- 107. Print-Ausgabe, Sommer-LUST 2011
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- Kritik der Differenz - Lob der Vielfalt
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- Als Vorwort:
- Lob der Differenz
Um wissenschaftlich arbeiten zu können müssen wir differenzieren.
Allerdings kann man in der Naturwissenschaft wie in der Geisteswissenschaft
keine wertenden Urteile fällen, was die sorgfältigen
Methoden der Wissenschaft für frühere und populäre
Ideologiebildungen ungeeignet macht. Es sei denn, man geht unwissenschaftlich
mit der Wissenschaft um
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- Jede(r) wird mir zustimmen, dass man selbstverständlich
differenzieren muss, wenn man z. B. wissenschaftlich vertretbare
Behauptungen aufstellen möchte.
Doch machen sich viele Menschen nicht die Mühe, wissenschaftlich
vertretbare Auffassungen zu entwickeln, sondern sie glauben gerne,
dass das, was ihnen im Moment nützlich zu sein scheint,
auch wahr und somit wissenschaftlich zu sein scheint.
Zu den Nutznießern dieser menschlichen Eigenschaft gehören
ganz besonders die Verkünder von Religionen und Ideologien.
Denen kommt es nicht darauf an, ihre Thesen wissenschaftlich
zu überprüfen, sondern dass niemand an dem Verkündeten
zweifelt. Der Zweifel ist ihr Gegner, der Glaube ist ihr bester
Verbündeter. Kann man Gläubige zu Zweiflern machen?
Zumeist nicht, denn Gläubige wollen ja, dass irgendetwas
so ist, wie sie glauben, und daher sind solche, die mit Zweifeln
oder anderen Erkenntnissen daherkommen, ihre GegnerInnen.
Man kann aber auch mit der Differenz daherkommen, denn das Differenzieren
ist in der Lage, eine populäre Ideologie zu unterlaufen.
Nehmen wir die naturwissenschaftliche Forschung über die
Natur des Lichts.
Zuerst, als die Menschen begannen sich darüber Gedanken
zu machen und nicht einfach glaubten, dass dies eine Belohnung
oder Bestrafung der Götter ist, kamen sie auf die Idee,
dass Licht Strahlen sind, die von der Sonne auf die Erde strahlten,
denn das konnte man zwischen den Bäumen genau sehen, erkennen
und immer wieder darstellen, indem man diese Strahlen mit der
Hand oder einen Zweig unterbrach.
Die Denkenden bzw. die Klugen wussten, dass die Strahlen sind
und die Rückständigen glaubten, dies sei schlicht der
Wille ihres Gottes oder ihrer Götter.
Bis ein Mann oder eine Frau entdeckte, dass Licht offensichtlich
ein Gewicht hat. Wenn man ca. 1 qm blankes Metall auf die eine
Seite einer Waage legte, musste man auf die andere Seite nicht
nur das Gewicht des Spiegels ausgleichen, sondern bei Sonnenlicht
noch etwa ein Tausendstel Gramm mehr. Die Rückständigen
glaubten noch, Licht sind Strahlen, die Klugen aber wussten nun,
,Licht sind Korpuskel, als Energieteilchen, die körperlich
sind.
Bis Menschen entdeckten, dass das weiße Licht, das durch
ein geschliffenes Glas fiel, sich in unterschiedlich farbiges
Licht teilte, wenn das Glas einen bestimmten Schliff aufwies.
Nun benötigte man eine neue Hypothese als Arbeitsgrundlage
in der Frage, was Licht ist, die die alten Phänomene und
die neuen Phänomene erklären konnte.
Die Rückständigen glaubten noch, dass List Korpuskel
sind und ganz Rückständige glaubten dem Willen der
Götter. Die Modernen Menschen aber wussten, dass Licht Wellen
von unterschiedlicher Frequenz sind, jede Farbe in einer anderen
Frequenz, und wenn sich die Farben überlagern entsteht das
weiße Licht.
Durch das Analysieren bzw. das Zerlegen der Beobachtungen, durch
die Differenz also, entstand eine neue Hypothese, die man nun
für wahr halten konnte, mit der man z.B. den Laser erfinden
konnte und kann.
Und wenn ein Priester behauptet, dass dies falsch ist, Licht
ist alleine Gottes Wille, ist die Gruppe der Menschen, die dies
für wahr halten können, recht klein geworden.
Man muss die Dinge gut auseinanderhalten können, differenzieren
können, wenn man in irgndeiner naturwissenschaftlichen Sektion
weiterkommen möchte und mit neuen, besseren Erkenntnissen
alte Irrtümer widerlegen kann.
Um die alten Irrtümer herum sind aber ganze Systeme von
Privilegien und Machtverhältnisse entstanden, denn Menschen
neigen nun mal, in allen Bereichen nach möglichen Vorteilen
über andere Menschen zu suchen. Und die Menschen, die ihr
Recht auf ihre Vorteilsnahme von einer überholten Lehre
abhängig gemacht hatten wollen nun die neue Lehre sehr gerne
aus der Welt schaffen, weil ihnen dies Nachteile bringt. Die
neuen Erkenntnisse jedoch bergen neue Vorteile für andere
Menschen in sich, die vielleicht ihre Vorteile aus dem neuen
Wissen erkennen, und die sind nun die Verbündeten der neuen
Erkenntnisse und der Entdecker der neuen Erkenntnisse.
