- 66. LUST, Juni/Juli 01
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- Lange Fachnacht der Geschlechter
Ein Arbeitskollege machte mich auf dieses
Ereignis aufmerksam und ich habe mich angemeldet, um Euch aufschreiben
zu können, um was es ging. Veranstaltet wurde das ganze
vom Hessischen Jugendring am 18. Mai, einem Tag also nach der
schwulen Geburtstagsfeier, und fand im DGB-Bundesjugendbildungszentrum
in Oberursel in Hessen statt, einem großen malerisch angelegten
parkähnlichen Gelände mit einer Reihe von Gebäuden.
Es ging um Neues und Altes über Liebe, Beziehung und
Partnerschaft unter
dem
Motto Wer die Wahl hat .... Da frage ich mich doch:
haben wir denn eine Wahl?
Und im Programm ging es um Liebe, Liebe und kein Sex -
Selbstliebe in Zeiten der Loveparade von Werner Szeimis,
(Pädagoge und Kommunikationstrainer, Frankfurt . Ost
- Traum - West - Geschlechterrollen im Iran Siamak Zarifkar,
Sozialpsychologe, Fotograf und Regisseur, Hannover. Heikle
Beziehungen: MUDs und MOOs im Cyberspace Christiane Funken,
Soziologin, Freiburg. Whats love got to do with this?
- Liebesverhältnisse mit der Macht Doro Wiese, Film-
und Literaturwissenschaftlerin, Hamburg. Liebesfrust und
Liebeslust - über das Lernen an der Liebe Barbara
Röser, Sozialpädagogin und Paartherapeutin, ihr Gatte
Udo Röser, Psychotherapeut, beide Bad Schwalbach
- Woran ich teilzunehmen vorhatte, ging nicht,
denn die Veranstaltungen verliefen teilweise parallel, nur der
letzte Punkt wurde alleine angeboten. Zum Auftakt gab es ein
Büfett, das es in sich hatte. Dann entdeckte ich ein kitschig
hergerichtetes Hochzeitzimmer, wo sich die Leute, die sich dort
kennen lernen könnten, zumindest für eine Nacht trauen
lassen könnten, wahrscheinlich um spielerisch schon mal
zu lernen, wohin das zu führen hat. Zielgruppe der Veranstaltung
waren haupt- und ehrenamtliche in der Jugend-,
Verbands-
und Bildungsarbeit Tätige, und das bin ich ja irgendwie.
Nachdem ich ein bisschen was gegessen hatte, verunsichert dem
eher satirisch gemeintem Grußwort von Dr. Thomas Müller
lauschte, überraschten Laura Meritt und May Less (Susanne
Kaiser) mit einem gekonnten Sketch.
Auch
in den Pausen zwischen den Vorträgen traten sie auf. Das
war wirklich sehr erfreulich.
Die MUDs und MOOs hätten mich schon interessiert, aber es
lief parallel zum Vortrag über die Geschlechterrollen im
Iran. Auf eines musste ich verzichten. Über das Cyberspace-Thema
ließ ich mir dann von einem, er da war, berichten. Er erinnerte
sich, gehört zu haben, dass vorwiegend Männer dort
Kontakt suchen, manche
Männer sich
auch als Frauen ausgeben.
-
- Das ist nun freilich nichts Neues, sollte
aber doch zu einer Reflektion darüber Anlass geben, warum
so viele Männer ständig sexuell auf der Suche sind.
Könnte es auch so sein, dass sie nicht zufrieden und nicht
glücklich sind, mit dem, wie sich für sie Sexualität
heute leben lässt?
Der Wandel der Geschlechterverhältnisse im Iran interessierte
mich auch, so ging ich in den Karl-Marx-Saal und hörte mir
den Vortrag an. Der Referent kombinierte seine Aussagen mit Dias
und mit Gedichten. Er erklärt, dass der Iran auf eine 5000
Jahre alte Kultur zurückblicke. Die Gesellschaft pendele
aber seit dem arabisch-islamischen Überfall vor 1500 Jahren
zwischen Moderne und Tradition. Vor
dem
Islam seien Mann und Frau gleich gewesen. Männer und Frauen
hätten zusammengearbeitet, aber arbeitsteilig gemäß
ihrem unterschiedlichen Körper.
