- 38. Lust: Okt/Nov 96
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- Hund, Katze, Lesbe, Maus
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- Meine Wochenenden sind meist mit Besuchen
von Freunden und Bekannten ausgefüllt. Nur seltsamerweise
ist mir etwas erst vor kurzer Zeit aufgefallen.
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- Alle diese Lesben, egal ob Pärchen oder
Single haben etwas in der Wohnung herumtoben. Wir reden jetzt
nicht vom zweibeinigen Nachwuchs, sondern von Haustieren. Von
durchschnittlichen zehn lesbischen Haushalten haben neun davon
einen tierischen Mitbewohner. Katzen, Hunde, Fische oder Vögel.
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- Da stellen sich doch einige Fragen: Ist es
nur der pure Zufall oder gibt es da eine plausible Erklärung?
Freud würde sich sicher darüber auslassen, daß
diese Tiere für Lesben und Schwule einfach nur als Kindersatz
dienen. Das allerdings halte ich für zu einfach.
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- Wahrscheinlicher ist es, das die grundgute
Lesbe an sich tierlieb ohne Ende ist und sich auch sensibler
um ihre Tiere kümmert. Was natürlich nicht heißt,
daß Heten ihre Vierbeiner, Fische oder Federvieh vernachlässigen.
Konkret meinerseits nachgehakt, d. h. die Besitzerinnen von Haustieren
nach der Problematik gefragt, wurde Folgendes geantwortet.
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- Frau ist nicht so alleine, wenn die Liebste
mal nicht da ist. Oder: Es ist einfach schön, was zum Kuscheln
da zu haben. Oder: Die Wohnung ist generell nicht so leer, wenn
frau nach hause kommt. Oder: Es ist immer was los. Oder: Alleine
würde ich nie soviel spazieren gehen.
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- Klar ist doch auf jeden Fall, wie einsam
und öde es ohne Tiere wäre. Und sogar Frauen die auf
Katzen, Hunde usw. allergisch reagieren, könne sich kaum
dem Charme der Tiere entziehen, wenn sie einen anwedeln oder
anmaunzen.
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- Für mich zählt allerdings ein anderer
Beweggrund, ein Tier zu haben, nämlich der, daß ein
Hund, eine Katze oder was auch immer, völlig vorurteilsfrei
ist. Einen so liebt, wie man ist, egal ob lesbisch, schwul bi
oder hetero.
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- Es wird nie versuchen die Lebenseinstellung
oder Sexualität des Herrchen oder Frauchen zu ändern.
Und das ist doch wohl genau das, was unsere Gesellschaft noch
lernen muß.
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