Und so kommt auf die Entdecker neuer Erkenntnisse eine weitere
Aufgabe zu. Sie müssen nicht nur untersuchen, wie es sich
in der Frage, um die es ihnen geht, sich die Naturwissenschaft
bzw. die Natur verhält, sondern wer welchen Nutzen aus diesen
Erkenntnisse haben könnte, um ihm diese anzubieten, bevor
solche wach werden, die aus diesen Erkenntnissen Nachteile befürchten.
Das ist ja nun überhaupt zu einer wichtigen Aufgabe für
Wissenschaftler geworden, mit zu untersuchen, was die Folge des
Bekanntwerden ihres Forschens ist.
Und sie müssen ganz genau differenzieren, welcher Anteil
ihrer neuen Lehre der naturwissenschaftliche Anteil ist, und
welcher Anteil der geisteswissenschaftliche Anteil ist, damit
ein Teil der möglichen Geg-nerInnen erst einmal zufreidengestellt
werden können, dass z.B. die mächtigen Weltreligionen
nicht dagegen Sturm laufen, und schließlich, welcher Anteil
ihrer Entdeckung zu den gesellschaftswissenschaftlichen Fortschritten
gehört, beziehungsweise welche Gefahren daraus erwachsen,
damit man auch gleich noch in den entsprechenden Gesellschaftsdis-ziplinen
sinnvolle und richtige Maßnahmen ergreifen kann, damit
dort nichts schief läuft.
Wenn aber im Wissenschaftsbereich die Wirtschaft, die Politik
und die Religionsgruppen sowie auch die vorherrschenden Ideologien
im Auge behalten werden müssen, ist klar, dass große
Teams notwendig sind, hier Fortschritte zu erreichen.
Der einzelne Wissenschaftler, der in seiner kleinen Klitsche
die Konstruktion der weltweiten Naturwissenschaft und infolge
der Technik aus den Angeln hebt, in denen sie dahindümpelt,
dieses Bild ist wohl den Romanen über frühere Zeiten
entnommen.
Überschaut man etwas die Ereignisse beim Kampf der Naturwissenschaften
gegen Ideologien und Religionen, kann man noch nicht sagen, wer
wen besiegen wird.
Wir wissen doch, wie oft die Welt Rückschritte gemacht hat,
und zwar mit dem Ziel, die Machtverhältnisse auf der Welt
abzusichern und die Privilegien in den Händen abzusichern,
die diese schon seit vielen Generationen für sich sichern
konnten. Die ganzen neuen Erkenntnisse, die gewonnen wurden,
haben die Zustände auf der Welt noch nicht sonderlich verbessert.
Noch immer sind die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse
nicht gerechter geworden, noch immer ist die Welt nicht friedlicher
geworden und noch immer ist das Zeitalter der Ausbeutung und
Vernichtung ganzer Völker nicht beendet worden. Und um dieses
zu lösen, benötigen wir die Kritik der Differenz zwischen
den Menschen und das Lob der Vielfalt der Menschen sowie der
Achtung unterschiedlicher Formen menschlichen Lebens in diesem
21. Jahrhundert unserer Zeitrechnung. (js)
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- Kritik der Differenz - Lob der Vielfalt
Ausgrenzung und Integration, Gleichschaltung, Unterwerfung und
Emanzipation, das sind die Fragen, die sich hinter der Überschrift
vebergen.
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- Jede(r) wird mir zustimmen, dass man selbstverständlich
differenzieren muss, wenn man z. B. wissenschaftlich vertretbare
Behauptungen aufstellen möchte.
Aber wie sieht es unter uns Menschen aus? Wie mit dem Umgang
zwischen Menschen? Müssen wir zwischen den Geschlechtern,
den Hautfarben, der regionalen Herkunft differenzieren? Und welche
Folgen ergeben sich aus einer solchen Differenz?
2001 habe ich einen Beitrag geschrieben, der sich mit der Differenz
im gesellschaftspolitischen Umfeld auseinendersetzte, die Differenz
hatte ich Ungleichheit und diesen Beitrag möchte
ich erst einmal hier in diesen Artikel integrieren, weil er hineinpasst.
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- Ungleichheit, die ideologische Falle
Der Islam hat die Unterdrückung der Frau beendet und
ihr die Gleichstellung mit dem Manne gebracht, so lautet
einer der Lehrsätze, die man von Muslimen hört und
liest. Natürlich seien Männer und Frauen objektiv unterschiedlich,
und dieser Tatsache müsse man außerdem Rechnung tragen.
Und die Verschleierung sei geboten, um die Männer nicht
aufzureizen.
