische Medien sind nicht
deshalb gut, weil sie gegen die etablierten sind. (js)
-
- Die Diskussion verlagerte sich immer mehr
von dem Thema Sprache des Krieges zu der richtigen
Sichtweise der Nachrichteninhalte und der Welt. Wir verließen
diese Diskussion und wendeten einem dritten Thema zu, das uns
interessierte:
- Innere Sicherheit und äußere
Überwachungseinheiten
Die emsige Implementierung der inneren Sicherheit
nach den Anschlägen in den USA verlief rasant. Allerdings
kann von einer Debatte über die innere Sicherheit kaum gesprochen
werden. Das Verhältnis von Sicherheit und Freiheit in Demokratien
wird zumeist moralisch diskutiert. Grenzen werden gezogen. Doch
wie ist die Stellung der bürgerlichen Grundrechte zu bewerten?
Ersticken nicht die Sicherheits- und Präventivmaßnahmen
jegliche Zukunftsentwürfe, werden Utopien nicht letztendlich
neutralisiert? Wie lässt sich die freiheitlich-demokratische
Grundordnung noch disziplinieren?
Es diskutieren Michael Hartmann (SPD), Pressesprecher des Innenministeriums
Rheinland-Pfalz, Tobias Pflüger, Informationsstelle Bürgerrechte,
Tübingen, Dr. Hans Lange, Arbeitskreis innere Sicherheit
der Universität Marburg, Heinz-Hermann Schnabel, stellvertretender
Vorsitzender der CDU Rheinland-Pfalz.
-
- Der Moderator
Oliver Merz von SWR Report Mainz fragt, ob Einschränkungen
der bürgerlichen Freiheitsrechte beobachtet werden können.
Pflüger, Tübingen: Der 11. September ist der
Vorwand für verschiedene Gesetze, die eine Einschränkung
der bürgerlichen Freiheitsrechte beinhalten.
Dr. Lange, Marburg: Es wird überall von Reformstau
geredet, aber hier wurden innerhalb weniger Tage zwei Pakete
geschnürt. Bürgerliche Standards wurden leichtfertig
aufgegeben.
Hartmann, SPD: Der 11. September war zwar ein Mega-Horror-Ereignis,
doch wurde es schnell wieder verdrängt. Aber können
solche Diskussionen geführt werden, ohne die Ereignisse
des 11. Septembers zu berücksichtigen? Es geht darum, einerseits
die bürgerlichen Freiheitsrechte zu schützen und andererseits
Sicherheit zu garantieren. Jeder wird ihnen bestätigen können,
dass es keine absolute Sicherheit gibt und so stehen wir vor
einer Güterabwägung zugunsten der Freiheit. Aber nicht
jede Sicherheitsmaßnahme ist ein Eingriff gegen die Freiheit.
Dr. Lange, Marburg: Bitte keinen Gegensatz konstruieren
zwischen Sicherheit und Freiheit. Und ein Taschenmesser am Flughafen
abzugeben ist keine Einschränkung. Wenn aber die Verfassung
geändert werden soll, z.B. die Bundeswehr im Inneren eingesetzt
werden soll, dann muss geprüft werden, welche Handlungen
welches Ergebnis zur Folge haben. Vollkommen unangebracht ist
die Rasterfahndung. Was hier betrieben wird, ist Symbolpolitik.
Der Moderator fragt Schnabel, CDU, ob der mit den Maßnahmen
des Innenminister Schily einverstanden ist.
Schnabel, CDU: Gegen das Vorgehen des Innenministers gibt
es in dieser Frage keine Kritik. Aber um auf die Eingangsfrage
zurückzukommen. Es hat sich doch seit dem 11. September
nichts oder so gut wie nichts geändert. In Rheinland-Pfalz
wurde endlich ein Islamexperte eingestellt, weil vorher niemand
da war, der überhaupt die Sprache verstanden hat. Die Einzige
Änderung ist die Rasterfahndung, aber die gibt es auch in
anderen Bundesländern.