-
- Dass aus dieser Arbeitsteilung schon die
Ungleichheit der Geschlechter in der Gesellschaft resultiert,
darüber hätte ich gerne diskutiert, aber eine solche
Aussprache war nicht vorgesehen. Der Islam habe dann die Gleichheit
aller Rassen, Klassen und Schichten gebracht. Während im
Christentum die Frauen, verkörpert durch Eva im Paradies,
als Sünderin angesehen würden, wäre im Koran zu
lesen, dass man im Antlitz des anderen Menschen in das Antlitz
Gottes schaue.
Im Islam setze sich Sexualität aus Körper-Geist-Trieb
zusammen und sei nicht negativ bewertet. Man bewahre die weiblichen
Tugenden durch sexuelle Befriedigung der Frau, eine unbefriedigte
Frau könne Männer verführen und für Unordnung
sorgen. Der Referent stellte den Islamischen Lehrer Gasali der
Lehre Freuds gegenüber und meinte, Freud habe gelehrt,
-
- Männer seien aktiv und Frauen passiv.
Der Islam lehre, dass der Mann der Frau verfallen sei. (Und damit
ein Mann einer Frau nicht verfällt, muss sie eine Gardine
vor das Gesicht hängen?) Stolz berichtete er, dass seit
der Reformregierung sich einiges geändert hätte. Zwar
könnten sich nur Männer von Frauen scheiden lassen,
und die Frau sei dann in der Gesellschaft schlecht angesehen,
doch ließen sich nun auch zunehmend Frauen scheiden. Was
er als Errungenschaft stolz berichtete, war aus meiner Sicht
unterster Standart der Selbstverständlichkeiten.
Über den Umgang mit Homosexualität konnte er nur sagen,
dass man beim ersten Mal ausgepeitscht würde, beim zweiten
Mal hingerichtet. Homosexualität werde als Krankheit angesehen.
Steinigungen würde es aber nicht mehr geben, die Hinrichtungen
geschähen durch Erschießung. Also auch hier eine erfreuliche
Wandlung? Man könne nur durch Tourismus und Kultur
langsam Veränderungen erreichen. Ich überlegte mir,
ob nicht der ndere Vortrag interessanter gewesen wäre. Zeit
für eine Diskussion war nicht möglich, es schien auch
niemand außer mir ein Interesse an einem Infragestellen
der Thesen zu haben.
In dieser Pause spielte eine Band,
ein mertkwürdiger Mann kaprizierte sich als Sprecher und
Sänger und zwei Frauen reagierten devot und begleiteten
ihn.
- Werner Szeimis (Pädagoge und Kommunikationstrainer,
Pro Familia Frankfurt) war mit seinem Thema zeitlich in Konkurrenz
zu Doro Wiese über Liebesverhältnisse und Macht. Ich
wählte das Thema Selbstliebe in Zeiten der Loveparade.
Der Referent stellte dar und berief sich dabei auf Texte von
Sigusch), dass seit der sexuellen Befreiung in den späten
60ern eine große Kultivierung von Sexualität statt
des Ausdruckes von Sexualität stattfinde. Kein Sex, sondern
Eigenliebe, Selbstdarstellung, um aufzufallen. Fitnessstudios
usw. Man müsse da schon sehr schön sein,
um aufzufallen, was das Ziel sei. Im Mittelalter wäre es
nicht möglich gewesen, sich in solch einer aufgeheizten
Atmosphäre wie bei der Love-Parade derart darzustellen,
ohne das die
Menschen übereinander
hergefallen wären. Ausgelebte Sexualität habe heute
keinen Stellenwert mehr.