Männer und Frauen sind also ungleich, wird behauptet. Und
wenn wir uns umsehen, finden wir auch Belege dafür. Frauen
tragen meistens Kleider und Männer meistens Hosen, Frauen
habe Brüste und Männer einen Penis, in den meisten
Fällen zumindest. Welche Konsequenzen ergeben sich daraus?
Nun? Dass zum Beispiel Männer und Frauen nur unterschiedliche
Berufe haben können?
Nun wissen wir ja, dass Männer untereinander eigentlich
nicht gleich sind, sondern durchaus sehr ungleich. Da gibt es
Männer, die haben einen femininen Habitus und würden
gerne im alltäglichen Leben Kleider tragen, hätten
sie nicht dadurch Nachteile und würden vielleicht auch noch
diskriminiert. Denn die Verkünder der These, dass Männer
und Frauen ungleich seien, nutzen diese These auch, um sowohl
die Frauen als auch die Männer an ein ganz bestimmtes Leitbild
anzupassen, als seien alle Frauen oder Männer untereinander
gleich.
Hinter der These der Differenz der Geschlechter steht nämlich
die These von der Gleichheit in den Geschlechtern. Und um diese
zu erreichen und zu bestätigen, dass die Männer gleich
seien beziehungsweise die Frauen, lässt man sie ge-schlechtsspezifisch
nur in ganz bestimmten Lebensbereichen leben, was dann auch ganz
spezifische Erfüllungen und Entbehrungen mit sich bringt.
Dennoch klappt die Geschlechtertrennung nicht grundlegend, weil
es immer welche gibt, bei denen die geschlechtsspezifische Sozialisation
so nicht klappt. Das sind dann die bedauerlichen Minderheiten,
die man ausgrenzt und bekämpft, die man auch als Gefahr
betrachtet, sie könnten das ganze ideologische Gebäude
ins Wanken bringen. Ihr Leben soll zumindest so sein, dass es
anderen nicht als attraktiv erscheint. Man stigmatisiert sie
als Menschen zweiter Klasse, um darzustellen, dass sie unnormal
und krankhaft seien. Unnormal sind sie wohl, wenn die Normen
anderes vorschreiben, denn die Normen sind ja vorgegeben, und
zwar von denen, die daran ein Interesse haben.
Gehen wir auf das Beispiel im Islam ein: Es gibt Männer,
die überhaupt gar kein Interesse daran haben, eine unverschleierte
Frau zum Beispiel begehrlich anzusehen. Aber wenn Männer
begehrlich nach Frauen schauen, was wäre denn das Schlimme
daran? Und es soll doch auch Frauen geben, die es angenehm empfinden,
begehrlich angesehen zu werden und die ihrerseits Männer
begehrlich anschauen. Dann gibt es auch Männer, die es sehr
schön finden, wenn andere Männer sie begehrlich ansehen.
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- Übrigens, wenn Männer so konditioniert
sind, die armen, dass sie dauernd Frauen anstarren müssen,
dann müssen sie auch begreifen, dass das nicht zum Problem
der Frauen gemacht werden darf, sondern ihr Problem ist, mit
dem sie umzugehen lernen müssen. Auf jeden Fall ist es skandalös
und ein Armutszeugnis für die Männer, wenn sich z.B.
Frauen deshalb verschleiern müssen, damit sie nicht ständig
belästigt werden.
Es bleibt festzuhalten, dass das Differenzieren oder Feststellen
einer Ungleichheit zu einem stärkeren Gleich-heitszwang
innerhalb der ach so ungleichen Gruppen führt.
Ungleichheit und/oder Gleichheit
Und Ungleichheiten im Wollen und Dürfen, in den Rechten
und Verhaltensweisen kann man ja überall feststellen. Man
kann überall wieder neue Gruppen konstruieren, die noch
weniger Gleiches haben als das Aussehen und die Funktion der
Geschlechtsorgane. Nehmen wir die angeborene Haut-, Augen, Haarfarbe.
Man könnte da ganze Weltbilder konstruieren und sich Mühe
geben, dass die Menschen diesen Weltbildern ähnlich werden.
Aber was soll der Sinn eines solchen Vorgehens sein? Eine Zeitlang
in der Geschichte der Menschen wurde behauptet, das weiße
Menschen eher kopfgesteuert seien, dunkelhäutige eher körperlich.
Dies war dann die intellektuelle Rechtfertigung für die
Versklavung dunkelhäutiger Menschen.
Es gibt Menschen mit abstehenden Ohren. Kann man da nicht daraus
konstruieren, dass z. B. nur die in der Lage sind, ein politisches
Amt zu ergreifen? Oder nur sie können zum Beispiel Filmvorführer
werden? Aus der Tatsache heraus, dass kein Mensch einem anderen
Menschen gleicht aber doch sehr große Ähnlichkeiten
vorkommen, kann man mit den unterschiedlichsten Begründungen
ständig neue Gruppen bilden, eine Ideologie darum konstruieren
und dann dafür sorgen, dass sich möglichst viele sich
an diese Ideologie halten, um diese ach so wichtigen Differenzen
für irgendeine Sache zu nutzen.
