- Leserbrief
Für eine neue katholische Sexualmoral
/
- Für eine katholische Konstitution
der Hoffnung
- Eine lebensbejahende, den Menschen in seiner
Ganzheit annehmende Liebe, sei sie nun heterosexuell oder homosexuell,
lehnt die katholische Hierarchie ab. Und angehenden Priestern
wird durch eine Pädagogik der Verdrängung die Entwicklung
zu mündigen Menschen mit einer reifen Einstellung zur Sexualität
verwehrt. Die Politik der Verleugnung und der Vertuschung ist
gescheitert. Vertrauen wir auf unsere Justiz. Sehen wir auf die
Opfer innerhalb und außerhalb der Kirche.
Bischöfe, die trotz besseren Wissens der Kirche anvertraute
Kinder und Jugendliche immer wieder in die Obhut von schuldig
gewordenen Priestern gegeben haben, sollten das Rückgrat
haben, zurück zu treten. Der Protestantismus mit seinen
demokratischen Strukturen zeigt auf, wie Mann/Frau es macht.
Leibfeindlichkeit und Verdammung der Sexualität generell
und der Homosexualität im Besonderen hat in der katholischen
Kirche eine lange und traurige Tradition. Diese repressive katholische
Sexualmoral erfährt eine ausdrückliche Bestätigung
in den zahlreichen Äußerungen des jetzigen Papstes
Benedikt XVI., nicht zuletzt in seiner Enzyklika Deus
est caritas. Sexualität ist nur im Dienste der Reproduktion
der Menschheit im Rahmen der Ehe gestattet. Schwulen ist das
Ausleben ihrer Sexualität generell verboten.
Die Zeit ist reif für die Schaffung einer neuen katholischen
Konstitution der Hoffnung, die es den Gläubigen ermöglicht,
als mündige Bürger Verantwortung für ihre Kirche
zu übernehmen, sei es in mit neuer Macht ausgestatteten
Synodalräten oder in neu zu schaffenden demokratisch inspirierten
Gremien, in denen Klerus und Kirchenvolk gemeinsam die Geschicke
der Kirche bestimmen.
Für die freie Wahl des Zölibates und für die Einführung
der Frauenordination auf der Grundlage der Akzeptanz der Gleichberechtigung
der Frauen in der katholischen Kirche.
- Ein großes und wunderbares Potential
von Frauen und Männern steht bereit.
- Frankfurt, 7.3.2010
Hans-Peter Hoogen
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