Der Referent berichtete dann über die US-amerikanische Jugendbewegung,
die schon zu einer Massenbewegung geworden sei und deren Einfluss
auch schon in Europa zu spüren sei, bei denen die Jugendlichen
einen Eid leisten, nicht vor der Ehe Sexualität zu erleben
und rein in die Ehe zu gehen. 16% der jugendlichen
Frauen und 10% der Männer in den USA gehörten dieser
Bewegung schon an, in Winterthur am Bodensee hätten sich
3.000 AnhängerInnen dieser Bewegung aus Deutschland getroffen.
Diese Bewegung finde hier AnhängerInnen, weil sie im gegenwärtigen
gesellschaftlichen Klima als moralisch rein empfunden
werde und die Aids-Gefahr senke.
Junge Italienerinnen in Rom im Alter von 18 25 Jahren
hätten keine Beziehung, die länger als 14 Tage dauert,
denn diese würde der Karriere schaden.
Die in Beratungsgesprächen offenbar gewordene Lustlosigkeit
junger Männer zwischen 20 und 40 Jahren in festen Beziehungen
im Rheinmaingebiet seien auf Arbeitsdruck zurückzuführen,
vermutete der Referent.
An dieser Stelle wurde der Referent von einem Mitarbeiter von
Sigusch (wie sich dieser Mann vorstellte) unterbrochen. Der Referent
sei wahrscheinlich in der Ideologie der 68er gefangen und bedauere
hier, dass die sexuelle Revolution nicht mehr stattfinde. Sigusch
habe zwar dies von der Love-Parade geschrieben, sei aber selbst
nie da gewesen. In Wirklichkeit finde eine Differenzierung der
Beziehungen statt, die oft nicht wahrgenommen werde.
Die Frage sei, ob wir tatsächlich Zeuge einer Werteveränderung
seien, meinte ein anderer Gesprächteilnehmer. Eine Soziologin
(wie sie sich vorstellte) sprach von Patschwerk-Identitäten.
Man hetze durch unterschiedliche Aufgaben und Bereiche des Lebens,
habe gar keine Zeit mehr, sich selbst und gegenseitig zu entdecken
daher benötige man überall eine möglichst auffallende
Inszenierung, um einen Eindruck zu hinterlassen, was unter diesen
Bedingungen nötig sei, um erfolgreich zu sein.
Die Diskussion begann nun wirklich sehr interessant zu werden,
da wurde sie abgebrochen, weil die Zeit rum war. Die Parallelveranstaltung,
Liebesverhältnisse mit der Macht, war schon längst
vorbei. Schade, sehr schade war das. Hier hätte wirklich
ein interessanter Diskurs beginnen können.
Die Parallelveranstaltung, so erzählte mir ein Teilnehmer,
habe sich so abgespielt, dass einfach die Thesen vorgetragen
worden seien, aber zu schnell, um mit ihnen etwas anfangen zu
können, meinte mein Gesprächspartner. Und so konnte
er mir dann auch nicht berichten, um was es eigentlich gegangen
sei.
- Im hoffnungslos überfüllten Hörsaal
fand dann der 3. Vortrag statt, an dem ich teilnehmen konnte
aber auch musste, weil es keine Parallelveranstaltung gab: Über
das
Lernen an der Liebe. Es
gehe um das Ringen um die Liebe, erklärte das Ehepaar abwechselnd.
Zu ihnen kommen Paare, die ihre Liebe nicht aufgeben wollen,
auch wenn sie den Eindruck haben, dass Vieles nicht mehr stimmt,
zum Beispiel die Sexualität angeblich aufgehört habe,
interessant zu sein.
-
- Ich übersetze das für mich nun
so: Wer die Beziehung oder Ehe retten will, beispielsweise, wenn
man zusammen etwas aufgebau hat usw., wenn aber die Verleibtheit
nachgelasen hat, dann geht einer oder gehen beide zu dieser Beratungsstelle,
damit sich die beiden wieder mehr lieben. Dazu muss man erst
ideologisch eingestellt werden.
Liebe bedeute nicht, sich gegenseitig zu achten wie man ist,
sondern an sich selbst arbeiten, um sich und den Partner umzuarbeiten.
(Das bedeutet, es kommt nicht darauf an, ob man sich spontan
lustvoll liebt, sondern darauf, dass man sich dem Ziel der Stabilisierung
der Bindung, hier Liebe genannt, durch Selbstaufgabe
unterwirft und Aktionen gegen die personelle Integrität
des Partners bis zu dessen Unterwerfung durchführt.)
