Aus! für Verbesserungenen im Bildungswesen Der karge Versuch einer Schulreform, den die schwarzgrüne Regierung des Bundeslandes Hamburg durchführen wollte, ist durch eine beispiellose Diffamierungskampagne mit Volksabstimmung durch den Verein Wir wollen lernen gescheitert. Es ging um das sechs- statt vierjährige zusammen Lernen der Kinder. Die traditionelle dreigliedrige Schule schon nach der vierten Klasse bewirkt, dass letztlich das Geld der Eltern entscheidet, wer auf eine höhere Schule kommt. Die Kinder höher gestellter sozialer Schichten sind durch ihre Eltern meistens auch in bildungsbürgerliche Strukturen eingebunden, was ihnen im Schulalltag weit bessere Chancen gibt als die Kinder von Migrantenfa-milien oder überhaupt bildungsferner sozialer Schichten der Gesellschaft, die es ohnehin auch ohne Migranten gibt. Deutschstämmige Schüler aus bildungsfernen Schichten haben das Problem, dass es für ihre Lernbemühungen in ihrem Umfeld keine wirkliche Anregung und keinen Wiederhall gibt. Sind es Migrantenkinder kommen ihre kulturelle und sprachliche Unsicherheit hinzu, da nicht nur in der Gesellschaft sondern auch in ihnen die Herkunftskultur und die Integrationskultur sich partiell nicht nur widersprechen, sondern in ihnen selber Kulturkonflikte ausgetragen werden. Zudem haben bildungsferne Schichten nicht einmal Zugang zu ihrer Herkunftskultur und bekommen ohnehn keinen Zugang zur Kultur der Integrationsgesell-schaft. Das zusammen Lernen hilft nicht nur dem Vorankommen in der Integratiuon und so in der Schulbildung, sondern auch den Schü-lerInnen aus den bildugsbür-gerlichen Schichten. Man lernt beim Lehren nicht nur selber vieles, nicht nur den Stoff, man lernt sozialen Umgang mit Menschen, die ihre Herkunftsfamilie nicht als gleichwertig und menschlich ansehen konnte. Das wäre eine Art Klassen-Integration. Denn wenn man aus irgendeinem Grund in diesem oder jenem Bereich anders ist, dann ist man deshalb nicht wertlos und minderwertig. Der Schulkampf war das bestimmende Thema bei allen Landtagswahlen der 70er Jahre des ver-gangenen Jahrhunderts. Die Besserverdienenden wollten dieses System erhalten, das gerade ihre Söhnchen und Töchterchen schon frühzeitig von den anderen trennt und mög-lichst ohne Konkurrenz durch Kinder der unteren sozialen Schichten in die zukünftigen Führungspositionen in Wirtschaft, Politik, Bildungsbürgertum und im öffentlichen Dienst geschoben werden. Gleiche Bildungschancen für alle? Bitte nur auf dem Papier, und die Strukturen so, dass es real anders ist. Heutzutage und beim heutigen Schulstreit kommen noch die Kinder der Migrantenfamilien hinzu, die man systematisch in der Unterschicht belässt und ihre Integration in höhere Schichten verhindert. Was soll das für eine Gesellschaft werden, wo die elementaren zwischenmenschlichen Brücken immer wieder blockiert oder eingerissen werden. Das konservative Bürgertum hat in Hamburg gelernt, dass es mittels großen Geldmitteln aus den steuerlich absetzbaren Kassen wohlhabender Familien und mittels einer perfiden Rhetorik, die Vorurteile mobilisiert, die Einheitsschule verhindern kann und so nachhaltig den unteren Schichten der Gesellschaft die Bildungschancen verwehren kann. Sie hatten außerdem die Unterstützung der Unionsparteien der anderen Länder und der FDP aller Bundesländer, um die karge Schulreform ihrer schwarz-grünen Koalition zu verhindern. Und eine andere Lehre wurde den mit der Union koalierenden Grünen erteilt, nämlich dass sie als Mehrheitsbeschaffer willkommen sind, dass sie aber politisch alles so lassen sollen, wie es dem höheren Bürgertum nutz. Nun ist die tarditionelle Schule auch international von weniger gesellschaftspolitischcen, sondern von ganz sachlichen Gesichtspunkten her im Nachteil. Das heißt, auch Unionsregierungen, denen das Gesamte statt ihre Klientelpolitik wichtig ist, müssten ein Interesse daran haben, dass sich für den internationalen Wettbewerb im zusammenwachsenden Europa die Ausgangssituation der Kinder aus unserem Land bessert. In Hamburg schceint das der Fall gewesen zu sein, allerdings wurde das in der Beundesunion und vielleicht in der Hamburger Union ebenfalls nicht goutiert. Schon stehen solche schwarzgelben Bürgerinitiativen in NRW in den Startlöchern (die rotgrüne Regierung ist kaum in Amt), um die Schulreform dort zu verhindern. Dies wird sich nun in allen Bundsländern abspielen und die deutsche Gehirnpygmäenzucht bleibt, was sie schon immer war, nämlich ein sicherer Garant für das Oben und Unten. Die alten Klassengegensätze sind vom Oben wieder deutlich gemacht worden, und das bis in die Schulklassen hinein. Und ich als Lehrer (nun in Rente) bin froh, dass ich in Rente bin und nicht sehenden Auges am Klassenkampf von oben teilnehme. (Joachim) |
|
|
|