Und dann kann man ja auch deutlich erkennen, dass Menschen mit
abstehenden Ohren zu nichts anderem zu gebrauchen sind als Filmvorführer
oder Politiker. Warum gibt es denn auch so viele von ihnen, die
Filmvorführer sind? Und Menschen, die anliegende Ohren haben
und auch Politiker oder Filmvorführer werden wollen, sind
irgendwie pervers, man muss sie psychologisch behandeln, bis
sie einsehen, dass sie falsch gepolt waren. Ähnlich hat
man natürlich mit den Menschen mit abstehenden Ohren zu
verfahren, die wider erwarten zum Beispiel Taxifahrer werden
wollen. Da ist doch völlig unnormal, kann man behaupten.
Es ist eine absolute Willkür, dass zum Beispiel auf Grund
der Form und Funktion der Geschlechtsorgane ein Teil der Menschen
dazu gezwungen wird, immer mit einer Gardine vor dem Gesicht
rumzulaufen, und der andere Teil muss immer Männern gegenüber
ein grimmiges Gesicht machen, seine Muskeln trainieren und bereit
sein, auf andere Menschen einzuschlagen.
- Dunkelhäutige und Hellhäutige ...
sind gleich, sagen Muslime und verkünden, dass sie gegen
den Rassismus seien. Denn, wie der Prophet sag, alle Muslime
sind vor Gott gleich, ganz gleich welcher Hautfarbe sie sind.
Und in der erfreulichen Aussage der Gleichheit steckt schon wieder
die neue Ungleichheit, nämlich die zwischen den Muslimen
und den anderen. Doch halt, da macht der Islam zwischen den anderen
noch Unterschiede. Zumindest ist dies in seinen Ursprüngen
so. Nämlich die Juden und die Christen sind nicht ganz so
schlecht wie die völlig Ungläubigen. Es seien dies
verwandte Religionen, denn alle glauben ja an den gleichen Gott.
Das sehen zum Beispiel die Christen dann doch anders. Die kennen
ja auch ihre Unterschiede. Aber die Unterschiede zwischen Religionen
und Weltanschauungen, sind die nicht etwas völlig anderes
als die zum Beispiel zwischen Rassen oder den Geschlechtern?
Nun, das können wir Mitteleuropäer heutzutage sagen,
in unseren weltlichen (laizistischen) Staaten. Menschen die in
religiösen Staaten leben, halten die Religion für den
wesentlichen Unterschied zwischen den Menschen und nicht z.B.
Hautfarbe.
Also schauen wir nicht nur auf andere Völker und Religionen,
sondern auf uns selbst, denn auch bei uns gibt es genug zu sehen,
was dies alles betrifft. Immerhin kann man zwar nicht die Hautfarbe
ändern, wohl aber die Religion, sagte mir ein Diskussionspartner
in einer Kneipe.
OK, antwortete ich, aber zum Beispiel ist man nach der jüdischen
Religion kein richtiger Jude, wenn man nicht auch noch zum Volk
Gottes gehört, das wusste ich von einer Diskussion mit einem
Menschen jüdischer Religion. Und in vielen Gebieten der
Erde ist es Selbstmord, wenn man die Religion ändern will.
Dennoch, ich kann (vielleicht) die Religion wechseln und (vielleicht)
nicht die Hautfarbe, aber ich kann die Auffassung ändern,
was die Hautfarbe und Religion für eine Bedeutung haben.
Es läuft also alles darauf hinaus, uns nicht gegenseitig
die kleinen Unterschiede um die Ohren zu schlagen, die wir von
der Natur oder der gesellschaftlichen Umwelt mitbekommen haben,
sondern an die großen ideologischen bzw. religiösen
Unterschiede nicht mehr glauben, die uns zunehmend trennen und
die, so meine zumindest ich, menschengemacht sind und vielleicht
dann doch irgendeinen Zweck haben könnten, zumindest wohl
für die Menschen, die so eifrig von diesen Unterschieden
reden.
Wovon die Gentechniker träumen, das haben wir doch schon
längst. Da gibt es unterschiedliche gesellschaftliche Aufgaben,
an der Form und Funktion der Geschlechtsorgane orientiert. Und
dann die Aufgabentrennung Herr und Sklave, an der Hautfarbe orientiert
(was doch hoffentlich überwunden ist). Und es gibt die Trennung
zwischen gut und böse, an der gelernten Religion orientiert.
Was wollen denn die Genforscher mehr? Sie denken wohl, sie könnten
typische Sportler, Wissenschaftler, Arbeiter und Soldaten züchten.
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- Offensichtlich lassen sich zunehmend die
Dunkelhäutigen, die Frauen und andere die Zuordnungen nicht
mehr gefallen und verhalten sich anders, als es ihnen zugedacht
ist, weil sie dadurch was zu gewinnen haben. Da muss dann wohl
die Gentechnologie aushelfen, nach dieser Logik. Das bietet noch
die Möglichkeit, soziale und gesellschaftliche Unterschiede
genetisch zu erklären, also rassistisch.