Dr. Lange, Marburg: Es sind schließlich einhundert
Gesetze geändert worden. Was würden sie denn machen,
wenn ein Anschlag auf die Bundesrepublik erfolgt wäre, den
Notstand ausrufen?
Schnabel, CDU: Bei dieser Globalisierung ist es völlig
egal, ob die Anschläge in den USA oder Deutschland passieren.
Aus dem Publikum Axel aus Berlin: Die CDU Berlin fordert,
dass gegen Demonstranten Gummigeschosse eingesetzt werden. In
Berlin wurden von 83 Leuten wegen ihrer Religion Daten an die
entsprechenden Behörden übermittelt. Ich habe eine
konkrete Frage. Wird die kritische Öffentlichkeit besonders
beobachtet?
Pflüger, Tübingen: Ja, denn Demonstrationen
wurden verboten. Und wenn Wowereit sagt, die Demonstrationen
gegen Bush sollen friedlich sein, dann redet er damit die Gewalt
herbei. Das BKA darf nun ohne Anfangsverdacht ermitteln. Ein
Beispiel: Ein AKW-Gegner hat sich erkundigt, was gegen ihn gespeichert
sei. Er erfuhr, dass es eine Datei über Atomkraftgegner
gibt, die dadurch alle unter Generalverdacht stehen. Also: Sicherheit
für wen und gegen wen? Polizeiliche und militärische
Mittel sollen die Angreifbarkeit durch terroristische Anschläge
senken, was kaum möglich ist. Was geschieht, ist die Einschränkung
unserer Grundrechte.
Hartmann, SPD: Eine Castor-Datei gibt es und es werden
dort Leute geführt, die auffällig geworden sind. Das
Übermaßgebot wird von uns eingehalten. Die Freiheitsrechte
sind einzuhalten. Aber Sicherheitsleistungen müssen erfolgen.
Es gibt in unserer Gesellschaft ein Gewaltpotential. Gewalt wird
nicht herbeigeredet. Unsere Ausgangsposition ist, dass wir Prävention
betreibe, die Islamisten sollen nicht mehr in die Lage versetzt
werden, in Deutschland wirksam zu werden.
Der Moderator fragt nun, ob dazu der Einsatz der Bundeswehr
im Inneren notwendig sei.
Schnabel, CDU: Dazu haben wir in unserer Partei noch keine
abschließende Position. Es wird noch darüber diskutiert.
In Einzelfällen ist der Einsatz der Bundeswehr seit langem
möglich. Die Bundeswehr hat z.B. in amerikanischen Einrichtungen
Sicherheitsdienst geleistet. Oder denken sie an die Hilfe für
die Bevölkerung, die die Bundeswehr im Oderbruch geleistet
hat.
Pflüger, Tübingen: Schäuble meint aber
etwas ganz anderes. Er will, dass die Bundeswehr statt des Bundesgrenzschutzes
an den Grenzen eingesetzt wird und er will ihren Einfluss in
der Gesellschaft stärken. Inzwischen sind über 10.000
Bundeswehrsoldaten im Ausland im Einsatz. Einschließlich
der Kommandospezialkräfte, die in Afghanistan im kämpfenden
Einsatz sind. Ich fühle mich durch die Bundeswehr im Inneren
nicht sicherer und auch nicht z.B. durch den Einsatz von vermummten
Polizisten auf Demonstrationen. Berechtigte Anliegen aus der
Gesellschaft werden offensichtlich nur noch als Sicherheitsproblem
angesehen. Es gibt eine interessante Internetadresse: www.grundrechtekomitee.de.
Hartmann, SPD: Für die SPD ist die Sache klar: Kein
Einsatz der Bundeswehr im Inneren, schon allein aus traditionellen
Gründen. Nicht schon wieder ein Staat im Staat.
-
- Pflüger, Tübingen: Rot-Grün hat ja damit angefangen, den Staatsschutz
auszubauen. Geheimdienste bekommen immer weitere Befugnisse,
Stück für Stück. Ich fordere die Auflösung
der Geheimdienste.