Weiter mit der Ehe-Ideologie: Es sei noch nie so heiß geliebt
worden wie heute. Kirche und Moral würde die Menschen nicht
mehr binden. Das sei eine große Chance, es sei
aber
auch schwierig. Nirgendwo werde Liebe gelehrt. Es gehe um eine
Kultur der Liebe gegen die Individualität. Nein, Individualität
sagten sie nicht, sondern Vereinzelung. Liebe sei
ein tiefes ganzheitliches Bestätigtwerden der eigenen ganzen
Person durch eine andere Person. Es sei die Bündelung des
Menschseins, die den Einzelnen zur persönlichen Weiterentwicklung
zwingt. Die Wahrheit beginnt zu Zweit, erklärte Herr Röser.
Liebe sei ein Resonanzgeschehen statt eines Durchsetzungsgeschehens,
Resignations- und Rückzugsgeschehens.
Dazu wurde ein Spiel gemacht. Man solle auf einen Zettel aufschreiben,
was der größte Fehler des Partners sei. Dann sich
mit seinem Partner, der neben ihm sitze, oder seinem Nachbar,
der hier im Saal sitze, darüber austauschen. Dann solle
man in sich gehen und überlegen, was der eigene Anteil an
diesem Fehler sei. Und schließlich dann daraus die Lehre:
Beginne mit dir selbst. Na prima.
-
- Ich habe mich bemüht, an Fehler meiner
Partner zu denken, mir sind keine eingefallen. Es gibt das eine
oder andere, was ich mit ihnen nicht teilen möchte, weil
mir nicht danach ist, und anderes, was sie nicht mit mir teilen
möchten, was ich dann eben mit dem anderen Partner mache,
der das mag. AberFehler? Das sind doch Interessen, auf die man
ein Anrecht hat. Außerdem hatten sich links und rechts
neben mir Paare gefunden oder gebildet, die eifrig die Köpfe
zusammensteckten. Dann legten sie das Ying-Yang-Symbol auf den
Tageslichtprojektor und erklärten, wie sich Männlichkeit
und Weiblichkeit in der Liebe ergänzen. Immer wenn sie von
Paaren sprachen, vergaßen sie nie, auch gleichgeschlechtliche
Paare mit zu nennen. Dort kommt ja ein neuer Kundenkreis auf
sie zu.
Nur mit dem Ying-Yang und den gleichgeschlechtlichen Paaren kamen
sie dann doch nicht zurecht. Sie meinten nämlich, dass dort
z.B. das Weibliche im Mann bezw. das Männliche in der Frau
wichtig sei. Warum ist dies denn dann nicht auch bei Heten-Paaren
wichtig? Und sollen sich die PartnerInnen in gleichgeschlechtlichen
Paaren dann jeweil auf eine Rolle festlegen? Ein neues Spiel
wurde durchgeführt. Jeder solle aufschreiben, was er von
seinem Partner wolle und sich dann mit seinem Nachbar darüber
austauschen. Der 3. Schritt dann: wäre ich selbst bereit
dazu?
Ich versuchte also, darüber nachzudenken, was ich von dem
Partner will, der mich als nicht-SM-Liebhaber zu recht deftigen
Spielen rumbekommt und ich ganz neue Seiten an mir entdecke.
Das passiert mir aber nur mit ihm. Was ich von ihm will, ist
klar. Aber will ich ihm das geben, was er mir gibt? Natürlich
nicht. Zumindest ihm gegenüber bin ich nicht der Typ dazu.
Er würde dasselbe auch mir gegenüber nicht wollen,
so verstehe ich ihn. Dieses Spiel ist also nicht generell ein
intelligentes Spiel, was mir und diesem Partner nutzen könnte.
In anderen Fällen vielleicht schon.