Also beim Unterschiede-Machen, beim Differenzieren zwischen Menschen
geht es darum, sich mit den unterschiedlichsten Begründungen
Untertanen zu machen, von denen man Vorteile zu haben wünscht.
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- Kritik der Differenz
Die ganze Geschichte mit den Unterschieden zwischen den Menschen
hat da ihren Pferdefuß, wo man aus der einen Tatsache andere
Dinge ableitet, die eigentlich gar nichts mit diesen Tatsachen
zu tun haben.
Dass es unterschiedliche Geschlechtsorgane gibt, ist ja eine
erkennbare Tatsache. Aber erstens gibt es auch hier Zwischenstufen
und zweitens ist daraus nicht abzuleiten, in was für einer
Lebensgemeinschaft das entsprechende Individuum leben möchte
oder sollte, welche SexualpartnerInnen es bevorzugt und ob es
z. B. körperliche Kraft oder die Schärfe des Intellektes
herausbildet oder beides oder beides nicht, ob es zwischenmenschliche
Wärme sucht und daher in einer wie auch immer gearteten
Beziehungsstruktur leben möchte oder eher überwiegend
alleine usw.
Die Eigenschaften männlich oder weiblich
sind schon Zuordnungen, die nicht auf alle Individuen zutreffen
und die daher zum Normdruck für eine Reihe von ihnen werden.
Es ist auch von geographischen oder geschichtlichen Zufällen
abhängig, ob einem Individuum von klein auf eingetrichtert
wird, es gäbe irgendein Überwesen, dessen höhere
und übermenschliche Gerechtigkeit ir-gendeinen Sinn machen
könnte oder Vorteile bzw. Nachteile habe.
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Es ist von historischen und geographischen Zufällen abhängig,
mit wie viel Toleranz man den Individuen begegnet, solchen, die
angepasst leben und solchen, die sich nicht an Vorgegebenes halten
können oder wollen. Und es ist von absolut winzigen genetischen
Zufällen abhängig, welche Haut-, Haar- und Augenfarbe
ein Individuum hat.
Wer nun völlig unwissenschaftlich darauf besteht, dass einem
Individuum irgendeine Haltung, irgendein Recht oder ein Pflicht
daraus erwachsen sollen, dem/der geht es letztlich um Vorteile
über andere, die dadurch Nachteile haben sollen, es geht
ihm um eine ideologische Begründung für das Oben und
Unten, für Herr(in) und Diener(in), für eine Klassengesellschaft.
Und die ihm oder ihr hinterherlaufen, das sind dann die nützlichen
IdiotInnen.
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- Lob der Vielfalt
In unseren heutigen modernen Gesellschaften, abgesehen von abgelegenen
Dörfern vielleicht, leben die Menschen als Vielfalt von
Hautfarben, Herkunftsländern, religiösen oder ethischen
Vorstellungen, sexuellen Identitäten und Geschlechtsrollen
oder als AnhängerInnen unterschiedlicher Lebensphilosophien.
Nun könnte man eine Religion, eine Haut- und Haarfarbe,
eine Familienform, eine Geschlechtsrolle und sexuelle Identität
für jedes definierbare Geschlecht hervorheben oder zu Norm
machen und alles andere diskriminieren, vefolgen oder gar ausrotten.
Einen gesellschaftlichen Sinn würde dies zwar nicht machen,
aber einigen Leuten vieleicht doch Vorteile bringen, und Nachteile
für alle anderen.
Sofort kommen besorgte Stimmen: Man kann doch nicht alle Religionen
dulden bzw. zulassen usw.
Kann man doch. Aber es muss das Recht geben, über religiöse
Inhalte der unterschiedlichen Religionen streiten zu dürfen.
Denn wenn religiöse Inhalten Menschen gegen die allgemeinen
Menschenrechte anderer Menschen verstoßen und z.B. das
Recht auf Religionsfreiheit für alle Menschen und Religionen
auf irgend eine Weise beschneiden wollen, dann kann dies nicht
zugelassen werden.
Wer eine Religion nicht mehr für glaubwürdig hält,
hat natürlich das Recht, diese Religionsgemeinschaft zu
verlassen, sich einer anderen Religion zuzuwenden oder religionsfrei
zu leben. Die menschliche Gemeinschaft, z. B. ein Verein, ein
Staatsvolk, eine Familie steht nicht über dem individuellen
Selbstbestimmungsrecht und der Rechtsgleichheit aller Menschen.
Wer dagegen etwas unternimmt, handelt nicht im Sinne seiner Religion
oder Weltanschauung, die jeweils nur für ihn gültig
ist,, sondern er versucht, andere Menschen in religiösen
bzw. weltanschaulichen Fragen zu bevormunden.