Der Moderator fragt die
Anwesenden, ob sich die Leute bedrohter fühlen als sie sind.
Schnabel, CDU: Ich kann ihnen dazu eine Geschichte erzählen.
Meine Tochter wurde neulich beklaut. Durch solche Vorfälle
verschlechtert sich das subjektive Sicherheitsgefühl der
Leute. Dann müssen wir etwas machen. Und wer nichts zu verbergen
hat, braucht auch keine Angst vor verdachtsunabhängiger
Überprüfung zu haben.
Es gab im Publikum Gelächter und auch Geschimpfe
und Herr Schabel schaute ganz irritiert. Er schien gewöhnt
zu sein, bei diesen Sätzen vom Publikum Applaus zu bekommen.
Aber hier war eben ein anderes Publikum.
Dr. Lange, Marburg: Unsicherheitsgefühle verschwinden
nicht durch erhöhten Polizeieinsatz, sondern sie nehmen
z.B. zu durch den Abbau von Sozialstandards usw. Dann kommen
darauf die Antworten aus der Politik: Sündenböcke.
Das steigert diesen Prozess.
Nach einem entsprechenden Zuruf aus dem Publikum, fragte
der Moderator das Podium, ob Rasterfandung rassistisch
sei.
Hartmann, SPD: Darüber kann man gewiss gut streiten.
Aber Rasterfahndung ist an und für sich kein rassistisches
Instrument.
Pflüger, Tübingen: Rasterfahndung ist ein Generalverdacht,
in diesem Fall gegen nicht deutsch aussehende, junge männliche
Leute. Dateien, die erhoben werden, werden auch genutzt.
Dr. Lange, Marburg: Es wurde hier viel Kritik geäußert
und ich teile diese Kritik. Aber wir dürfen uns nicht auf
den Staat einschießen, denn es gibt darüber hinaus
auch eine Vergesellschaftung von Überwachung. Wir müssen
in der Öffentlichkeit die Bedrohung dieser Bürgerrechte
bewusster machen.
(Jens/Manfred/Joachim)
Diese Diskussion war für uns sehr interessant und wir diskutierten
an unserem Info-Stand noch darüber. Herr Pflüger aus
Tübingen hat sich eigentlich mit seine Forderung nach Abschaffung
der Geheimdienste lächerlich gemacht. Noch lächerlicher,
aber eben auch gefährlich, war für uns die Auffassung
des Herrn Schnabel, CDU, dass niemanden etwas passiere, wenn
man sich nichts zuschulden kommen lasse.
-
- Ein schwuler Mann, der die Verfolgung aufgrund
des § 175 StGB noch erlebt hat, kann solche Sätze nur
als gefährliche Demagogie empfinden. Außerdem besteht
ja nach wie vor der Verdacht, dass die kritische Öffentlichkeit
besonders überwacht wird und dass berechtigte Anliegen der
Bevölkerung einfach als Sicherheitsproblem behandelt werden.
Wir haben auch zwei eher kabarettistische Veranstaltungen aufgesucht
und wollen Euch darüber berichten, wobei es hier aussichtslos
ist, den politischen Witz und das Atmosphärische rüberzubringen.
-
- Verpasst Deutschland den Anschluss?
Thomas Ebermann und Rainer Trampert, vormals führende Vertreter
des linken Flügels der Grünen, sind 1989 aus der Partei
ausgetreten. Sie leben und arbeiten als Publizisten in Hamburg
und veröffentlichen in unterschiedlichen Zeitschriften,
z.B. regelmäßig im Rolling Stone und in
Konkret.
Im näselnden hamburgerischen Hochdeutsch erklärt Thomas
erst einmal, dass in Bremen einige Studenten der Betriebswirtschaft
das Thema tatsächlich ernst genommen haben. Ihnen sei es
aber schietegal ob Deutschland den Anschluss verpasse.
