- 103. Print-Ausgabe, Sommer-LUST 2010
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- Sprach- und andere Verwirrungen, 2 kleine
Beiträge
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- Eyjafjallajökull
Die Verfechter der deutschen Leitkultur
werden sich in diesem Jahr bzw. Sommer etwas schwerer tun, die
neudeutschen Begriffe einztudeutschen. Besonders die südafrikanische
Plastiktröte hat sich schnell bei uns eingebürgert
und stellt auf den nationalen Spielfeldern manches auf den Kopf.
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- Die Naturereignisse auf Island haben die
Flugpläne der Fluggesellschaften in ganz Europa ganz schön
durcheinhandergebracht, während es sich im Golf von Mexico
weniger um Naturereignisse handelte und immer noch handelt.
Der BP-Konzern wollte mit seinen Ventilen sparen und scheint
nun die ganze Region zwar mit einem Naturprodukt zu vergiften,
das aber ohne sein Tun dort nicht in Erscheinung getreten wäre.
Natürlich ist nun der US-Präsident daran schuld, nämlich
weil er eine etwas braunere Hautfarbe hat, die allerdings ebenfalls
ein Naturprodukt ist, was den Rassisten in den USA als Argument
ebenfalls dienen kann.
Über die Wirtschaftskrise regen sich derzeit nur die Menschen
auf, die es im Moment schon spüren, dass man sie dazu zwingt,
für die Gewinne und Profite der Inwestmenrbanker und anderer
ihre Wohnungsmieten zu gefährden.
Das alles ist die Situation, in der wir unsere CSD-Events feiern.
Aber Vorsicht: in Krisen wird hektisch nach Sündenböcken
gesucht.
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- Vuvuzelas
Die Vuvuzela [vuvuz[la] (Zulu) (auf Setswana manchmal auch Lepatata
genannt) ist ein Blasinstrument und gilt als ein Symbol des südafrikanischen
Fußballs. Die Welt steht in diesem Sommer Kopf und schaut
nach Südafrika.
- Und in Südafrika ist Winter. Das ist
im Juli jeden Jahres so und hat nichts mit ungewöhnlichen
Naturereignissen zu tun. Und die heißesten Monate sind
dort Dezember und Januar.
Obwohl Fußball eigentlich nur eine von vielen Sportarten
ist, hat diese merkwürdige Sportart zumindest in unseren
Breiten die Funktion der alten römischen Brot und
Spiele übernommen, obwohl die Gladiatoren heutzutage
auch recht berühmt sind und viel Geld verdienen, zahlen
sie nicht immer mit dem Verlust ihres Lebens dafür, dass
sie verlieren, was im Grunde auch viel wirtschaftlicher ist,
man kann sie so nämlich mehrfach verwenden.
Das Fußballspielen hat in diesem Jahr sogar die CSDs unbedeutend
gemacht, Man hörte dieses Jahr kaum, dass sich jemand über
die zügellose Darstellung homosexueller Lebensfreude ereifert
hat. Selbst die überraschende Bundespräsidenten-Wahl
ist gegenüber dem Fußball ins Hintertreffen geraten.
Immer mal fuhren Autos hupend durch die Straßen und gutaussehende
jungendliche liefen wie die Blumenkinder der 70er Jahre bunt
umher, wobei die Farben im Haar und auf den Klamotten sich auf
3 reduzierten.
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- Ich sah nach einem Sieg der deutschen Fußballmannschaft
einen dummen Menschen im fahrenden Auto stehen, der auf den "deutschen
Sieg" über die Türkei den Hitlergruß machte,
villeicht, weil er wohl nicht weiß, dass der deutsche Fußballspieler,
der für Deutschland das entscheidende Tor geschossen hatte,
türkischer Abstammung ist? Oder es interessierte ihn diesmal
nicht.
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