Die beiden Liebes-Erzieher zeigten dann ein Soziogramm. Sie hatten
einen Kreis gemacht und in dem Kreis befand sich ein Fleck ähnlich
einem Tinten- oder Spermaflecck. Die einzelnen Ausbeulungen des
Fleckes waren mit ihren Tentakeln auf bestimmte Worte ausgerichtet,
wie: Gefühl, Liebe Sensibilität
Beziehung Familie, Gemeinsamkeit usw.
auf der einen Seite, Körper, Arbeit, Gesllschaft, Politik
u nd Sexualität usw. auf der anderen.
-
- Der Fleck war das ausgewählte Soziogramm
einer Frau, der Felck befand sich im wesentlichen in dem Sensibilitäts-Bereich
mit Gefühl, Familie usw. Ein ganz schmales Schläuchlein
ging in Richtung Körper und ein noch kleineres in Richtung
Sexualität. Dann wurde ein Soziogramm mit dem ermittelten
Lebensumfeld eines ausgewählten Mannes gezeigt. Sofort brandete
Gelächter unter den Frauen im Saal auf, es war ein böses
Lachen. Der Fleck hatte seine Tentakel im wesentlichen in den
körperlichen Bereichen: Arbeit, Gesellschaft, Politik und
Sexualität.
-
- Zwar war Beziehung und Familie auch ganz
gut vertretn Nur kleine Bereiche gingen in Richtung Sensibilität
und Gefühl. Meine laut gestellte Frage Ich verstehe
nicht, was es da zu lachen gibt, wurde einfach ignoriert.
Mit roten Wangen freuten sich viele Frauen, zu den besseren,
gefühlvolleren Menschen zu gehören, die wenig Bezug
zu Arbeit, Körper und Politik haben. Und die in der Sexualität
auf sie angewiesenen Männer stimmten ihnen geflissentlich
zu.
Als dann das neue Partner-Spiel angekündigt wurde, verließ
ich den Raum. Das war nicht meine Welt. Ich schaute mich unten
noch einmal um, aber niemand zum Sprechen war da. Deshalb stieg
ich ins Auto und fuhr innerlich aufgewühlt nach Hause.
- Bei der Fahrt nach Hause reflektierte ich
noch einmal, was ich von all dem halten sollte. Den meisten Leuten
im Internet und im Chat geht es um Sex. Die meisten Leute, die
das nutzen, sind Männer. Männer sind überwiegend
an Sex, Arbeit, dem körperlichen realen Leben eben interessiert.
Sie werden so erzogen und genau deshalb gebraucht und auch geheiratet.
Sie werden auch deshalb ausgelacht.
-
- Sie gehören nicht zu edlen Wesen, die
eher in geistigen, beziehungsmäßigen, höheren
Sphären leben. Ein Frau-Mann-Konflikt? Nein, denn auch im
mannmännlichen Bereich gibt es diese ungestillte Sehnsuch
nach befriedigender Körperlichkeit bei den Männern,
auch im frau-fraulichen Bereich gibt es die ungestillte Sehnsucht
nach geistiger Verbindung, Zwischenmenschlichkeit, Mitmenschlichkeit
usw. Warum gibt es eigentlich zwischen Frauen nicht die Möglichkeit,
sich gegenseitig das zu geben, was Frauen an Männern vermissen?
Und warum gibt es zwischen Männern nicht die Möglicheit,
sich das ausreichend gegenseitig zu geben, was Männer an
Frauen vermissen?
Ist es nur die heterosexuelle, aus der Geschlechtertrennung,
dem Mann-Frau-Dualismus entstandene Moral, die in der ganzen
Gesellschaft, also auch zwischen uns, dominiert? Wie gehen nachfolgende
Generationen damit um? Viele Fragen, die offenbleiben, die aber
eben durch die Veranstaltung für mich neu aufgeworfen wurden,
weil vertretenen Thesen so sehr wenig mit meinem Leben zu tun
haben.
Ich vermisse den wissenschaftliche Diskurs über verschiedene
Themen. Wo ist er? Da man ihn nirgendwo wahrnimmt, siedeln sich
in den Lücken dann seltsame pseudowissenschaftliche Ereignisse
an, zwar unterhaltend und für einen Artikel allemal interessant
genaug, aber weiterführend ist das nicht, sollte es wohl
auch nicht sein. (js)
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