Thomas ist ein Staubsaugervertreter der in diversen Kursen für
diesen Job vorbereitet wird und Rainer liest dazu passende Artikel
aus der Frankfurter Allgemeinen vor. Zuerst aber kommt der Tagesordnungspunkt
Null des Lehrganges, wo sich die Teilnehmer mittels diverser
Übungen und Spiele gegenseitig kennen lernen sollen und
sich auch noch selbst motivieren.
-
- Wir hätten das Zelt gleich wieder verlassen,
wenn die beiden das nun mit dem Publikum gemacht hätten,
aber sie wollten ja das Publikum behalten und bestanden da nicht
drauf. Im Berufsleben kann man sich dem ja nicht entziehen und
muss das ganze dann am Ende auch noch positiv bewerten, um seine
positive Motivation zu dokumentieren.
Die beiden Vortragenden hatten ein großes Sortiment von
Texten aus Wirtschaft und Politik zusammengestellt, über
die Zahlenspiele des Umweltministers bis hin zu Wagneropern beziehungsweise
Texte aus diesen. Hier las Rainer dann die Liste prominenter
BesucherInnen der Wagner-Festspiele. Insgesamt vergnügliche
Stunden. Eine Lesung zwischen Satire und Aufklärung, Sarkasmus
und politischer Analyse. Wir kennen die beiden ja auch aus anderen
Rollen persönlich und waren nun auf ihr kabarettistisches
Auftreten gespannt. Sie beweisen, dass Politik eine lustvolle
Angelegenheit sein kann. (rs/js)
Die Transformation des Durstes in ein Bedürfnis
nach Coca Cola
Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Rolf Schwendter hat vor vollem Zelt Lieder
vorgetragen, von ihm selbst geschriebene Lieder, indem er sich
af einer Kindertrommel begleitete. Im Programmheft steht: Vom
Kampf der Kulturen ist seit dem 11. September gern die Rede,
mitunter vom notwendigen Dialog der Kulturen,
-
- vereinzelt auch vom Ende einer Kultur, die
sich monologisierend in die Lust einer globalisierten Welt hineinphantasiert.
Ein Großteil der Welt bekommt nur die Schattenseiten einer
solchen Lust zu spüren. Vielleicht ist es weniger die Besinnung
auf die eigenen Wurzeln als vielmehr die trotzige Ahnung, es
müsse doch noch anders gehen als die Transformation des
Durstes in ein Bedürfnis nach Coca Cola.
-
- Diese Ahnung treibt Rolf Schwendter in seinem
Lied- und Lyrikprogramm um, wenn er der Frage nachgeht, ob an
die Stelle einer Unikulturalität nordamerikanischer Prägung
nicht ein kulturelles Multiversum treten muss, um die Herausforderung
des 21. Jahrhunderts zu meistern. Das Publikum, überhaupt
nicht oberflächlich an Outfit und Verpackung, sondern am
Inhalt interessiert, forderte applaudierend viele Zugaben, auch
ältere Lieder von Rolf Schwendter, die ein Teil der recht
jungen Fangemeinde auswendig mitsingen konnte. (js)
-
- Das diesjährige Festival war ein wirklicher
Lichtblick in einer doch recht ernsten Zeit, wo die politischen
Alternativen nur zwischen schlecht und noch schlechter zu liegen
scheinen. Es wurde an unseren Stand viel über Politik diskutiert,
zwischen unserem und den anderen Ständen auch.
-
- Unvergessen werden uns die beeindruckenden
Bilder des polnischen Teatr Osmega Dnia bleiben, die Verfolgung,
Vertreibung, Emigration und Zukunftssehnsucht in Form eines riesigen
Schiffes, gebaut aus Metallrahmen, Stoffbahnen und Menschen zum
Ausdruck brachte, das sich über die Wiese vor der Hauptbühne,
über den dort Sitzenden und Stehenden bewegte. Das nächste
Jahr kommt Ihr alle. Ja? Und Ihr begrüßt uns auch
an unserem Infostand. Ja? Das würde uns sehr sehr freuen.
(Infostand der Rosa Lüste: Renate, Thomas, Tom, Jens, Manfred
und Joachim)
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