Selbstverständlich ist es keinem Menschen verwehrt, selber
und nur für sich selber diese religiösen Ge- und Verbote
zu befolgen, wenn er selbstverständlich gegen andere, z.B.
die Ehefrau nicht vorgeht, weil er deren religiöse Selbstbestimmung
achtet. Wenn eine Religion z.B. religiöse Mischehen verbietet,
dann kann ein Mensch sich selber daran halten, kann dies aber
von niemanden anderes verlangen, denn jeder Mensch entscheidet
in diesen Fragen nur für sich selber.
Wenn die Gesellschaft vielfältig ist, muss diese Vielfalt
auch akzeptiert werden, denn sonst greift man ja in die individuellen
Rechte anderer Menschen ein.
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- z.B.
Menschenvielfalt
Die menschliche Vielfalt ließe sich nach Kultur, Nation,
Rasse, Haut- und Haarfarbe, Bildungsstand, Weltanschauung, sexuelle
Identität, Be-ziehungsform, Geschlechtsrollenidentität,
Familienstand, Alter, Beruf, Zugehörigkeit zu einem gesellschaftlichen
Stand oder einer soziale Klasse usw. differenzieren. Die meisten
dieser Unterschiedsmerkmale dienen dazu, Menschen zu privilegieren
oder zu benachteiligen bzw. auszuschließen bzw. sie in
einer Rangordnung zu positionieren.
Wer davon ausgeht, dass alle Menschen als gleich zu gelten haben,
sollte sich der Vielfalt des Menschen freuen und damit gut. Solche
Unter-schiedlichkeiten sind keine Bedrohung sondern wertvolle
Anregungen für das eigene Leben. Die Vielfalt kann nur zur
Kenntnis genommen werden und rechtfertigt keine unterschiedliche
Wertigkeit oder eine Höher- und Niedrigereinstufung in eine
beliebige Rangordnung. Menschen sind nicht an sich mehr oder
weniger Wert, sie können dies nur subjektiv für mich
sein.
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- z.B.
Kultur- und Kulturenvielfalt
Dass sich unterschiedliche Kulturen auf der Welt entwickelt haben,
ist es aus der Lage dieser Menschen erklärlich, und danach
zu leben kann vertraut und daher angenehm sein sowie praktisch
aufgrund der regionalen Gegebenheiten oder den Stand der Entwicklung
der technischen Entwicklung bzw. der Gesellschaft. Solche entstandenen
Lebensformen sind nicht heilig, sondern vielleicht im Leben praktisch
oder aber unpraktisch geworden. Jeder Mensch kann sich für
sich selber dafür oder dagegen entscheiden. Die Vielfalt
der Kulturen kann anregend sein, beim Suchen des eigenen Weges.
Innerhalb der Kulturen ist das Streben nach einer größeren
kulturellen Teilnahme und die Entwicklung einer höheren
Bildung über die täglichen Notwendigkeiten des Lebens
hinaus für viele Menschen begrüßenswert, rechtfertigt
aber keine grundsätzliche Unter- oder Überordnung des
Menschen.
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- z.B.
Weltanschauungsvielfalt
Wie man über die Welt, über seine eigene Rolle in der
Welt, über das Dasein und das Sterben sowie das nicht mehr
Dasein denkt, dies ist jedes Menschen eigene Angelegenheit und
niemand hat das Recht, ihn wegen seiner Anschauung zu verfolgen.
Er kann von klein auf dazu gebracht worden sein, so zu denken,
obwohl große Teile dieser Anschauungen vielleicht längst
nicht mehr dem Wissen über die Naturgesetze entsprechen.
So gesehen können manchen dieser Anschauungen ihn ungeeignet
machen, bestimmte Tätigkeiten auszuüben, für die
das Wissen über die Naturgesetze notwendig ist.
Um bestimmte Anschauungen sind Kulte gebildet worden, die den
betreffenden Menschen vertraut sind, und die Vordenker oder Verwalter
solche Kulte schützen. Religionen sind solche Kulte. Die
Oberhäupter dieser Kulte möchten gerne die Welt um
sie herum nach diesen Kulten gestalten und ihren Einfluss auch
über die Menschen geltend machen, die bisher nicht von ihnen,
sondern von andere Kulten geprägt sind.
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- Doch hat ein jeder Mensch das Recht, dem
nachzugehen oder dem nicht nachzugehen. Wenn zu dem Kult die
Bevormundung von Mitmenschen gehört, dann darf dem staatlicherseits
nicht nahgekommen werden, sondern der Staat hat die individuelle
Entscheidungsfreiheit der Menschen zu achten und zu verteidigen.
Es gibt einen Unterschied zwischen Philosophien und Religionen.
Philosophien regen zum widerlegen der dort vertretenen Thesen
an. Religionen verlangen Gehorsam und das Unterwerfen und verbieten
den Zweifel. Dies ist mit den individuellen Rechten des Menschen
nicht in Übereinstimmung zu bringen.
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- z.B.
Geschlechtsrollenvielfalt
Die Tatsache der unterschiedlich geformten Geschlechtsorgane
rechtfertigt nicht die unterschiedliche Behandlung der Menschen
und zwingt sie nicht, den Geschlechtsorganen zugeordnete Kleidung
zu tragen oder den Geschlechtsorganen zugeordneten Berufe auszuüben
usw. Kategorien wie Männlichkeit und Weiblichkeit sind gesellschaftliche
Konstrukte, die von den Individuen nicht eingehalten werden müssen,
zumal es körperlich zwischen den als männlich definierten
Geschlechtsorganen und den als weiblich definierten zahllose
Zwischenstufen gibt.
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- Menschen mit nicht eindeutig zuzuordnenden
Geschlechtsorganen werden intersexuell genannt, Menschen, die
in einer anderen Geschlechtsrollenidentität leben, als die
Geschlechtsorgane zeigen, lassen sich zum Teil die Geschlechtsorgane
ihrer Identität anpassen und werden transsexuell genannt.
Die Probleme entstehen hauptsächlich durch den gesellschaftlichen
Druck, sich an den gesellschaftlichen Leitbildern Männlichkeit
und Weiblichkeit zu orientieren. Dass es da mehr als diese beiden
historisch und gesellschaftlich übrigens dem Wandel unterworfenen
Festlegungen gibt, könnte das individuelle Leben der Menschen
bereichern statt gefährden.
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- z.B.
Vielfalt sexueller Identitäten
Die erotische bzw. sexuelle Zuneigung zu einem Menschen muss
nicht unbedingt mit der freudschaftlichen und liebevollen Zuneigung
zu einem Menschen übereinstimmen.
Wer z.B. über überwiegend oder ausschließlich
männliche Geschlechtsorgane verfügt, muss nicht an
weiblichen Geschlechtsorganen interessiert sein und umgekehrt.
Wer die gesellschaftliche und /oder körperliche Erscheinung
des Mannes als erotisch empfindet, muss deshalb nicht unbedingt
über weibliche körperliche Merkmale oder weibliche
Geschlechtsorgane verfügen.
Die sogenannte Homosexualität, also das sexuelle Begehren
an einem sexuellen Körper des eigenen Geschlechts an sich
wahrzunehemen, gibt es zwar in der Mehrheit des sexuellen Verhaltens
von Säugetieren, also auch bei Menschen, kann aber deshalb
von der Gesellschaft der Mitmenschen verachtet oder ausgegrenzt
werden, weil derzeit in dieser Gesellschaft ein ganz bestimmtes
sexuelles Begehren über die Religionen oder andere Meinungsführer
vorgegeben und gesetzlich sanktioniert wird.
Da aber das sexuelle Begehren auf die Umwelt reagiert und zusammen
mit dem Verhalten der Mitmenschen darauf schon im Kindesalter
zur Identität eines Menschen wird, haben wir unterschiedliche
Formen der Identität des menschlichen Begehrens auf andere
Menschen im Repertoire des Menschen, deren Erfüllung für
jeden Menschen zum wesentlichen Lebensziel und Lebensglück
gehört. Wer die Vielfalt auch in diesen Bereichen zu erleben
wünscht, hat mehr Möglichkeiten als der/die, der nur
einen einzigen Menschentyp und nur eine einzige Sexualitätsform
zu seiner Befriedigung sucht.
Nur wenig von dem, wonach Menschen sexuell streben, muss verhindert
werden, und zwar Sex gegen den Willen eines anderen Menschens
wie überhaupt fast alles gegen den Willen eines anderen
Menschen, und das sexuelle Ausleben an Menschen in Unmündigkeit
(z.B. Kinder usw.) und in unterworfener Abhängigkeit, z.B.
Gefangene und Ausgelieferte. Dies hat nichts mit Sex in Unterwerfung
im gegenseitigen Einvernehmen zu tun.
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- z.B.
Beziehungsvielfalt
Wie und ob überhaupt ein Mensch in enger Symbiose mit einem
oder mehreren anderen Menschen zusammenleben möchte, ist
unterschiedlich, kann sich im Laufe seines Lebens ändern
und nur wer vielfältiges ausprobiert, kann mit einigem Recht
entscheiden, dass gerade diese Form des Zusammenseins ihm angenehm
ist.
-
- Daher sind die Formen, die sich Menschen
gemeinsam erarbeiten, von den Mitmenschen auch zu achten. Es
gibt hier kein generell besser oder schlechter, sondern nur im
Erleben für jeden einzelnen.
Kein Mensch hat aber das Recht, in einer Beziehung einen anderen
Menschen in wesentlichen Teilen seiner Autonomie zu bevormunden,
beispielsweise wegen Sexualität, die ohnehin nicht ihm gilt
oder gegolten hat.
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- z.B.
Familienformvielfalt
Was als eine Familie vor dem Gesetz gilt, ist politischen Entscheidungen
unterworfen und hat sich durch die Geschichte vielfältig
geändert. Familie ist, wo Kinder sind, ist eine
mögliche Definition von Menschen in sogenannten Regenbogenfa-milien,
also zwei Männer oder zwei Frauen mit Kindern, die zumeist
aus früheren anderen Familienformen stammen.
Der Staat macht seine Sozialgesetze nur zugunsten einiger Formen
der Familien, was Nachteile für die anderen in vielen Bereichen
des Lebens mit sich bringt. Eine große akzeptierte Vielfalt
von staatlich geschützten Familienformen macht das Leben
für alle einfacher.
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- z.B.
Modevielfalt
Verschiedene Stile der Bekleidung, jedes Jahr wird eine neue
Winter- und Sommermode verkündet, dies dient den Wirtschaftsinteressen
der Bekleidungsindustrie. Wer es sich nicht leisten kann, gute
Kleidung wegzutun, weil eine neue Mode angesagt ist,
wird bisweilen zugunsten der Modeindustrie von dummen Menschen
verachtet, diskriminiert usw. Das beste wäre, ganz besonders
hier auf die Vielfalt der Modestile zu beharren.
Anders ist es mit Kleidung, die eine politische oder religiöse
Demonst-rationswirkung haben sollen. Wer bewusst demonstriert
muss mit Meinungkundgebungen der unterschiedlichen Art rechnen.
Da in der Gesellschaft eine Vielfalt von politischen und religiösen
Meinungen existiert, sollte die Vielfalt auch willkommen sein.
-
- Allerdings ist z.B. eine demonstrierte Religion,
die sich als politisch Partei verhält, auch wie eine politische
Partei der Zustimmung und Kritik ausgeliefert, was die Folge
des demonstrativen Verhaltens ist. So wie jeder Mensch das Recht
hat, für sein Anliegen zu demonstrieren, hat auch jeder
Mensch das Recht, dem zuzustimmen oder dies abzulehnen.
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- z.B.
Meinungsvielfalt
Eine selber erarbeitete Meinung auf einem bestimmten Gebiet,
wie die hier vertretene zum Beispiel, entsteht in der Regel nicht
deshalb, weil der Vertreter einer solchen Meinung, die ich nicht
teile, ein Idiot oder Verbrecher ist, sondern weil der betreffende
Mensch Verschiedenes erlebt hat, vielleicht auch nur selektiv,
und daraus Schlüsse zieht, oder weil er glaubt, dass diese
Meinung ihm und seinem Leben nutzt.
Leider können die Meinungen, hinter denen selbstverständlich
auch Interessen stehen, nicht alle in gleichem Maße verbreitet
werden, weil viele Kräfte, wirtschaftliche, politische und
religiöse, Einfluss darauf nehmen, wer eine Meinung verbreiten
kann und wer nicht.
Printmedien haben Eigentümer, die ihrer eigenen und der
Meinung der darin werbenden Firmen verpflichtet sind, denn die
Nachricht (Meinung) ist in der Marktwirtschaft eine Ware. Da
geht es nicht darum, ob etwas stimmt oder gelogen ist, sondern
welche wirtschaftlichen Interessen dadurch gefördert werden.
Hier besteht die Marktwirtschaft auf Meinungsfreiheit.
Anders ist es, wenn gesellschaftskritischen Menschen oder Gruppen
von Menschen von ihrem Recht, Ihre Meinung frei zu äußern,
Gebrauch machen wollen. Dann fehlt der Zugang zu den Medien,
es fehlt ihnen das Geld zu eigenen Medien, die ohnehin nur kleine
Personenkreise erreichen können und marktwirtschaftliche
Kreise sowie ihr Anhang sind nicht unbedingt davon überzeigt,
dass hier deren Meinungsfreiheit so sinnvoll ist.
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- z.B.
Lebenswegvielfalt
Geburt, Krippe oder Kleinfamilie, Kindergarten oder Kleinfamilie,
Schule, Berufstausbildung, Partnerschaft - Familie - Kinder,
Beruftätigkeit, Erkrankungen, Rente und Geldnot mit Krankheiten
oder noch ein paar Jahre ohne Not, Lebensende. Das ist, kurzgezeichnet
der übliche Lebensweg. Studium wird hier als Berufsausbildung
gesehen.
Gibt es auch andere Lebenswege und werden die ohne Aggression
aus der Gesellschaft und aus den Medien gesehen? Wenn ja, dann
nur bei den Beserverdienenden. Neid und Aggression finden sich
gegenüber für Normalverdiener bei ihresgleichen, weil
diese nur das oben gezeichnete Leben führten und nicht mehr.
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- Also?
Hoffnung auf Lottoglück oder ein Wunder, um wenigstens sich
im Verborgenen ein größeres Lebensglück leisten
zu können?
Besser wäre es, dafür einzutreten, anfangs im sogenannten
Privatbereich eine größere Vielfalt von Möglichkeiten
zu ermöglichen. Doch ist die wirtschaftliche Grundlage der
allermeisten Menschen die gewerbliche Arbeit, die wenig Vielfalt
in den meisten Fragen zulässt. Es nutzt aber nichts, wenn
nicht überall die Vielfalt akzeptiert wird.
Das Leben erscheint uns grau und begrenzt, weil es grau und begrenzt
ist. Ein Leben in Vielfalt der Möglichkeiten macht das allen
Unterschied. (js)
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